Walentina, die Frau von Juri Gagarin, war ihrem Mann auch nach seinem Tod treu. Ihr ganzes Leben lang lebte sie dort, wo sie zusammen mit ihrem Mann wohnte – im Sternenstädtchen in der Region Moskau. Sie heiratete nie wieder. Ihren Töchtern Jelena und Galina zufolge war der Tod ihres Mannes für sie ein so großer Kummer, dass sie kaum darüber sprach.
Die Witwe des ersten Kosmonauten führte einen verschlossenen Lebensstil und gab kein einziges Interview. Später schrieb sie jedoch ein Buch unter dem Titel 108 Minuten und ein ganzes Leben zum Gedenken an ihren Mann. Walentina starb am 17. März 2020 im 85. Lebensjahr.
Die älteste Tochter war erst elf Jahre alt, als ihr Vater starb. An ihn erinnert sie sich mit Wärme, denn er war es, der ihr die Liebe zur Kunst einflößte. „Er gehörte zu einer Generation, die sehr wenige Möglichkeiten hatte [Gagarin und seine Familie waren unter deutscher Besatzung], und so waren sie nach dem Krieg an allem interessiert", erzählte Jelena in einem Interview über ihren Vater, der neben dem Weltraum auch von Geschichte und Kunst fasziniert war. „Einer seiner Freunde erzählte mir, dass er, wenn er in Moskau war, immer zu den Kunstvorlesungen im Puschkin-Museum ging.“
Dies beeinflusste wahrscheinlich Jelenas Berufswahl – sie beschloss, Kunsthistorikerin zu werden.
Unmittelbar nach ihrem Universitätsabschluss arbeitete sie am Puschkin-Museum in der Hauptstadt. Ihre erste Stelle war die der Kuratorin für englische Grafik. Zwanzig Jahre lang widmete sie sich der englischen Kunst des 18. Jahrhunderts.
Ihre Karriere ist nach wie vor mit Kunst, Geschichte und Kunstmanagement verbunden – seit mehr als zwanzig Jahren ist sie Generaldirektorin des Staatlichen Historischen und Kulturellen Museumsreservats „Moskauer Kreml“. Darüber hinaus ist Jelena Mitglied der für die UNESCO zuständigen Kommission und Mitglied des Patriarchenrates für Kultur.
Aus ihrer ersten Ehe mit dem Kameramann Elisbar Karawajew hat sie eine Tochter Jekaterina.
Galina war sieben Jahre alt, als ihr Vater verstarb. Wenn sie von ihm spricht, erinnert sie sich vor allem an gemeinsame Ausflüge in die Natur und an seine Liebe zu Tieren. „Wenn es einen freien Sonntag gab, gingen wir in den Wald: Pilze sammeln, einfach spazieren gehen. Wir fuhren gern mit dem Boot (mein Vater hatte es in Schweden gekauft) zum Picknick auf dem Chimki-Stausee“, erzählte Galina.
Nach der Schule erhielt sie eine Wirtschaftsausbildung und wurde später Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Derzeit arbeitet Galina als Leiterin des Fachbereichs Wirtschaft an der Russischen Plechanow-Wirtschaftsuniversität und ist außerdem eine verdiente Mitarbeiterin des Hochschulwesens der Russischen Föderation.
2011 beantragte Galina die Eintragung einer Marke für den Namen ihres Vaters – Juri Alexejewitsch Gagarin. „Ich sehe darin nichts Schändliches. Wenn jeder mit Gagarins Namen Geld verdient, warum kann dies nicht auch seine Familie?“, erklärte sie. Experten schätzten damals den Wert der Marke Gagarin auf eine Milliarde Rubel.
Galina ist mit Konstantin Kondratschik, einem Onkologen und Hämatologen, verheiratet, sie haben einen Sohn Juri.
Die Enkelin des ersten Menschen im Weltraum beschloss, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten, und schloss ihr Studium an der Fakultät für Geschichte der Staatlichen Universität Moskau ab. Danach arbeitete sie lange Zeit wie ihre Mutter in den Museen des Moskauer Kremls. Jetzt ist Jekaterina mit dem Diplomaten Pawel Wnukow verheiratet und lebt in London.
Galinas einziger Sohn wurde zu Ehren seines Großvaters benannt, aber er nahm den berühmten Nachnamen nicht an, da er nach eigenen Worten nicht gerne mit seiner Verwandtschaft mit dem ersten Kosmonauten wirbt und die Öffentlichkeit scheut.
„Ich gebe zu, als es an der Zeit war, einen Reisepass zu bekommen, hatte ich solche Gedanken [den Nachnamen Gagarin anzunehmen]. Aber ich entschied mich, es nicht zu tun. Ich dachte, dass es bei einem Treffen, bei dem man gebeten wird, sich vorzustellen, zu viel wäre, sich Juri Gagarin zu nennen“, sagte er in einem seltenen Interview.
Als Kind wollte Juri Arzt werden, trat aber schließlich in die Fußstapfen seiner Mutter und erhielt ebenfalls eine wirtschaftliche Ausbildung. Seine weitere Karriere verband er jedoch zunächst mit dem Himmel – er leitete den internationalen Flughafen von Chabarowsk.
Derzeit ist er Generaldirektor seiner eigenen Konzessionsgesellschaft, die im Straßenbau tätig ist.
Vor kurzem bekamen Juri und seine Frau einen Sohn, so dass der große Kosmonaut sogar einen Urenkel hat!
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