Grillvergnügen unter freiem Himmel: Sowjetisches Barbecue (FOTOS)

Schaschlikspieße sind immer noch eines der beliebtesten Gerichte in Russland. Gegrillt wird überall: auf dem Land, am Ufer eines Sees und auf dem Balkon.

1 - Schaschlik ist ein traditionelles kaukasisches Gericht, das seinen Weg in die russische Küche Ende des 19. Jahrhunderts fand und zu Sowjetzeiten zum Synonym für Frühlings- und Sommerwochenenden wurde.

Zubereitung von Schaschlik in Samarkand, Russisches Reich.

2 - Grillfeste im Freien waren während der Maiferien zwischen dem 1. Mai, dem Tag der Arbeit, und dem Tag des Sieges am 9. Mai, besonders beliebt. Es ist unmöglich, sich die ersten Wochenenden im Mai vorzustellen, ohne draußen Schaschlik zu machen!

Die Moskauerin Wera Schtscherbakowa isst  Schaschlik, 1985.

3 – Die Sowjetbürger organisierten Grillfeste mit Freunden und Verwandten überall: im Garten der Datscha, in ihren Wohnblocks, an den Ufern von Flüssen und Seen.

Klaipeda, Litauen: Architekt Petras Lape mit seiner Familie bei einem Picknick, 1972.

4 - Das Grillen von Schaschlik galt als „Männerarbeit“. Jeder sowjetische Mann hatte sein eigenes Rezept für die Marinade und eine Lieblingsfleischsorte. Die Basis der Marinade bestand üblicherweise aus Salz, Pfeffer, Zitrone und Essig oder Mineralwasser wie Borjomi. Dazu gab es „geheime“ Zutaten wie Kefir, orientalische Gewürze oder Minze.

Ein Mann mit Schaschlikspießen in Georgien, 1971.

5 - Meistens verwendeten die Sowjetbürger Schweinefleisch, Lammfleisch oder Hühnerschenkel für ihren Schaschlik. Das Fleisch sollte nicht zu mager sein, sonst wäre das Gericht zu trocken.

Grosny. Französische, deutsche und sowjetische Ingenieure grillen an ihrem freien Tag 1970 Fleisch.

6 – Schaschlik grillen war zu Zeiten der Sowjetunion eine Teambildungsmaßnahme. Wenn Ausländer in die UdSSR kamen, wurden sie oft zu Grillpartys eingeladen und das nicht nur als Gäste, sondern sie mussten sich auch selbst an den Grill stellen.

Der erste deutsche Kosmonaut Sigmund Jähn, der mit sowjetischen Freunden in der „Sternenstadt“ außerhalb von Moskau Schaschlik zubereitet, 1978. Schauen Sie, wie professionell er das Feuer anfacht.

7 - Schaschlik zu grillen war etwas, das Menschen jeden Alters und jeder Nationalität zusammenbrachte. Selbst in den höchsten Kreisen unter Politikern und Diplomaten bereitete man mit dem größten Vergnügen höchstpersönlich Schaschlik zu.

Nordkaukasus: Der Vorsitzende des Ministerrates der UdSSR, Aleksei Kosygin, und Urho Kekkonen, der Präsident Finnlands, beim Grillen, 1969.

8 - Alles, was man zum Grillen brauchte, gab es im Laden um die Ecke zu kaufen: einen tragbaren Mangal-Grill, ein paar Spieße und Grillkohle zum Anheizen.

Alma-Ata, Kasachstan: Ludmilla Fechina und Waleri Kaplan vom nationalen Eisschnelllaufteam der UdSSR während einer Pause in Medeo, 1970.

9 - Schaschlik wurde nicht nur selbst gegrillt. Es war auch eines der beliebtesten Imbissgerichte der Sowjetunion. Vom Baltikum bis zum Fernen Osten und sogar im Hochgebirge bekamen sie es an jeder Bude.

Tadschikistan: Ein Schaschlikverkäufer in der Stadt Nurek, 1973.

10 - Für diejenigen, die keine Möglichkeit hatten, draußen zu grillen, entwickelte die sowjetische Industrie einen rauchfreien Elektrogrill. Es gab jedoch einige Leute, die lieber mit Kohle auf ihren Balkonen grillten. Das war so verbreitet, dass solche Szenen sogar in sowjetischen Filmen gezeigt wurden. Erst seit 2019 verbietet ein Gesetz das Grillen mit Holzkohle auf Balkonen.

Szene aus dem Film „Wenn es September wird “, 1975.

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