Moskau hat wegen dem Coronavirus elektronischen Ausweis eingeführt. Aber etwas ist schiefgelaufen…

Auf den Autobahnen in die Hauptstadt kam es zu Staus, während in der Metro die Überprüfung der elektronischen Pässe zu langen Schlangen führte.

Am 15. April wurde in Moskau der digitale Ausweis eingeführt, um das Regime der Selbstisolierung unter scharfer Kontrolle zu stellen. Der E-Ausweis muss für jede Fahrt mit persönlichen und öffentlichen Verkehrsmitteln per SMS oder online beantragen werden.

Aber schon am ersten Tag der Ausweispflicht standen Autofahrer an den Einfahrten zur Hauptstadt in Staus. Auch an den Eingängen zu den Metrostationen bildeten sich Warteschlangen, da die Polizei jeden Pass überprüfen musste. Benutzer sozialer Netzwerke stellten fest, dass damit der empfohlene soziale Abstand nicht eingehalten werden konnte.

„Moskau, 15.04.2020, erster Tag nach der Einführung der E-Ausweise wegen der Pandemie. Man befiehlt uns die Schutzmasken abzunehmen, um unser Aussehen mit dem Passbild zu vergleichen. Nun kann man mit Sicherheit behaupten, wegen Staus in der U-Bahn zu spät zur Arbeit zu kommen!”, schreibt ein Nutzer auf.

„Menschen stehen dicht beieinander, niemand hält Abstand. Gerade bei einer solchen Menschenansammlung ist die Wahrscheinlichkeit infiziert zu werden sehr hoch“, schreibt Irina Firsowa, die ebenfalls in der Warteschlange stand.

Gleichzeitig konnte in den Metrozügen selbst kein Menschenandrang beobachtet werden.

Auf einigen Autobahneinfahrten nach Moskau bildeten sich Staus. An manchen Orten überprüften Verkehrspolizisten die E-Pässe aller Fahrer, während an anderen Stellen die Kontrolle selektiv durchgeführt worden.

Der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin teilte auf Twitter mit, er habe mit dem Leiter der Moskauer Behörde für Innere Angelegenheiten gesprochen und ihn darum gebeten, „die Arbeit so zu organisieren, dass weitere Ausweisüberprüfungen nicht zu Warteschlangen führen“.

„Die Staus wurden überwunden und die Arbeit hat sich normalisiert. In Zukunft wird es jedoch notwendig sein, auf die automatisierte E-Passkontrolle umzustellen. Wir denken darüber nach, wie das am Besten organisiert werden kann“, fügte der Bürgermeister hinzu.

Die Situation in Moskau kommentierte auch der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow. 

„Man kann nicht sagen, dass die Polizei mit der Situation nicht zurechtkommt. Die Polizei hat gerade erst damit begonnen, diese neue Verordnung umzusetzen, um die Zugangskontrolle sicherzustellen. Und es ist klar, dass alle Moskauer verpflichtet sind, die Polizei dabei zu unterstützen. Auch dies liegt im Interesse der Moskauer“, teilte er den Journalisten mit. “Die Mitführpflicht für die Sondergenehmigungen für die Fortbewegung in privaten und öffentlichen Transportmitteln in Moskau wird mit jedem Tag verstärkt”, sagte später der Bürgermeister der Hauptstadt, Sergei Sobjanin. 

>>> Moskau führt in Folge des Coronavirus elektronische Pässe für Autofahrer und Pendler ein

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