Von oben gesehen hat das Kondjor-Massiv in der Region Chabarowsk eine nahezu perfekte Ringform. Es ist der einzige kreisförmige Bergrücken der Welt des natürlichen Ursprungs. Mit anderen Worten: Ist es kein Vulkan oder Meteoritenkrater.
Obwohl es hier sicherlich sehr malerisch ist, wurde die Gegend dennoch keine Touristenattraktion. Ein möglicher Faktor ist das raue Klima. Aber es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund. Innerhalb des acht Kilometer langen Ringes aus kahlem Gestein ohne Vegetation befindet sich die weltweit größte Lagerstätte eines der seltensten Edelmetalle der Erde, alluviales Platin, sowie verschiedener anderer Edelmetalle und Mineralien. Russland ist nach Südafrika der zweitgrößte Platin-Förderer und hat seine größten Bergwerke auf der Taimyr-Halbinsel und im Kondjor-Massiv im Fernen Osten.
Ursprünglich wurde Gold in den 1970er Jahren abgebaut, aber Goldgräber fanden auch regelmäßig Platin in den Lagerstätten des Kondjor-Massives. Es stellte sich heraus, dass die Quelle des Platins nicht weit entfernt lag.
Der Platinabbau begann 1984 und bis heute haben Arbeiter von „Amur“-Artel, dem örtlichen Schürferverband und Teil des Unternehmens „Russisches Platin“, im Kondjor-Massiv Nuggets mit einem Gewicht von 1,5 bis 3,5 kg gefunden. Insgesamt wurden bisher mehr als 100 Tonnen dieses hoch geschätzten Metalls aus den Lagerstätten gefördert.
So sieht abgebautes Platin aus, bevor es zur Reinigung von Verunreinigungen zu einer Raffinerie transportiert wird.
Extraktion von Schwemmplatin. Das platinhaltige Material wird mit einem Bulldozer in die Aufnahmeschale eines „großen Siebs“ geleitet, wo es aufgebrochen und von einem Wasserstrahl mitgewaschen wird. Das leichtere Material wird verworfen, während die feinen schweren Partikel verbleiben.
Neben Platin werden hier auch schwarzer Granat, blauer Calcit und Metallkonderit (eine einzigartige Legierung aus Kupfer, Blei, Rhodium, Platin und Iridium) gewonnen.
Es ist sehr schwierig, hierher zu kommen. Die nächstgrößere Stadt Chabarowsk ist 1.100 Kilometer entfernt und die nächstgelegene Siedlung 75 Kilometer. Das Klima ist hart, mit Permafrost, langwierigen Wintern und Winden aus dem Ochotskischen Meer.
2014 wurde der Flughafen von Urgalan für Artel-Arbeiter gebaut, die abwechselnd hierher kommen.
Die Schürfer leben in einer speziell errichteten Siedlung, die neben Schlafbaracken auch über eine Erste-Hilfe-Station, ein Fitnessstudio, ein Badehaus und eine Kantine beherbergt. Normalerweise leben hier etwa 800 Menschen. Die Schürfer kommen und gehen in einer Art Rotationssystem mit jeweils einer Dauer von drei bis sechs Monaten.
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