Maria Pawlowna mit Kirschohrringen und einem mit rosa Diamanten besetzten Diadem. Jetzt werden diese beiden Juwelen im Moskauer Diamantenfonds aufbewahrt. Die Hochzeitskrone wurde ins Ausland verkauft.
Legion Media; Walerij Gende-Rote/TASSEs ist nicht genau bekannt, wie groß die Schmucksammlung der Romanows war. Heute weiß man nur von den Juwelen, die nach der Revolution von 1917 in die Hände der Bolschewiki fielen. Zunächst galten diese teils als verschollen.
Zuerst wurden die kaiserlichen Schätze im Diamantenzimmer des Winterpalastes in St. Petersburg aufbewahrt, aber während des Ersten Weltkriegs wurden die Kronjuwelen der Romanows zur sicheren Aufbewahrung in die Kreml-Rüstkammer geschickt. Dort lagerten sie lange unauffällig inmitten anderer Kisten, bis sie 1922 von den Bolschewiki entdeckt wurden.
Der junge sowjetische Staat benötigte dringend Bargeld, daher wurde beschlossen, den Schmuck im Ausland zu verkaufen und nur die wertvollsten Stücke aufzubewahren, um sie später in einem Museum zu präsentieren. Wir erzählen die Geschichte von sieben Kostbarkeiten.
Elisabeth Petrowna (1709-1761), die Tochter von Peter dem Großen, liebte Broschen und ließ sie in verschiedenen Stilen anfertigen. Dieses Stück in Form eines Brunnens aus Saphiren mit Diamanttropfen wird Aigrette genannt. Es wurde als Hutnadel oder als Haarspange getragen. Zu der Aigrette gehören passende massive Ohrringe. Besonders beeindruckend wirken sie, wenn die Trägerin sich bewegt.
Diese beiden Gegenstände wurden von Elisabeth Petrowna zu einem zeremoniellen Gewand getragen. Zu dieser Zeit war es bei Schmuck üblich, Edelsteine auf Folienplatten zu setzen, für mehr Farbigkeit. Dies ist Hofjuwelier Jeremie Pauzie perfekt gelungen! Brasilianische Diamanten und kolumbianische Smaragde bilden die kostbaren Blüten von Iris, Narzissen und Vergissmeinnicht. In der Mitte des Großen Bouquet befindet sich ein seltener lila Diamant mit 15,5 Karat.
Das kleine Bouquet besteht aus Diamantblüten und Blättern aus Gold und dunkelgrüner Emaille.
Eine Agraffe ist ein broschenartiger Verschluss, der im 17. Jahrhundert beliebt war. Elisabeth Petrowna trug diesen riesigen diamantbesetzten schleifenförmigen Verschluss an ihrem Hermelinumhang. Die Größe ist wahrhaft beeindruckend: Die Brosche ist 25 cm lang und 11 cm breit. Die Agraffe ist mit 805 Diamanten in verschiedenen Formen und Schliffen verziert. Dieses Schmuckstück wurde von fast allen Nachkommen der Kaiserin getragen.
Dieser große purpurrote Stein heißt Rubellit. Es ist eine seltene Sorte von dunkelrosa Turmalin, die lange Zeit als Rubin galt (der Edelstein wurde zu Sowjetzeiten von Experten neu bewertet). Der Stein wurde Katharina der Großen (1729-1796) von König Gustav III. von Schweden im Jahr 1777 zu ihrem 15-jährigen Regierungsjubiläum geschenkt.
Er erzählte der russischen Kaiserin die Legende, dass der Edelstein ursprünglich ein Geschenk Caesars an Cleopatra gewesen sei. Später wurde festgestellt, dass der Stein im 16. Jahrhundert aus Birma nach Europa gebracht worden war und zu dieser Zeit als der größte Rubin in Europa galt. Katharina ließ ihn von den Hofjuwelieren polieren und mit Emailblättern einfassen. Das Ergebnis war ein atemberaubender Anhänger.
Großherzogin Elisabeth Mawrikijewna in der Tiara während ihrer Hochzeit, 1884
Diamantenfonds im Moskauer Kreml; New York Public LibraryDieses wunderschöne Diadem von Kaiserin Maria Feodorowna (1759-1828), der Frau von Paul I., wurde im frühen 19. Jahrhundert in Form einer Kokoschnik mit einem riesigen rosa Diamanten in der Mitte gefertigt. Zu dieser Zeit waren Kokoschnik-Diademe nicht nur in Russland, sondern auch im Ausland unglaublich beliebt. Die Tiara ist zusätzlich mit insgesamt 175 großen indischen Diamanten und über 1.200 kleinen Diamanten im Rundschliff verziert. Das Diadem war traditionell Teil des Hochzeitsgewands der königlichen Bräute. Und es ist das einzige Originaldiadem der Romanows, das in Russland geblieben ist. Experten hielten den rosa Diamanten für unbezahlbar.
Maria Pawlowna mit Kirschohrringen an ihrem Hochzeitstag
Legion Media; Gochran RossiiAuch diese Ohrringe wurden zur Hochzeit getragen. Sie waren ursprünglich ebenfalls für Katharina II. gefertigt. „Die Ohrringe waren so schwer, dass ich sie während des Banketts abnahm und sie, sehr zur Belustigung des Kaisers, an den Rand des vor mir stehenden Wasserglases hängte“, erinnerte sich Maria Pawlowna (1890-1958).
Kaiserin Maria Alexandrowna (1824-1880), die Frau von Alexander II., war bekannt für ihren exquisiten Schmuck. Es gibt noch einen Gegenstand aus ihrer Sammlung in Russland. Es ist eine Brosche mit einem einzigartigen ovalen Ceylon-Saphir von 260,37 Karat, umgeben von Diamanten. Alexander II. erwarb diesen Stein auf einer Ausstellung in London und schenkte ihn seiner Frau. Später arbeiteten Juweliere ihn zur Brosche um.
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