Kulinarische Hürden: Können Lebensmittel über die russische Grenze gebracht werden?

Reise
KSENIA SUBATSCHJOWA
Obwohl Russland nicht zu jenen besonders strengen Ländern zählt, die nichts ahnenden Touristen bei der Einreise alle Nahrungsmittel wegnehmen, so müssen doch einige Regeln beachtet werden. Russia Beyond klärt auf.

Wenn Sie mit Lebensmitteln im Gepäck nach Russland reisen, egal ob diese für Sie selbst oder für Freunde bestimmt sind, stellen Sie sicher, dass Ihnen an der Grenze keine unangenehme Überraschung droht.

Zunächst gilt, dass alle tierischen Produkte original verpackt sein müssen. Wenn Sie zum Beispiel Fisch einführen, dann darf die Verschweißung der Verpackung nicht beschädigt sein. Wenn der Fisch nur noch in Papier gehüllt oder in einem Plastikbeutel verstaut ist, wird er an der Grenze konfisziert.

Zudem sollten auch aktuelle Einfuhrbeschränkungen für Lebensmittel beachtet werden. Diese können auf der Website der russischen Behörde Rosselchosnadsor (Föderaler Dienst für veterinär- und phytosanitäre Überwachung) eingesehen werden. Dort finden Sie alle Beschränkungen nach dem Herkunftsland sortiert. Einige dieser Regeln können vorübergehend und als Antwort auf eine gefährliche Krankheit oder andere Faktoren im Ursprungsland ausgesprochen worden sein.

Wie viel Essen darf eingeführt werden?

Grundsätzlich können pro Person bis zu fünf Kilogramm tierischer und pflanzlicher Produkte eingeführt werden. Dazu zählen nicht nur Früchte, Gemüse, Käse und Würstchen sondern auch Nüsse und Beeren.

Produkte mit Einfuhrbeschränkungen können für den persönlichen Bedarf ebenfalls ins Land gebracht werden. Die Sanktionen gelten nur für die geschäftliche Einfuhr, machen Sie sich deshalb also bei Privatreisen keine Sorgen. Stellen Sie jedoch sicher, dass Sie nicht über die Grenze von fünf Kilogramm kommen.

Wenn Sie mehr als fünf Kilogramm einführen möchten, dann machen Sie sich auf Papierkram gefasst. Sie müssen Formulare für die betroffenen Produkte ausfüllen: Dazu zählen Veterinärausweise und / oder eine Genehmigung von Rosselchosnadsor. Mehr Informationen gibt es auf deren Website. Die Einfuhren sollten die Grenze von 50 Kilogramm allerdings in keinem Fall überschreiten. Je größer die Einfuhrmenge ist, desto mehr Fragen werden Sie damit provozieren. Stellen Sie sich also darauf ein, nachweisen zu müssen, dass die Einfuhr nicht geschäftlicher Natur ist.

Auch russischen Kaviar dürfen Sie privat aus dem Land bringen. Allerdings ist die Ausfuhr da auf eine Dose mit einem Gewicht von 250 Gramm beschränkt. Für russischen Fisch und andere Meeresfrüchte gilt die Grundregel: Mehr als fünf Kilogramm sind nicht erlaubt.

Was ist mit Alkohol?

Nur wer mindestens 18 Jahre alt ist, darf Alkohol ins Land einführen. Der Grenzwert sind dabei drei Liter, auch bei Bier. Zwei weitere Liter können für eine Abgabe von zehn Euro pro Liter zusätzlich eingeführt werden, falls dies nötig ist. Die gleichen Regeln gelten auch für die Ausfuhr von Alkohol. Wenn Sie zum Beispiel russischen Wodka mit nach Hause nehmen wollen, können Sie steuerfrei nur drei Liter mitführen.

Was passiert, wenn man mehr aus- oder einführt?

Offiziell kann eine Person bis zu 50 Kilogramm an Gepäck steuerfrei mitführen, aber der Gesamtwert der Waren sollte bei Flugreisen nicht mehr als 10 000 Euro und bei Auto- oder Zugreisen nicht mehr als 1 500 Euro übersteigen. Nach den aktuellen Regeln riskieren all jene, die mehr mitführen, einen Strafzoll von 30 Prozent.

Tatsächlich kann man aber auch Glück haben und mehr als die erlaubten Mengen ein- und ausführen. Eine anonyme Quelle erzählte Russia Beyond, wie sie sieben Dosen mit je 250 Gramm Kaviar aus Russland nach Europa brachte – ohne jegliche Probleme. Wir möchten Sie allerdings warnen: Halten Sie sich an die Gesetze! Sonst droht im Fall der Fälle ziemlich großer Ärger.