Soja und Alexander Kosmodemjanskij Straße, Koptewo
Für die Sowjets war Soja Kosmodemjanskaja ein Symbol für den entschlossenen Kampf für Vaterland und Freiheit. 1941, sie war erst 18 Jahre alt, meldete sich Soja freiwillig für die Front. Sie schloss sich einer Partisaneneinheit an, die in von den Nazis eroberten Siedlungen Brände legte. Ihr war klar, dass dies ihren sicheren Tod bedeuten konnte. Im Dorf Petrischtschewo in der Nähe von Moskau wurde sie beim erneuten Versuch, ein Feuer zu legen, gefangen genommen. Sie wurde grausam gefoltert, bei eisiger Kälter mit Wasser übergossen und schließlich gehängt. Vor ihrem Tod rief sie die Einheimischen zum Widerstand auf und sie sollen keine Angst vor dem Tod haben.
1942 zog Sojas jüngerer Bruder Alexander noch vor seinem 17. Geburtstag in den Krieg, um seine Schwester zu rächen. Er wurde Panzerfahrer und hatte das Kommando auf einem schweren KV-Panzer. Auf dessen Außenhülle schrieb er die Worte „Für Soja“. Er nahm an den Schlachten in der Nähe der Stadt Orscha teil, an der Befreiung der baltischen Staaten und Königsbergs (heute Kaliningrad), wo er einen Monat vor dem Tag des Sieges starb.
Zu Ehren von Soja und Alexander benannte die Stadt Moskau eine Straße im Bezirk Koptewo nach ihnen, wo die beiden zur Schule gegangen waren. Auf dem Schulhof befindet sich ebenfalls ein Denkmal für die tapferen Geschwister.
Gastello Straße, Sokolniki
Mit 34 Jahren hatte der Pilot Nikolai Gastello schon an den Schlachten von Chalchin-Gol und dem sowjetisch-finnischen Krieg teilgenommen. Zur Legende wurde er aber zu Beginn des Zweiten Weltkrieges.
Am 26. Juni 1941 wurde er während eines Einsatzes über Weißrussland abgeschossen. Eine Granate traf den Benzintank. Mit seinem brennenden Flugzeug rammte Gastello noch Dutzende feindlicher Fahrzeuge, die ebenfalls in Flammen aufgingen, bevor er abstürzte.
Im Osten Moskaus wurde eine Straße nach ihm benannt.
Musa Jalil Straße, Sjablikowo
Viele Orte in Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken sind nach diesem jungen tatarischen Dichter benannt: Straßen, Bibliotheken, Kinos, Schulen - und sogar ein ganzes Dorf in Tatarstan.
Vor dem Krieg war Musa Jalil Herausgeber tatarischer Literaturmagazine und ab 1941 Militärkorrespondent an der Front. In der Nähe von Weliki Nowgorod wurde Musa Jalil verwundet und gefangen genommen. Im Gefängnis überredeten ihn die Deutschen, sich der Wehrmacht anzuschließen, was er widerstrebend tat. Er sollte in seinem Bataillon an der Ostfront kulturelle Aufgaben übernehmen.
Während er vorgab, Künstler für einen Chor auszuwählen, gründete er heimlich eine Sabotageeinheit.
Als die Deutschen dies herausfanden, schickten sie Jalil in die Haftanstalt nach Berlin-Moabit. Vor seiner Hinrichtung im Jahr 1944 gelang es ihm, Gedichte an seine Mitgefangenen zu übergeben, die später als „Moabiter Hefte“ herausgegeben und in viele Sprachen übersetzt worden sind.
Eine von ihm benannte Straße befindet sich im Süden von Moskau.
Talalichin Platz, Bezirk Taganski
Dieser kleine und heimelige Platz im Zentrum Moskaus ist dem tapferen Piloten Wiktor Talalichin gewidmet. 1941 rammte der damals 23-jährige als erster Kampfpilot bei Nacht ein feindliches Flugzeug, was wegen der schlechten Sicht ein sehr riskantes und schwieriges Unterfangen war. Er überlebte diese Aktion, indem er absprang und in einem Fluss landete.
In der Mitte dieses Platzes befinden sich eine Stele und ein Brunnen zum Gedenken an Talalichin. Der Sockel des Brunnens ist der sternförmigen Medaille der „Helden der Sowjetunion“ nachempfunden. Der Brunnen selbst ist eine Miniaturnachbildung einer I-16, Talalichins Maschine.
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Maressjew Straße in Nekrasowka
Alexei Maressjew ist einer der bekanntesten Kampfpiloten der Welt. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er schwer verwundet. Beide Füße mussten ihm amputiert werden, doch er kämpfte sich mit Beinprothesen zurück in die erste Reihe.
Während des Krieges schoss er insgesamt elf feindliche Flugzeuge ab, sieben davon nach seiner Verwundung. Er ist Vorbild gewesen für den Protagonisten im Roman „Der wahre Mensch“ von Boris Polewoi sowie im gleichnamigen Kinofilm von 1948. Nach Kriegsende unterstützte er bis zu seinem Tod im Jahr 2001 Veteranen.
Eine Straße im Südosten Moskaus trägt seinen Namen.
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Poletajew Platz, Bezirk Rjasanski
Fjodor Poletajew ist nicht nur ein Held der Sowjetunion, sondern auch in Italien ein Nationalheld. Poletajew war ursprünglich Schmied. 1941 ging er an die Front. Er nahm an der Schlacht um Moskau teil und kämpfte am Don.
In der Nähe von Charkow (Ukraine) wurde er verwundet und gefangen genommen. Poletajew gelang viermal die Flucht. Er wurde immer wieder in andere Gefängnisse gebracht. 1944 landete er im heutigen Italien bei Genua. Dort schloss er sich, nachdem ihm erneut die Flucht aus dem Gefängnis gelungen war, einer örtlichen Partisaneneinheit an und kämpfte mehrere Monate lang auf der Straße gegen die Deutschen.
Poletajew starb im Winter 1945 während einer deutschen Strafoperation gegen die Partisanen in Ligurien. Sein Grab in der Nähe von Genua findet sogar im Film „Erfahrene Hasen des Geschwaders“ von 1973 Erwähnung.
Im Südosten Moskaus wurde ein Platz nach ihm benannt. Dort finden sich auch Tafeln zum Gedenken an die Helden der Sowjetunion und militärische Ausrüstungsgegenstände.
Alija Moldagulowa Straße, Weschnjaki
Während des Krieges wurde in Moskau eine zentrale Ausbildungsstätte für Scharfschützinnen gegründet. Alija Moldagulowa aus Kasachstan war eine der Schülerinnen. Die damals 19-jährige kämpfte zwar nur acht Monate an der Front, tötete jedoch 78 feindliche Soldaten und Offiziere. 1944 zog sich Alija in einer Schlacht bei Pskow eine tödliche Wunde zu.
Die nach ihr benannte Straße befindet sich im Osten von Moskau in der Nähe der „Scharfschützen-Straße“, die nach der Ausbildungsstätte benannt wurde.
Anmerkung der Redaktion:
In diesem Artikel wird Quellenmaterial aus dem Projekt „Schiwaja Pamjat“ (zu Deutsch „Lebendige Erinnerung“) verwendet, das auf der Webseite des Moskauer Bürgermeisters und der Moskauer Stadtregierung der im Kampf gegen Nazideutschland gefallenen Helden gedenkt.
Außerdem wurde eine Karte des Projektes erstellt, um die Identität der Moskauer Bezirke zu bewahren. Sie wurde von der Bürgermeisterinitiative „Mein Bezirk“ entwickelt und unterstützt.