1. Jūrmala
Die baltischen Länder (Litauen, Lettland und Estland) galten in der UdSSR bereits als Ausland und viele Menschen wollten einen Blick auf einen Ort werfen, an dem zugleich ein kurzer Blick hinter den Eisernen Vorhang möglich war.
Jūrmala außerhalb von Riga war ein beliebtes Ziel für junge Leute, wenn es ihnen gelang, einen Urlaubsgutschein für eines der örtlichen Gesundheitsbäder zu erhalten. Ja, die Ostsee ist nicht so warm wie beispielsweise das Schwarze Meer, aber dort gab es Yachtclubs, Luxushotels, internationale Musikfestivals und Sportwettbewerbe, ganz zu schweigen von vielen verschiedenen Cafés und Restaurants.
2. Palanga
Als sowjetische Touristen in diese alte litauische Stadt an der Ostseeküste kamen, fühlten sie sich wie in einem fremden Land. Ein von französischen Landschaftsarchitekten entworfener botanischer Garten, eine neugotische katholische Kathedrale und traditionelle litauische Häuser im Stadtzentrum.
Am Abend spazierten die Urlauber durch die Sanddünen und beobachteten vom langen Pier aus den Sonnenuntergang.
3. Gagra
Dieses Resort am Schwarzen Meer war als „sowjetisches Monte Carlo“ bekannt: Hochrangige Beamte der Kommunistischen Partei und die Kulturelite der Sowjetunion verbrachten hier ihre Ferien.
Zudem konnten Sie dort mit einem Urlaubsgutschein hinfahren, wenn Ihre Fabrik hier ein Sanatorium betrieb. Auch als Individualreisender waren Sie willkommen.
4. Truskawez
Iwan Turgenjew und Fjodor Dostojewski verbrachten ihre Sommer damit, die Gewässer in Baden-Baden in Deutschland zu erobern. Das Baden-Baden der Sowjetbürger war Truskawez in der Westukraine am Fuße der Karpaten.
Truskawez ist berühmt für sein Heilwasser Naftusia, das einen sehr charakteristischen, leicht schwefelhaltigen Geruch hat. Sie werden auch heute noch kein vergleichbares Mineralwasser finden! Es wird an Ort und Stelle getrunken, da es seine besonderen Eigenschaften beim Transport verlieren würde.
Truskawez erhielt den Status eines Kurheilbades bereits im 19. Jahrhundert, als das Gebiet noch zu Österreich-Ungarn gehörte. Einige der damals gebauten Villen und Gästehäuser sind bis heute erhalten, ebenso wie zahlreiche sowjetische Sanatorien.
5. Jalta
Die Krimhalbinsel war schon immer einer der interessantesten Orte des Landes. Das verdankt sie vor allem ihrer erstaunlich abwechslungsreichen Natur.
Auf relativ kleinem Raum finden sich hier Berge, Steppen, Wälder und Salzseen. Zudem gibt es viele unterschiedliche Urlaubsunterkünfte: Camping, Sanatorien, Kliniken, private Anbieter. Für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei.
Darüber hinaus hat die Krim auch kulturell einiges zu bieten. Ganz nach Ihren persönlichen Vorlieben können Sie noch immer durch mittelalterliche Festungen schlendern oder kaiserliche Paläste erkunden oder in Massandra jungen Wein probieren.
Sie können sich am Strand auch einfach dem Nichtstun hingeben.
Die beliebtesten und günstigsten Resorts befinden sich an der Südküste der Krim - Jalta, Aluschta und Sudak.
6. Yssykköl See
Dieser salzhaltige Bergsee in Kirgisistan ist ein Naturphänomen. Es fließt kein einziger Fluss aus ihm ab, aber er wird von rund 80 Bächen gespeist. Infolgedessen ist die Konzentration an Mineralien im See sehr hoch, was als gesundheitsfördernd gilt.
Das Wasser ist nicht genießbar, doch der Schlamm hat heilende Wirkung auf Gelenke. Dort entstanden daher in der Sowjetunion zahlreiche Sanatorien. Yssykköl ist vom nördlichen Tian Shan-Gebirges umgeben. Der See liegt windgeschützt, gefriert nie und die Farbe ändert er nach Wetterlage.
7. Sotschi
Dies war die bedeutendste Schwarzmeerstadt in der UdSSR, in der alle Sowjetbürger Urlaub machten. Sanatorien, Parks unter Palmen, 150 Kilometer Strände, ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm für Kinder rund Erwachsene. Es war der Inbegriff eines sowjetischen Resorts.
8. Baikalsee
Alle Romantiker der Sowjetunion haben hier Urlaub gemacht! Tagsüber mit Kajaks oder Doppelhüllen-Kanus über den See fahren. Am Abend Gitarrenspiel am Lagerfeuer am Ufer des tiefsten und saubersten Sees der Welt …
Die Besucher schliefen in Zelten oder in Touristenherbergen.
Schwimmen ist hier erst ab Mitte Juli möglich. Vorher ist das Wasser zu kalt.
9. Belokuricha
Belokuricha im Altai war eines der beliebtesten sowjetischen Resorts. Touristen kamen hierher, um sich in den Radon-Wasserbädern zu verjüngen und die frische Bergluft zu genießen. Trotz der Tatsache, dass dies Sibirien ist, ist das Klima ziemlich mild, so dass Sie hier das ganze Jahr über Urlaub machen können.
10. Kaukasische Heilwässer
In diese einzigartige balneologische Urlaubszone im Stawropol-Territorium (Südrussland), reisten die Menschen aus der ganzen Sowjetunion, um etwa für ihre Gesundheit zu tun.
Fünf kleine Kurorte - Pjatigorsk, Kislowodsk, Essentuki, Scheleznowodsk und Kumagorsk – hatten über hundert Sanatorien verschiedener Spezialisierungen. Von Gelenkerkrankungen bis Hautkrankheiten wurde hier alles behandelt.
Die Menschen kamen nicht nur wegen der Mineralquellen und für Schlammpackungen, sondern auch um die reine Bergluft und die Natur zu genießen.
Übrigens ist das Wasser aus diesen Quellen in Russland immer noch sehr beliebt.