Zurück in die Sowjetzeit: Zehn Dinge, die Sie in der Ausstellung WDNCh in Moskau erleben können

Legion Media
Die Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft (WDNCh) im Norden der russischen Hauptstadt ist eine beliebte Attraktion für Touristen und Einheimische. Was gibt es dort alles zu sehen?

Die Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft (WDNCh) wurde im Sommer 1939 eröffnet. Auf dem riesigen Gelände befinden sich dutzende Ausstellungsräume, Springbrunnen, Teiche, Parkanlagen, Cafés und Restaurants. Heute ist die WDNCh ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. Es lohnt sich, einen ganzen Tag für einen Besuch einzuplanen.

1. Perlen der sowjetischen Architektur

Der Zentralpavillon

Die meisten Ausstellungspavillons auf der WDNCh stammen aus den 1950er-Jahren, manche aber auch schon aus den 1930ern. Sobald Sie durch den Torbogen am Haupteingang gegangen sind, sehen Sie auch schon den Zentralpavillon, ein riesiges Gebäude im stalinistischen Monumentalstil. Die Ornamente an den Mauern erzählen die Geschichte der Sowjetunion.

Der Brunnen der Völkerfreundschaft

Hinter dem Bauwerk befindet sich ein weiteres beliebtes Fotomotiv: Der Brunnen der Völkerfreundschaft. Die 16 Skulpturen stellen junge Frauen in den Nationaltrachten der einzelnen Sowjetrepubliken dar. Der Brunnen gilt als Wahrzeichen der WDNCh. Von dem Platz mit dem Brunnen führen zwei Alleen ab, an denen sich die insgesamt 50 Pavillons befinden. Sie sind entweder Wirtschaftssektoren (Metallverarbeitung, Transport, etc.) oder ehemaligen Sowjetrepubliken gewidmet. Ihre Architektur unterscheidet sich dabei je nach Zeitperiode oder Nationalität.

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2. Sport

Mit seiner Fläche von zwei Quadratmetern ist der Park ideal zum Rad- oder Rollerfahren. Es gibt dutzende Stationen, wo man derartige Gefährte mieten kann. Im Sommer kann man auch das Fahren mit hippen Wakeboards lernen, in einem Hochseilgarten klettern und Schach spielen. Im Winter befindet sich hier, direkt neben dem Zentralpavillon, die größte Schlittschuhbahn in ganz Moskau.

3. Die Geschichte der Raumfahrt

Selbst, wenn man sich nicht für Raumfahrt interessiert, ist das Kosmonautenmuseum interessant. Im Inneren werden die persönlichen Besitztümer der Kosmonauten sowie Modelle von Raumstationen wie der Mir, der ISS, der Luna-9 und der Venus-1 ausgestellt. Das Museum organisiert auch Lesungen und wissenschaftliche Konferenzen, weswegen es sogar möglich ist, einen echten Kosmonauten oder Weltraumwissenschaftler zu treffen. In der Museumskantine kann man noch eine kleine Pause machen, bevor man dann im Souvenirshop sein persönliches Moskau-Erinnerungsstück auswählt. Auch exotische Dinge wie echte Kosmonautennahrung oder Teile von Meteoriten sind erhältlich.

4. Sowjetische Küche modern interpretiert

Im Restaurant Ottepel (Tauwetter) im Pavillon 310 versucht man die sowjetische Küche mit einem modernen Touch zu beleben. Auf der Speisekarte finden sich zum Beispiel Bruschetta mit Sprotten und Vorschmack, auf Feuer gebratene Kartoffeln und Pilzeintopf (wie in einem Pionierlager) oder Hummus mit Bubliki.

Das Café Moskowskoje Nebo (Moskauer Himmel) im Pavillon 422 kombiniert die typischen Nationalgerichte der einzelnen ehemaligen Sowjetrepubliken miteinander. Frikadellen à la Kiew sind hier genau so erhältlich wie usbekisches Fladenbrot und Kebab (Schaschlyk) aus dem Kaukasus. Die besten Desserts gibt es im nach einem berühmten Landwirtschaftspionier benannten Restaurant Mitschurin (Pavillon 131). Im Transport-Pavillon gibt es ebenfalls Weltraumnahrung.

5. Eine Shoppingtour durch die ehemalige Sowjetunion

Im Pavillon „Armenien“

In den Pavillons der ehemaligen Sowjetrepubliken kann man oft landestypische Produkte kaufen. Im weißrussischen Pavillon gibt es zum Beispiel Handtücher mit typisch weißrussischen Mustern, im kirgisischen Pavillon erhält man Heilwasser aus Jalal-Abad und im armenischen Pavillon kann man armenischen Brandy kaufen.

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6. Die Außenstelle des Garage-Museums für zeitgenössische Kunst

Kunstinteressierte können den Pavillon 317 besuchen. In dem dieses Jahr renovierten Gebäude von 1939 arbeiten zahlreiche junge Künstler an 18 Arbeitsplätzen, darunter auch Studios und Räume für Spraykunst. Neben russischen Nachwuchskünstlern arbeiten hier auch Kreative aus aller Welt. Die Bewohner werden von der Kuratorengruppe des Garage-Museums ausgewählt und erhalten Stipendien und für etwa drei bis sechs Monate ein eigenes Studio in dem Pavillon. Besucher melden sich besser im Voraus auf der Website des Programms (eng) an.

7. Die Welt des Kinos

Kinofreunden kann man das Filmmuseum in Pavillon 36 ans Herz legen. Dort wird die Produktion berühmter sowjetischer Filme und Cartoons aus nächster Nähe gezeigt. Es gibt Lesungen von Filmspezialisten und Vorführungen interessanter Filme für 150 Rubel (etwa zwei Euro).

8. Reden mit Robotern

In der Ausstellung „Robostation“ (eng) in Pavillon 2 dreht sich alles um Roboter. Die künstlichen Intelligenzen können sich unterhalten, Witze erzählen, Portraits malen und versuchen sogar, die Zukunft vorherzusagen. Teenager können zudem an von Ingenieuren geleiteten Workshops teilnehmen.

9. Lernen und Arbeiten auf der WDNCh

Neben dem touristischen Programm kann man auf der WDNCh auch an zahlreichen Kursen teilnehmen. So kann man zum Beispiel Sticken, Fotografieren oder Kaffeekochen auf Barista-Art lernen. Insbesondere der „Park des Handwerks“ (rus) und „Technograd“ (rus) nehmen ihre Bildungsaufgabe sehr ernst. Zudem kann man einen Berufsinteressentest machen und sogar ein Jobangebot bekommen.

10. Russlands größtes Aquarium

Das Moskwarium (eng), ein gigantisches Zentrum für Ozeanografie und Meeresbiologie, bietet neben 12 000 Meerestieren auch die Möglichkeit, mit Delfinen zu schwimmen.

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