Bubliki: Bagel auf russische Art

Victoria Drey
Diese ringförmigen, fluffigen Brote überzeugen auch pur durch ihren guten Geschmack.

Stellen Sie sich einen köstlichen Bagel vor, nur noch süßer und etwas leichter: das ist ein traditioneller Bublik. Bubliki gelten in Russland als typisch slawisches Gebäck. Doch die Ursprünge und vor allem die charakteristische Ringform gehen auf jüdische Backtraditionen zurück. Der jüdische Bagel ist der ältere Bruder des Bublik. Seine Geschichte geht zurück bis ins frühe 17. Jahrhundert. Das Rezept war sehr beliebt und hielt im 19. Jahrhundert in vielen osteuropäischen Küchen Einzug. Dort wurde es ein wenig verändert und daraus wurde der inzwischen zum Kult gewordene Bublik: ein ringförmiges glasiertes Gebäck, meist mit Mohn. Der Name „Bublik” ist nicht zufällig gewählt. Er kommt aus dem Ukrainischen und bedeutete ursprünglich „Blase”, vom altslawischen „bubl”. Wahrscheinlich stand der luftige Teig des Bublik Pate bei der Namensgebung, denn es gibt noch weitere ringförmige Backwaren in der slawischen Küche, etwa Baranki und Suschki, beide weit verbreitet und ebenfalls sehr beliebt, jedoch nicht so fluffig wie Bubliki.

Für mich gehörten Bubliki schon immer zu den Rezepten, die recht unspektakulär daherkommen, jedoch tatsächlich einzigartig und sehr köstlich sind. Als Kind habe ich meine Mutter oder Großmutter oft darum gebeten, mir nach der Schule Bubliki zu kaufen. Ich habe sie zum Mittagessen gegessen. Ich konnte mir nichts Köstlicheres vorstellen als einen frischen, warmen Bublik mit Mohn und dazu ein Glas kalter Milch. Doch ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir sie zu Hause jemals selbst gebacken hätten. Inzwischen weiß ich warum: Es ist kein einfaches Rezept. Neben dem Hefeteig muss noch ein weiterer Teig bereitet werden, der tatsächlich gekocht werden muss, bevor er in den Ofen kommt. Ein original GOST-Bubliki-Rezept nachzukochen, dauert Stunden und beinhaltet viele komplizierte Schritte. Der Teig muss immer wieder kontrolliert werden und zudem muss ein Vorteig bereitet werden.

Ich bevorzuge daher das folgende Rezept: Es geht schneller, schmeckt aber mindestens genauso gut.

Zutaten:

  • 250ml Milch;
  • 400g Mehl;
  • 1 Ei;
  • 50g Butter;
  • 3 Esslöffel Zucker;
  • ½ Teelöffel Salz;
  • 1 Teelöffel Trockenhefe;
  • Mohn.

Zubereitung:

1. Geben Sie zuerst Hefepulver und Zucker in lauwarme Milch, rühren Sie um und warten Sie dann zehn bis fünfzehn Minuten, bis die Hefe aktiv wird. Sie bemerken dies an der Schaum- und Bläschenbildung auf der Masse.

2. Trennen Sie das Ei und fügen Sie das Eiweiß, zerlassene Butter und das Mehl (vorher sieben) sowie Salz hinzu. Kneten Sie den Teig, bis er elastisch ist und nicht mehr klebt. Sie benötigen je nach Sorte mehr oder weniger Mehl dafür.

3. Formen Sie eine Kugel aus dem Teig. Lassen Sie ihn in einer mit Folie abgedeckten Schüssel an einem warmen Ort etwa anderthalb Stunden gehen.

4. Die Menge sollte sich verdoppeln.

5. Teilen Sie den Teig in zehn bis zwölf gleichgroße Kugeln und drücken Sie diese flach.

6. Nun formen Sie die Bubliki, in dem Sie mit dem Finger ein Loch in die Mitte jedes Teigstücks  drücken, so dass Sie die typische Ringform erhalten. Bubliki auf ein Backblech legen, mit einem sauberen Küchentuch abdecken und weitere 20 Minuten gehen lassen.

7. Danach tauchen Sie die Teigringe für rund 20 Sekunden in kochendes Wasser.

8. Legen Sie die "gekochten" Bubliki auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Bestreichen Sie jeden Bublik mit einer Mischung aus Eigelb und einem Esslöffel Wasser und streuen Sie großzügig Mohn darüber.

9. Backen Sie die Bubliki bei  200 ° C 15 bis 20 Minuten, bis sie glänzen und goldbraun sind.

Genießen Sie ihre Bubliki warm oder auch kalt mit einem Glas Milch.

Prijatnogo appetita!

>>> Baranki, Bubliki und Suschki: Russische Bagels zum Anbeißen

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