Abenteuerliche Reise: Von Indien nach Russland mit dem Auto

Aus dem persönlichen Archiv
Meenakshi Sai Arvind und ihr Team legten 21.700 Kilometer mit dem Auto zurück. Sie überquerten dabei den Himalaya und fuhren entlang der Transsibirischen Straße.

Es ist der 27. September 2019. Nach einer 52-tägigen Reise durch Nepal, Tibet, China und ganz Russland erreicht ein Tata Hexa SUV sein endgültiges Ziel: St. Petersburg. „Es war wundervoll. Einer der großartigsten Momente meines Lebens“, erinnert sich Meenakshi Sai Arvind, 47, die Fahrerin des Fahrzeugs. Sie ist eine erfahrene Globetrotterin. 

„Als wir das Hotel erreichten, weinte ich und umarmte mein Team. Wir gingen an die Bar und öffneten eine Flasche Champagner. Wir haben die ganze Nacht gefeiert, da wir am nächsten Tag nicht fahren mussten!

Das Team bestand aus Meenakshi Sai Arvind, ihrem Bruder und sechs weiteren Personen. Am 6. August 2019 starteten sie in der südindischen Stadt Coimbatore und machten sich auf einen abenteuerlichen Weg durch Nepal, Tibet, das chinesische Festland und über die Transsibirische Straße von Wladiwostok nach St. Petersburg. 

Es war nicht die erste lange Autoreise für sie. Im Jahr 2017 legte sie in 72 Tagen 26.800 Kilometer von Coimbatore nach London zurück. Nach der Russlandreise stehen auf ihrer Liste noch alle wichtigen Autobahnen auf der Welt.

Meenakshi Sai Arvind ist eine Cousine von Narain Karthikeyan, Indiens erstem Formel-1-Fahrer. Sie fährt seit ihrem 15. Lebensjahr Auto. Ihre Familie stellt Baumwollgarn her. Sie besitzt auch ein Resort in der Stadt Dindigul, Tamil Nadu.

„Ich habe bisher 70 Länder bereist. Meist miete ich vor Ort ein Auto, um das Land zu erkunden“, sagt sie. „Meine Familie und Freunde haben mich immer sehr unterstützt und sie waren nicht allzu überrascht, als ich die Reise nach St. Petersburg ankündigte." 

Es hat rund drei Monate gedauert, alle Formalitäten zu erledigen und geeignete Unterkünfte auf der Strecke für das ganze Team zu finden. Indiens größter Automobilhersteller, Tata Motors, unterstützte die Expedition und stellte zwei Autos zur Verfügung.

Meenakshi Sai Arvind saß nicht die ganze Zeit am Steuer. Sie und ihr Team (vier Männer und vier Frauen) wechselten sich in den beiden Fahrzeugen ab. 

Dies machte die Expedition jedoch nicht einfacher. „Von Kathmandu aus nach Tibet einzureisen war am schwierigsten. Es gab keine Straßen und wir hatten keinen Allradantrieb. An einem Tag brauchten wir acht Stunden, um 35 km zurückzulegen. Wir sind nur im Schneckentempo vorangekommen“, erzählt sie.  

Der russische Teil der Reise erwies sich als nicht weniger schwierig. „Auf der Transsibirischen Straße gibt es nur eine Fahrspur. Das hat das Überholen erschwert, ebenso wie der Umstand, dass unsere Autos das Lenkrad auf der rechten Seite hatten“, berichtet Meenakshi Sai Arvind von den Herausforderungen des Roadtrips.

In Ufa gab es Probleme mit der Treibstoffleitung, aber in der örtlichen Scania-LKW-Werkstatt bekamen sie Hilfe. „Nachdem sie acht Stunden an unserem Auto gearbeitet hatten, weigerten sie sich, eine Bezahlung anzunehmen. Es waren sehr nette, äußert hilfsbereite Leute.“ 

Das Wichtigste bei solchen Fernreisen ist, die Stopps gut zu planen und nicht auf Risiko zu fahren. Meenakshi Sai Arvinds Team brauchte 24 Tage, um die Strecke von Wladiwostok nach St. Petersburg zurückzulegen, bevor alle nach Indien zurückflogen. Die Autos wurden nach Mumbai verschifft.  

„Russland ist wunderschön. Dies war mein dritter Besuch im Land und der zweite im Rahmen eines Roadtrips. Ich möchte auf jeden Fall wiederkommen“, zeigt sich die Abenteurerin begeistert. 

„Russland und Indien sind Verbündete und die Menschen unterwegs waren sehr nett, freundlich und hilfsbereit zu uns. Sowohl Indien als auch Russland sind stolz auf ihre Kultur und ihr Erbe, und das zu Recht, denke ich“, stellt Meenakshi Sai Arvind fest. 

>>> Mit dem Auto quer durch Russland – so funktioniert’s

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