Die Linie Nr. 5, violette Linie, verbindet den nördlichen und südlichen Teil der Stadt und verläuft unterhalb der Newa. Der tiefste Abschnitt liegt 129 Meter unter der Erde. Durchschnittlich sind die 15 Stationen 51 Meter unter der Oberfläche. Wir stellen Ihnen die ansprechendsten vor.
Der Bahnhof im historischen Herzen von St. Petersburg ist bei Touristen sehr beliebt. Der Palastplatz und die Eremitage sind nur drei Gehminuten entfernt. Zwei Rolltreppen führen vom Bahnsteig nach oben. Das erfordert etwas Geduld, denn die Station liegt beeindruckende 86 Meter unter der Erde.
Der Name der Station stammt vom nahegelegenen Gebäude der Admiralität, der ersten Schiffswerft, die 1704 von Peter dem Großen errichtet wurde.
Die Wände der Station Admiralteiskaja erzählen von der russischen Seefahrtgeschichte. Der graue Marmor symbolisiert die Ostsee, während die Metallmedaillons berühmte russische Admirale darstellen. Verpassen Sie nicht die stilvolle Kompassrose in der oberen Halle. Sie sollten auch ein Video von der Fahrt auf einer der längsten Rolltreppen des Landes machen: 125 Meter.
Diese Station befindet sich in der Nähe des Petrowski-Stadions und des Jubileiny-Sportkomplexes. Ursprünglich hieß die Station Olympijskaja. Die Lampen sind der olympischen Flamme nachempfunden und die Hallen schmücken griechische Athleten und Götter.
Der Historiker Dmitri Grafow ist begeistert: „Die Station Sportiwnaja ist 22 Meter hoch, so wie ein siebenstöckiger sowjetischer Standard-Plattenbau“. 2015 wurde ein Tunnel angebaut, der unter dem Wasser entlangführt. Es ist auch für Touristen eine bequeme Möglichkeit, die Insel Wassiljewski zu erreichen.
Die Station war eine der ersten auf der im Jahr 2008 neu eröffneten violetten Linie. Sie ist ein wichtiger Übergang zur roten Linie. Der Name kommt von der darüberliegenden Swenigorodskaja-Straße.
Die Gestaltung ist eine Hommage an das Semjonowski-Leibgarderegiment. Die Kaserne der Offiziere und der Exerzierplatz lagen einst über der Station. Nur bartlose Männer mit braunem Haar und blauen Augen wurden in das Regiment aufgenommen. Doch in der Station werden Sie einen lustigen Fehler bemerken: Die Männer haben alle braune Augen.
Grüner Marmor und roter Granit aus Indien verleihen der Halle etwas palastähnliches. Es ist gut vorstellbar, wie die Offiziere hier einen Sieg gefeiert hätten.
St. Petersburg ist bekannt für seine zahlreichen Flüsse und Kanäle. An den Obwodny-Kanal verirren sich jedoch nur selten Touristen. Er lag zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Stadtrand, wo sich alle Fabriken konzentrierten. Der Bahnhof ist dennoch sehenswert.
Stadtführer Iwan Pankow leitet Metro-Touren und hält Obwodny-Kanal für den ansprechendsten Ort auf der violetten Linie: „Auf magische Weise wird jeder in die Epoche des Industriebooms in St. Petersburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versetzt. Wandpaneele aus Glas- und Keramik erzählen über diese Zeit. Hier können Sie Geschichte erleben“, sagt Pankow.
Die „internationale“ Station (von meschdunarodnyj, zu Deutsch “international”) liegt im Viertel Kuptschino am Rande der Stadt, das stark an Sowjetzeiten erinnert. Während die Umgebung grau und trostlos ist und hauptsächlich aus monotonen Plattenbauten der sowjetischen Ära besteht, strahlt die Halle der Station volle Lebendigkeit aus.
Die Künstlerin Sascha Pawlowa, die in Kuptschino lebt, bewertet die Station durch das Auge der Kunst: „Mein Nachbar und mein Freund haben einmal eine Formel für das ideale Meisterwerk entwickelt. Es sollte riesig sein, ein episches Motiv und einen goldenen Rahmen haben. Die goldenen Säulen von Meschdunarodnaja kommen dem nahe. Sie erinnern mich persönlich an die kitschigen Ballonhunde des US-Künstlers Jeff Koons und machen mir gute Laune.“
Die Säulen sind nicht mit echtem Gold, sondern nur mit Messing beschichtet. Ursprünglich sollten zwei der Mosaike der internationalen Freundschaft gewidmet sein, stattdessen können Besucher nun Helden der griechischen Mythologie bewundern: einen gigantischen Atlas und einen fliegenden Ikarus.
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