Die zehn schönsten Mosaiken der Moskauer U-Bahn (FOTOS)

Reise
RUSSIA BEYOND
Jeden Tag pendeln die Moskauer mit der U-Bahn und schenken der Schönheit des „größten unterirdischen Museums der Welt“ kaum Beachtung. Inzwischen verbergen die Decken und Wände der Stationen und Vorhallen unglaublich schöne Werke der angewandten Kunst.

Achtung! Versprechen Sie uns, dass sie vorsichtig sind, wenn sie diese Schönheit der Moskauer Metro bewundern.  In der Hauptverkehrszeit können Sie vom Strom der Pendler abgedrängt werden.

Biblioteka Imeni Lenina (Die Lenin-Bibliothek)

Biblioteka Imeni Lenina war eine der ersten Stationen der Moskauer U-Bahn. Hier befindet sich ein großes Mosaik-Porträt des Anführers der Russischen Oktoberrevolution. Die Station wurde bereits 1935 eröffnet, doch die Wand wurde erst 30 Jahre später mit dem Lenin-Mosaik verziert. Der Autor des Werkes war der Künstler Grigori Opryschko.

Belorusskaya (Ringlinie)

Eine weitere Arbeit von Opryshko sind die 12 Mosaiktafeln auf den Bögen der Belorusskaya-Station. Auf jeder Tafel sind Szenen aus dem Leben der Weißrussen zu sehen, eines der sowjetischen Völker. Für das Design der Station wurden der Künstler und das Team der Architekten mit dem größten Preis der Sowjetunion ausgezeichnet - der Stalin-Prämie. 

Eines der Mosaiken, das „Strickerinnen“ heißt, enthielt früher ein Porträt von Joseph Stalin. Während der Entstalinisierungszeit wurde es durch den Orden des Roten Banners der Arbeit (Hammer und Sichel) ersetzt. Das ist nicht der einzige Fall, bei dem die Abbildung Stalins entfernt wurde.

Mayakovskaya

Das ist eine der schönsten Stationen der Moskauer U-Bahn! Die Vorhalle wurde im Jahr 1938 mit den Mosaiken des berühmten Künstlers und Hauptvertreters des Sozialistischen Realismus Alexander Deineka ausgestaltet. Die kunstvollen Decken der zentralen Kuppeln verfügen über 34 kobaltblaue Paneele. Sie heißen „24 Stunden des sowjetischen Himmels“ und stellen Ansichten dessen dar, was ein sowjetischer Bürger im Himmel sehen konnte: Flugzeuge über dem Kreml, Hochtaucher, Fallschirmspringer und andere Szenen des sowjetischen Lebens.

Novokuznetskaya

Lediglich drei Stationen auf der grünen Linie von der Mayakovskaya entfernt liegt die Novokuznetskaya. Hier kann man eine weitere Serie der Mosaiken von Deineka, diesmal aus dem Jahr 1941, bewundern. Auch diese achteckigen Tafeln vermitteln das Gefühl, als ob man direkt in den Himmel schauen würde. Das Thema ist Industrie und technologischer Fortschritt, mit Bildern von Maschinen, Luftfahrtobjekten, einer Parade von Sportlern und dem Triumph der Industrialisierung.

Novoslobodskaya

Diese Station ähnelt einer märchenhaften Unterwasserwelt. Die Seitenbögen sind mit leuchtenden Mosaiken aus farbigem Glas geschmückt. Diese Buntglasfenster wurden in Riga nach den Entwürfen des sowjetischen Künstlers Pawel Korin aus demselben Glas hergestellt, das auch für katholische Kathedralen verwendet wurde. Sie zeigen phantasievolle Pflanzen und Sterne sowie Vertreter verschiedener Berufe: Wissenschaftler, Künstler, Musiker.

Korin konstruierte das Smalte-Gemälde am Ende der Halle mit der Überschrift „Frieden in der ganzen Welt“. Über der Mutter mit dem Kind war früher ein Medaillon mit einem Stalin-Porträt. In der Chruschtschow-Ära wurde Korin gebeten, das Gemälde zu ändern. Heute sieht man dort, wo einst das Porträt Stalins war, Friedenstauben.

Komsomolskaya

Pawel Korin hat auch die Station Komsomolskaya der Ringlinie gestaltet. Die Station wurde im Jahr 1952 eröffnet und hatte eine besondere strategische Bedeutung, da sie sich in der Nähe von drei Moskauer Bahnhöfen befindet. Deshalb musste sie besonders schön sein, um den Gästen der Hauptstadt sofort die Schönheit Moskaus zu zeigen. Die Mosaike hier zeigen patriotische Szenen aus der russischen Geschichte: siegreiche Herrscher, Generäle und andere Nationalhelden.

Chekhovskaya

Hier muss man abwarten, bis der Zug wegfährt. Auf den Wänden der Station befinden sich die Mosaiken aus 17 in Russland vorkommenden Arten von Nichteisenmineralien, von Lapislazuli bis Jaspis. Die Szenen aus den Werken Anton Tschechows wurden in Florentiner Mosaik-Technik von den Künstlern Pjotr und Ljudmila Schortschew geschaffen. Am Ausgang ist der Schriftsteller selbst im Profil abgebildet.

Baumanskaya

Diese Station ist den Heldentaten des sowjetischen Volkes in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges gewidmet.

Im Inneren der Station befand sich früher auf einer Wand ein Mosaik mit dem roten Banner und Profilen von Stalin und Lenin. Im Jahr 1963 wurde Stalins Gesicht entfernt und Lenin sieht seitdem in die andere Richtung.

Dobryninskaya

Oben an der Rolltreppe findet sich ein Mosaik-Triptychon, das eine Demonstration mit Bannern und Transparenten zeigt. Zu der Zeit der Eröffnung der Station im Jahr 1950 befand sich auf einem der Transparente ein Porträt von Stalin. Aber nach dem Jahr 1961, als der erste Mensch in den Weltraum geschossen wurde, ersetzte man Stalin mit einem Porträt Juri Gagarins.

Im Inneren der Station gab es auch ein Basrelief mit Stalin, das jedoch in den 1960er Jahren entfernt wurde. Auf seinem Platz befindet sich seitdem ein Smalte-Mosaik „Morgen der Weltall-Ära“, das ebenfalls dem Raumfahrt-Thema gewidmet ist.

Trubnaya

Die neuen Metrostationen haben meistens ein modernes, futuristisches Design. Doch einige von ihnen ahmt man den unterirdischen Palästen aus der Stalin-Ära nach. Ein gutes Beispiel dafür ist die Station Trubnaya im Stadtzentrum. Sie wurde im Jahr 2007 eröffnet und verfügt über Marmor, Granit und Jugendstil-Lampen. Die Hauptattraktion sind die Mosaikfenster mit Abbildungen russischer Städte, die der Künstler Surab Zereteli geschaffen hat.

>>> Moskauer U-Bahn: von praktischen Anleitungen und seltsamen Sachen!