Pawel Schpuntekow wollte immer schon Filmemacher werden. Er fing mit einem Youtube-Kanal an: sein Vlog „Road to film“. Dort lud er Aufnahmen hoch, die er auf seinen Reisen durch Russland von Bergbewohnern und Einsiedlern machte. Auch verschaffte er sich unerlaubt Zugang zu öffentlich nicht zugänglichen Orten.
Besonders beliebt war sein Video von einer Wanderung durch die Moskauer Unterwelt. 4,9 Millionen Klicks schaffte sein Spaziergang durch die Tunnel im Untergrund der russischen Hauptstadt.
Pawel wollte diesen Erfolg in St. Petersburg wiederholen. Im Juli 2019 machte er sich mit einem örtlichen Höhlenforscher auf in die St. Petersburger Kanalisation. Als Pawel sich eine Weile nicht meldete, waren seine Freunde beunruhigt und alarmierten die Rettungskräfte. Zu spät. Beide Männer waren Berichten zufolge an Sauerstoffmangel gestorben.
Anton Ljadow, ehemaliger Korrespondent der Nachrichtensendung „Westi Nedeli“ des russischen TV-Senders „Kanal 1“, dreht inzwischen Dokumentationen für Youtube.
Einer seiner erfolgreichsten Beiträge war ein Zweiteiler über Venezuela. Im ersten Teil berichtet er von den ständigen Stromausfällen im Land, von Geschäften, die verdorbenes Fleisch verkaufen und darüber, wie leicht es ist, sich eine Waffe in dem Land zu kaufen – leichter, als bei McDonalds ein paar Pommes zu bestellen. Auch erfährt man, wie man in dem südamerikanischen Land mit nur 14 US-Dollar in der Tasche zurechtkommt.
Im zweiten Teil berichtet er von der Grenze zu Kolumbien, wo Einheimische versuchen, ins Nachbarland zu fliehen. Er gerät dabei in eine Schießerei zwischen regierungsnahen Gruppen und Bürgern.
Timur Sidelnikow, ein 25-jähriger Vlogger, rezensiert hauptsächlich Gadgets. Berühmtheit erlangte er jedoch als Konsument von Instant-Nudeln. Es begann ganz harmlos mit einer Rezension der teuersten und billigsten Ramen (indische Nudeln) mit Teriyaki-Sauce und endete damit, dass Sidelnikow 54 Packungen Ramen, entsprechend 30 Kilogramm, auf einmal verzehrte. Seine Mahlzeit hatte bescheidene 22.000 kcal.
Adrenalin-Junkie Bogdan Korschenewski hat zwei Leidenschaften: Sport und Natur. Und er mag es, hoch hinaus zu kommen. So kam er auf die Idee, gemeinsam mit seiner Frau Marina waghalsige Stunts in schwindelerregenden Höhen aufzunehmen – selbstverständlich vor atemberaubenden Kulissen. Korschenewski turnte illegal auf einer Baustelle, seine Frau tanzte auf einem Pylon auf einem Wolkenkratzer in Woronesch. Bislang hat das lediglich 110.000 Klicks gebracht, doch von den beiden wird es sicher in Zukunft noch mehr zu sehen geben.
Der bekannte russische Blogger Mamix (bürgerlicher Name Maxim Monachow) liebt Herausforderungen und Experimente. Einmal befreite er sich nur mit Hilfe eines Löffels aus einem tiefen Loch, dann füllte er massig Pfefferminzbonbons in 1.000 Liter Coca-Cola oder er erklärte, was zu tun ist, wenn man einmal unter Sand begraben wird.
Ziemlich waghalsig war auch sein Fitnesstraining unter Wasser. Gitarre im Nass zu spielen oder die „Bottle-Flip-Challenge“ zu meistern, sind bei weitem nicht so anspruchsvoll wie Bankdrücken auf dem Grund eines Schwimmbeckens, vor allem, wenn man kein professioneller Gewichtheber ist.
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