Warum bauen Russen U-Bahn-Stationen unter Wohnhäusern? (FOTOS)

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In Sibirien gibt es zahlreiche U-Bahn-Stationen, die unter Wohnhäusern errichtet wurden. Sie denken vielleicht, dass der Grund dafür die Kälte ist? Aber dem ist nicht so.

In Moskau sind die Eingänge zur U-Bahn in Wohnhäusern eine Seltenheit. Meistens wurden sie in den 1930-ern – 1960-ern nach den verwegenen architektonischen Entwürfen der damaligen Zeit gebaut. 

>>> Moskauer U-Bahn: Warum hat man zu Sowjetzeiten Stationen in Wohnhäusern gebaut?

In anderen russischen Regionen jedoch ist diese Praxis weit verbreitet, besonders in Sibirien.

Nowosibirsker U-Bahn

Es ist die östlichste Metro in Russland und die einzige in Sibirien. Die Stadt wuchs sehr schnell - nach nur 70 Jahren zählte sie mehr als eine Million Einwohner. Als beschlossen wurde, eine U-Bahn zu bauen, war die Stadt bereits ziemlich dicht bebaut und die U-Bahn musste direkt unter Wohngebäuden entlanggeführt werden. Aus diesem Grund hat die Nowosibirsker U-Bahn einige ziemlich enge Umstiege, die einfach nicht anders gebaut werden konnten. Die Eingangshallen der U-Bahn wurden nicht nur platzsparend, sondern auch als Bequemlichkeit der Bewohner in Wohngebäude integriert: Die Stadt ist bekannt für ihre windigen und kalten Winter.

Marschala-Pokryschkina-Station

In Nowosibirsk gibt es drei U-Bahn-Stationen mit Eingängen in Wohngebäuden - typischen Wohnblöcken, die in jeder russischen Stadt zu finden sind. Die nach Alexander Pokryschkin, einem brillanten Piloten und dreimaligen Helden der Sowjetunion, benannte U-Bahn-Station wurde Ende 2000 in Nowosibirsk eröffnet. Zwei der Eingangshallen der Station befinden sich im Erdgeschoss von Wohngebäuden in der Gogol-Straße. 

Krasny-Prospekt-Station

Der Krasny Prospekt, eine der Hauptstationen der U-Bahn Nowosibirsk, wurde 1983 eröffnet und hat auch einen Eingang direkt im Erdgeschoss eines Wohngebäudes.

Zajelzowskaja-Station

Zwei südliche Eingangshallen des Bahnhofs Zajelzowskaja sind in Wohngebäude integriert. Die Wohnungen befinden sich direkt über dem U-Bahn-Eingang!

Jekaterinburger U-Bahn

Uralmasch-Station

Die einzige U-Bahn-Station in Jekaterinburg mit Eingang in einem Wohngebäude befindet sich im Norden der Uralhauptstadt in der Nähe des Uralmasch-Werks. Sie wurde 1991 eröffnet. Die Gegend ist bei Architekturliebhabern beliebt, da sie über viele interessante Gebäude verfügt, darunter das Haus mit dem eingebauten Eingang zur U-Bahn im Erdgeschoss. Es ist bekannt, dass der Eingang ursprünglich direkt am Werkstor gebaut werden sollte, aber am Ende wurde beschlossen, ihn im Gebäude zu platzieren.

St. Petersburger U-Bahn

Newski-Prospekt-Station

Wie Moskau hat die St. Petersburger Metro viele Stationen in der Innenstadt mit Eingängen in alten Wohngebäuden. Sie befinden sich in dicht bebauten historischen Gebieten, wie zum Beispiel die Newski-Prospekt-Station.

Politechnitscheskaja-Straße 17

Die 1975 in einem Wohngebietsvorort im Norden von St. Petersburg eröffnete U-Bahn-Station Ploschad Muschestwa fand sich aus einem anderen Grund in einem Wohngebäude wieder. Die Eingangshalle war zunächst als separates Gebäude errichtet worden. 20 Jahre später wurde ein Wohnblock - Politechnitscheskaja-Straße 17 - daran angeschlossen. Dabei stellte sich heraus, dass man von der U-Bahn direkt in den Innenhof des Gebäudes gelangen konnte. Heutzutage wird dieser Ausgang nicht mehr benutzt.

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