Jeder kennt das Staatliche Eremitage-Museum, das Russlands größte Kunstsammlung beherbergt. Es könnte an keinem passenderen Ort untergebracht sein als dem Winterpalast, der vor über 250 Jahren für die Zarenfamilie erbaut wurde. Besuchen Sie die Eremitage unbedingt und versuchen Sie, so viel wie möglich dort zu besichtigen. Alles werden Sie nicht schaffen. Das Museum ist wie eine eigene Stadt in der Stadt. Mehr als drei Millionen Exponate sind in 300 Räumen zu sehen (eng), zum Vergleich: Im Louvre werden 350 000 Exponate gezeigt. Es wird nicht die komplette Sammlung in der Eremitage ausgestellt.
Ein Gefühl für die gewaltigen Ausmaße der Anlage bekommen Sie auf dem Schlossplatz. Er bietet zudem einen wundervollen Eindruck von der Architektur des 18. Jahrhunderts.
Tipp : „Die Eremitage ist mittwochs und freitags bis 21 Uhr geöffnet. Reisegruppen besuchen das Museum meist am Morgen. Wenn Sie später kommen, erst nach 15 oder 16 Uhr, ist die Chance größer, dass nicht so viele Besucher dort sind“, sagt Swetlana, die in Sankt Petersburg lebt.
Die Hauptstraße der Stadt wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts geplant. Ein Spaziergang dort ist am schönsten zwischen sieben und acht Uhr morgens, wenn der Blick auf das herrliche Panorama des wahren Sankt Petersburg nicht von Touristenmassen und dem Verkehr getrübt wird.
Auf dem Newski-Prospekt befindet sich der Feinkostladen Jelissejew, ein bekanntes Lebensmittelgeschäft im Stil des frühen Jugendstils. Von hier aus haben Sie einen guten Blick auf die majestätischen Kathedralen der Stadt. Besuchen Sie auf jeden Fall die Auferstehungskirche oder die Kasaner Kathedrale.
Auf halber Strecke des Newski-Prospekts liegt der Singer-Bau. Heute sind darin eine Buchhandlung und die Büros von Russlands beliebtestem sozialem Netzwerk Vkontakte. Während der Regierungszeit von Zar Nikolaus dem Zweiten war das Bauwerk wegen seiner für die Stadt ungewöhnlichen Architektur höchst umstritten.
Tipp : „Auf dem Newski-Prospekt gibt es mehrere U-Bahn-Stationen. Um zur Mitte zu gelangen, steigen Sie am Newski-Prospekt/Gostiny Dwor aus. Und um den interessantesten Teil der Straße von Anfang bis Ende zu Fuß zu entdecken, nehmen Sie den Ausstieg Majakowskaja oder Admiraltejskaja. Letzterer ist etwa 100 Meter von der Hauptstraße entfernt“, rät der Petersburger Arsenij.
Es ist das russische Versailles mit seinen goldenen Springbrunnen, Palästen und riesigen Gärten. Vor dem Palast blicken Sie auf den beeindruckenden Kaskadenbrunnen und die goldenen Statuen von Samson mit ihren bis zu 65 Meter hohen Wasserfontänen. Sie werden einen ganzen Tag brauchen, um den Peterhof zu besichtigen. Vermeiden Sie den Besuch an den Wochenenden, dann ist sehr viel los.
Tipp: „Am besten besuchen Sie den Peterhof in der Zeit von April bis November. Dann können Sie mit einem Meteor-Tragflügelboot anreisen. Diese starten jede Stunde von 10.00 bis 15.30 Uhr an der Anlegestelle nahe des Winterpalastes. Über Land ist die Anreise weniger bequem. Wenn Sie zu mehreren sind, leisten Sie sich ein Taxi. Im Winter empfiehlt sich die Teilnahme an einer Reisegruppe oder ebenfalls das Taxi“, empfiehlt Elena, die als Reiseleiterin vor Ort arbeitet.
Die Isaakskathedrale bietet den wohl unwiderstehlichsten Panoramablick auf die Stadt. Aber seien Sie auf einen anstrengenden Aufstieg gefasst. Es gibt keinen Aufzug, um die 1858 erbaute Kirche zu besichtigen. Um ganz oben auf die Spitze zu kommen, müssen Sie alle 262 Treppenstufen erklimmen.
Um auch die Kolonnaden zu besuchen, benötigen Sie eine zusätzliche Eintrittskarte, die zur Kathedrale ist dort nicht gültig. Karten gibt es an den Museumskassen, an Automaten am Eingang oder online (eng). Im Sommer, während der Weissen Nächte von Juni bis August, sind die Kolonnaden bis vier Uhr morgens für Besucher geöffnet. In der kalten Jahreszeit ist um 17.30 Uhr Schluss.
Tipp: „Kaufen Sie die Eintrittskarten am Automaten. Sie brauchen dazu eine Kreditkarte. An den Kassen sind die Warteschlangen in der Regel sehr lang. Den besten Blick auf die Kathedrale haben Sie vom Isaakplatz, wo auch ein Denkmal für Zar Nikolaus dem Zweiten steht“, sagt Elena.
Das Mariinski-Theater, oft auch einfach das Mariinka genannt, ist eine Ikone der Kultur und das Schaufenster der Stadt für Oper und Ballett. Zur Zarenzeit trafen sich dort der Adel und die oberen Zehntausend des Landes. Die Angehörigen der kaiserlichen Familie, reiche Erben, aber auch berühmte Künstler wie der Schriftsteller Alexander Puschkin kamen dort zusammen. Heute benötigt man nur noch eine Eintrittskarte, um in das berühmte Mariinsky-Theater zu kommen.
Der künstlerische Standard ist von höchstem Niveau, auch internationale Produktionen werden gezeigt. Die Veranstaltungen sind schnell ausgebucht, es empfiehlt sich daher, die Tickets im Voraus online zu erwerben (eng).
Tipp: „Kommen Sie etwa 40 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Bedienen Sie sich am Buffet, ein preiswertes finden Sie im zweiten Stock. Genießen Sie auf jeden Fall die Brötchen mit rotem Kaviar, es ist das Beste der Welt. Genehmigen Sie sich dazu ein Glas Brandy und schon schaffen Sie es auch, Verdis ´Aida` durchzuhalten“, sagt Swetlana.
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