Auf und zu: Die Klappbrücken von St. Petersburg (FOTOS)

Mostotrest
Touristen aus aller Welt kommen nach St. Petersburg, um die beweglichen Brücken zu sehen, eines der Wahrzeichen der Stadt an der Newa. Die Öffnung der Brücken wird sogar musikalisch begleitet.

Klappbrücken gehören zu den besonderen Sehenswürdigkeiten von St. Petersburg. Von den 342 Brücken in der Stadt sind 22 beweglich. Nur neun öffnen sich regelmäßig. Von April bis November ziehen sie die Touristen an.

An gesetzlichen Feiertagen oder wenn es wärmer als 25°C oder kälter als -8°C ist oder der Wind mit mehr als 15 Meter pro Sekunde über die Stadt fegt, fällt das Schauspiel jedoch aus.

Wie St. Petersburg zu seinen Brücken kam

St. Petersburg wurde 1703 von Peter dem Großen an der Newa gegründet. Am 27. Mai wurde der Grundstein für eine Festung auf der Insel Sajatschi gelegt, aus der sich später die Peter-und-Paul-Festung erhob. Gleichzeitig entstanden auf der gegenüberliegenden Seite der Newa, der heutigen Petrograder Seite, Wohngebäude.  

Die erste Brücke der Stadt war eine schwimmende hölzerne Konstruktion auf speziellen nebeneinanderliegenden Schiffen mit flachem Boden, die die Ufer miteinander verband.

Zu Zeiten von Peter dem Großen gab es nur wenige Brücken. Die Stadtbewohner überquerten den Fluss per Boot oder Schiff. Das war so gewollt. Peter der Große erhoffte sich so eine Gewöhnung der Stadtbewohner an die Seefahrt. Brücken wurden nur dort errichtet, wo wertvolle Güter transportiert wurden und ausschließlich aus Holz.

Blick auf die Eremitage-Brücke, 1820er Jahre

Der Bau von Steinbrücken begann erst Mitte des 18. Jahrhunderts. Die erste davon war die einspannige, gewölbte Eremitage-Brücke. Später kam beim Brückenbau vor allem Gusseisen zum Einsatz. 

Die ersten beweglichen Brücken

Die erste permanente Klappbrücke in St. Petersburg war die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Blagoweschtschenski-Brücke (von 1918 bis 2007 Leutnant-Schmidt-Brücke genannt). Zuvor waren alle Brücken über die Newa schwimmend, da die Wassertiefe und die starke Strömung dauerhafte Lösungen schwierig und kostspielig machten.

Die Blagoweschtschenski-Brücke

Die zweite war die Litejny-Brücke, die im 19. Jahrhundert an der tiefsten Stelle der Newa (24 m) errichtet wurde.

Die Litejny-Brücke

Die Brückentechnik 

Die Klappbrücken in St. Petersburg haben keinen einheitlichen Mechanismus zur Öffnung. Einige Brücken sind zweiflügelig und die Flügel werden gleichzeitig angehoben. Dazu gehört beispielsweise die berühmte Palastbrücke, die die Wassiljewski-Insel mit dem Stadtzentrum verbindet.

Die Palastbrücke

Einflügelige Brücken sind die Troizki-, Litejny-, Grenaderski-, Kantemirowski- und Wolodarski-Brücke. In jedem Fall öffnen sich alle Klappbrücken nach oben. Das Öffnen und Schließen erfolgt durch Hydraulik.

Ausnahmen sind die elektrisch betriebenen Brücken Sampsoniewsky und Birschewoi.

Wie können Sie die Klappbrücken besichtigen? 

Die romantischste Option ist vom Wasser aus, wo Sie nicht nur das Schauspiel des Hochklappens betrachten, sondern anschließend auch unter der Brücke durchfahren können. Bevor Sie sich dafür entscheiden, informieren Sie sich über die Fahrtzeiten der großen Schiffe. Diese haben Vorrang und kleinere Boote müssen dann im seichten Wasser in Ufernähe ankern. Das ist das Geld nicht wert. Sie könnten dann genauso gut am Ufer stehen.

Am linken Ufer der Newa (auf der Seite von Newski-Prospekt und Eremitage) können Sie vom Ufer zwischen Winterpalast und Suworow-Platz gleich drei bewegliche Brücken sehen: Palast-, Troitski-und Birtschewoi-Brücke. 

Erleben Sie dort die „Singing Bridges“, wenn sich die Palastbrücke zu musikalischen Klängen öffnet. 

Das Admiralitätsufer in der Nähe der bronzenen Reiterstatue bietet einen großartigen herrlichen Blick auf Blagoweschtschenski- sowie Palast-Brücke. Vom architektonischen Ensemble an der Landzunge der Wassiljewski-Insel aus können Sie auch die Litejny-Brücke sehen, die sich weiter stromaufwärts befindet. 

Vom rechten Ufer haben Sie die besten Aussichten auf den Kreuzer Aurora (von dem aus bei der Oktoberrevolution der erste Schuss gefallen sein soll) oder das Hotel St. Petersburg. Ein weiterer empfehlenswerter Aussichtspunkt ist die Peter- und Paul-Festung.  

Informationen zum Zeitplan für die Öffnung der Brücken, einen Lageplan und Hinweise zu Änderungen finden Sie hier (eng).

>>> Schwebende Dreifaltigkeit: Sankt Petersburgs schönste Hängebrücke

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