Die Peterhofstraße: Was auf der „Petergofskaja Perschpektiwa“ zu besichtigen ist

Reise
WADIM RASUMOW
Peter der Große wollte, dass seine Peterhof-Residenz Versailles überstrahlt und die Straße dorthin die Schönheit der Straße von Paris zur berühmtesten Residenz der französischen Könige übertrifft. Hat er es geschafft?

1710 im Auftrag von Peter dem Großen angelegt, war die Peterhofstraße, oder die Petergofskaja Perschpektiwa wie sie damals hieß, für jene Zeit ein ungewöhnliches Bauprojekt. Es sollte eine Parade-Einfahrt in die von ihm gegründete neue Hauptstadt sein.

Er verschenkte Grundstücke entlang der Peterhofstraße an verschiedenen Adelsfamilien, wo sie schöne Sommerhäuser errichten konnten. Zunächst hielten sie es für eine unerwünschte Pflicht, doch bald wurde eine Sommervilla an der Peterhofstraße zum Prestigeobjekt.

Konstantinpalast in Strelna

Der erste Punkt auf der Straße war das Dorf Strelna, wo 1720 eines der ersten Gebäude an der Peterhofstraße errichtet wurde. Das Schloss war für Peter I. bestimmt, aber nach seinem Tod wurden die Bauarbeiten für lange Zeit eingestellt. Der Palast wurde erst in den 1750er Jahren fertiggestellt. 1797 übergab Paul I. die Residenz seinem Sohn Konstantin.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Palast fast zerstört und nur die Steinfundamente blieben erhalten. Es wurde jedoch bereits 1950 vollständig restauriert. Heutzutage liegt die Residenz in staatlicher Verwaltung und dient als Veranstaltungsort für Empfänge und Kongresse.

Orlowski Park

Dieses verlassene Anwesen gehörte einst der adligen Familie Orlow.

Das neugotische Schloss und der Park wurden in den Jahren 1833 bis 1839 vom Architekten Pjotr Sadownikow geschaffen.

Der Palast des Fürsten Lwow

Ein weiteres neugotisches Gebäude in Strelna ist der Lwowski Palast. Das asymmetrische Gebäude wurde zwischen 1838 und 1839 erbaut. Der Ort erhielt seinen Namen von seinem zweiten Besitzer, dem Fürsten Alexander Lwow. Er gilt als Gründer der Feuerwehr, da er auf seinem Anwesen eine Feuerwache errichtete.

Das Gebäude wurde in den 2010er Jahren völlig renoviert und beherbergt heute die Strelna-Verwaltung.

Michailowskaja Datscha

Dieses architektonische Ensemble wurde in den 1850-60er Jahren für Michail Romanow, den Sohn von Nikolai I., errichtet und nach ihm benannt. In einem eklektischen Stil gestaltet, nahmen einige Bauelemente die spätere Entstehung des Jugendstils vorweg.

Nach der Revolution von 1917 befanden sich in diesem Gebäude zu verschiedenen Zeiten eine Schule für junge Straftäter, eine Geflügelfarm und ein Ferienhaus. Das Herrenhaus wurde während des Zweiten Krieges schwer beschädigt und ist noch nicht restauriert worden.

Snamenka

Dies war eines der ersten Anwesen, das entlang der Peterhofstraße errichtet wurde. Der Bau begann bereits in den 1760er Jahren unter der berühmten Adelsfamilie Rasumowski. Im 19. Jahrhundert erwarb Nikolai I. das Anwesen für seine Frau.

Seine Fassaden und Innenräume im russischen Barockstil wurden im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, als hier ein Sitz der Nazi-Truppen untergebracht war. Das Herrenhaus wurde in den 1970er Jahren restauriert, der Rest der Gebäude muss jedoch noch wiederhergestellt werden.

Alexandria

Der erste Besitzer dieses Landguts war Alexander Menschikow, ein Vertrauter von Peter dem Großen. Es gelang ihm jedoch nicht, den Bau des Herrenhauses zu Lebzeiten abzuschließen.

Nikolai I. schenkte diese Residenz seiner Frau, Zarin Alexandra Fjodorowna. Zu ihrer Ehre erhielt es den Namen Alexandria. Der gotische Palast wurde 1829 fertiggestellt, sein Wappen schuf der berühmte Dichter Wassili Schukowski.

Peterhof

Dieses wahre Juwel in der Umgebung von St. Petersburg wurde 1710 als Landresidenz des Zaren gegründet. Sein architektonisches Ensemble entwickelte sich in den nächsten 200 Jahren weiter und ist vom neoklassizistischen und barocken Stil geprägt.

>>> Der Zaren Sommerresidenz Peterhof (VIDEO)

>>> Abseits vom Peterhof und Katharinenpalast: Vier Zaren-Orte um Sankt Petersburg