Welche Fähigkeiten sollte ein Mitglied einer russischen Spezialeinheit haben?

Said Zarnajew/Sputnik
Wenn Sie nicht viel essen, wenig Schlaf brauchen und sich ein Leben ohne Sport und Adrenalin nicht vorstellen können, sollten Sie Mitglied einer russischen Spezialeinheit werden.

Der Späher hat die Aufgabe, an der Front Informationen über den Feind zu sammeln. Bevor die anderen Kameraden anrücken, sollte er so lautlos verschwunden sein, wie er gekommen ist. Welche Fähigkeiten braucht es, um in einem SEK eingesetzt werden zu können? 

Im Feindgebiet 

„Um auf unbekanntem Gebiet erfolgreich agieren zu können, muss man in der Lage sein, im Gelände zu navigieren und die militärische Topographie zu verstehen. Dazu müssen Sie mit Kompass und Karte vertraut sein und Ihre Augen überall haben. Sie müssen Stellungen des Feindes identifizieren können, deren Koordinaten bestimmen und diese dem Hauptquartier mitteilen“, erklärt ein Reserveoffizier, der namentlich nicht genannt werden möchte, „Russia Beyond“. 

Darüber hinaus muss ein SEK-Soldat mit einem Blick das Modell und das Kaliber der vom Feind verwendeten Waffen sowie seine Schlagkraft erkennen können.

„Einfach ausgedrückt, müssen Sie unterscheiden können, ob es sich um einen Affen mit Granate oder um einen US-Soldaten der Delta Force oder einen britischen SAS-Soldaten handelt“, so der Reserveoffizier. 

Er muss innerhalb der feindlichen Truppen Rangordnungen und die gefährlichsten Ziele identifizieren sowie Empfehlungen geben, wer oder was zuerst aus dem Weg geräumt werden muss. 

„Zudem müssen Sie in der Lage sein, sich außerordentlich gut zu tarnen und sich in der Nacht laut- und schwerelos fortbewegen zu können. Kein Zweiglein darf knacken. Stacheldraht, Netze oder Stolperdrahtminen dürfen kein Hindernis für Sie sein”, zählt der Reserveoffizier weitere Anforderungen auf. Auch Wasser sollte keine Herausforderung darstellen.  

Wer passt am besten? 

Die anthropometrischen Daten besagen, dass die am besten geeigneten Kandidaten für Spezialeinheiten jung, schlank und drahtig sein sollten. Ihre Körpergröße sollte bei rund 1,75 m liegen. Klischees von Muskelprotzen wie Arnold Schwarzenegger oder „Rambo“ Silvester Stallone sind Hollywood geschuldet. Tatsächlich wären solche Muskeln nur hinderlich, wenn man mit einem 50 Kilogramm schweren Rucksack durch Berge und Wälder streift. 

In der Regel kommen die neuen Spezialkräfte direkt von der Militärakademie, vor allem von der Akademie des Föderalen Sicherheitsdienstes und vom Rjasan Institut der Luftlandetruppen. 

Aber auch Offiziere aus verschiedenen Strukturen, die durch besonders gute Leistungen aufgefallen sind, können sich für die Spezialeinheiten bewerben. Im russischen Verteidigungsministerium beobachtet man herausragende Soldaten sehr aufmerksam. 

Die Spezialkräfte müssen ein hartes körperliches Training absolvieren, das auf dem Niveau von Spitzensportlern ist. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Leichtathletik, Orientierungslauf und Bergsteigen. 

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