Alles außer Fußball III: Drei Tipps für erfrischende Ausflüge rund um Wolgograd

Reise
TOMMY O'CALLAGHAN
Das südrussische Wolgograd ist den meisten Menschen bis heute wohl eher unter seinem alten Namen ein Begriff: Stalingrad. Nun ist das zeitgenössische Wolgograd eine der FIFA-WM-Spielstätten. Aber es gibt hier noch viel mehr zu sehen!

Natürlich ist Wolgograd als Heldenstadt Stalingrad berühmt, wo sich das Blatt des Zweiten Weltkriegs wendete, wo der Anfang vom Ende begann. Wenn Sie nun aber in das heutige Wolgograd kommen – ob zur Fußball-WM oder ohne Kicker – dann ist die Geschichte nur ein Aspekt eines vielfältigen Besuches. Die weite Wiesenlandschaft und die vielen erfrischenden Gewässer machen die Gegend auch zu einem immer beliebteren Ziel für Öko-Touristen. Die folgenden drei Tipps machen Ihren nächsten Trip nach Wolgograd zu einem vielfältigen Erlebnis!

1 Wolga-Tour

Die Wolga ist Europas längster Fluss und Namengeber der Stadt Wolgograd. Sie bietet in der Region unzählige Möglichkeiten für einen Ausflug in die pure Natur einer beeindruckenden Landschaft, sobald sie nur die Stadt hinter sich gelassen haben. Vom Schiff aus sehen Sie dann, wie sich das Bild von den Vorstädten zu unberührten Waldgebieten, langen Tälern und verlassenen Stränden wandelt.

Als Reisezeit bietet sich der Sommer an, denn dann können Sie die Fahrt weitestgehend auf dem Oberdeck genießen. Angebote gibt es viele, die meisten starten im stadtzentrum: von der einstündigen Rundfahrt bis zur mehrtägigen Schiffsreise.

Alternativ können Sie sich auch mit Motorboot oder Motorrad auf zu den verlassenen, wilden Wolgastränden machen. Am beliebtesten für solche Tagestrips ist die Sarpinskij-Insel, die vom Stadtzentrum aus zu sehen ist. Dort können Sie Ihren Ausflugstag dann auch mit Grill und Schaschlik-Spießen ausklingen lassen.

2 Elton-See

Schon ganz nah an der kasachischen Grenze (deswegen auch etwas weiter entfernt von Wolgograd aus) befindet sich Russlands Äquivalent zum Toten Meer: Der Elton-See ist Europas größter Salzwassersee und betört seine Besucher mit seinen beeindruckenden Kristallen und der gesunden salzigen Luft. Darum entstanden am Ufer nach und nach auch gleich mehrere Kurbäder.

Aufgrund der heißen kontinentalen Sommer ist der See dann meist auch gerade einmal zehn Zentimeter tief. Dafür können Sie genauso gut durch den See waten, wie Sie eine Wanderung durch die Umgebung unternehmen können.

Von Wolgograd verkehren täglich Busse nach Elton (400 Rubel/Person). Die Fahrzeit beträgt etwa sechs Stunden, mit dem eigenen Pkw nur fünf. In jedem Fall aber sollten Sie eine Übernachtung am See einplanen.

3 Achtuba-Tal

Den kleineren Achtuba-Fluss säumt von Wolgograds Stadtzentrum aus eine beeindruckend wilde Landschaft – im hohen Gras an dem kleinen Flüsschen können Sie sich bei einem Sonnenpicknick entspannen oder auch einfach Vögel beobachten.

Einige Kilometer weiter dann erreichen Sie noch weitaus unerwartetere Orte: einen Lotus-See nahe dem Dorf Krasnyj Bukir zum Beispiel, der seit 2007 jeden Sommer von Tausenden bunten Seerosenblüten übersät ist. Woher diese kommen, weiß erstaunlicherweise niemand.

Noch ein Stück weiter dann folgt die Siedlung Zarjew (75 Kilometer von Wolgograd), wo 1922 Russlands größter Sternschnuppenregen gesehen worden sein soll. Viele Menschen reisen hierher, um in klaren Sommernächten Sternschnuppen zu beobachten.

Diesen Naturpark erreichen Sie am besten mit dem Auto – in weniger als einer Stunde sind Sie schon da. Wenn Sie den Bus Nummer 146 nehmen, der 12 Mal täglich vom Wolgograder Zentralen Busbahnhof abfährt, dann kommen Sie für 70 Rubel und etwas mehr Zeit ebenso ins Herz des Naturparks.

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