Wie sahen diese bekannten russischen Plätze aus, bevor sie zu Sehenswürdigkeiten wurden? (FOTOS)

Reise
ANNA SOROKINA
Aus alten Lagerhäusern und Fischerdörfern wurden moderne Touristenattraktionen.

1 Neu Holland-Insel, St. Petersburg 

Der Neu Holland-Park (Nowaja Gollandija), einer der beliebtesten öffentlichen Orte der Stadt, wurde 2016 auf von Menschenhand geschaffenen Inseln eröffnet. Diese Inseln wurden zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet und die Bauten darauf dienten als Lager für Schiffbauer. Die Gebäude wurden bis Ende 2004 genutzt, als das Gelände eingemeindet und in einen Park umgewandelt wurde. Das ehemalige Marinegefängnis wurde zum trendigen Shopping-Center, die Schmiede und die Lagergebäude wurden zu Restaurants, und im Haus des Kommandanten finden heute alle Arten von Kursen für Kinder statt.

2 Auferstehungskirche, St. Petersburg

Diese Kirche im russischen Stil, das Symbol von St. Petersburg, wurde ab 1883 am Ufer des Gribojedow-Kanals erbaut. Kaiser Alexander II. war zwei Jahre zuvor an diesem Ort ermordet worden. Eine Kapelle erinnerte an die Tragödie.

3 „Mutter Heimat ruft“-Denkmal, Wolgograd

Die kolossale Figur auf dem Mamajew Hügel, die der Schlacht von Stalingrad (dem heutigen Wolgograd) gewidmet ist, wurde 1967 enthüllt. Hier fanden zwischen 1942 und 1943 heftige Schlachten am rechten Ufer der Wolga statt. Mehr als 35.000 Verteidiger der Stadt sind in den Gräbern auf dem Mamajew-Hügel begraben.

4 Russki-Brücke, Wladiwostok   

Diese imposante Kabelbrücke, die die Stadt Wladiwostok mit der Insel Russki verbindet, wurde 2012 vor dem APEC-Gipfel eröffnet. Es ist eine der größten Schrägseilbrücken der Welt mit einer Spannweite von 1.104 Metern. Historisch gesehen befanden sich Marineeinheiten auf der Insel Russki, die nur mit der Fähre erreichbar war. Zu Sowjetzeiten Sperrgebiet, ist die Insel Russki mittlerweile zu einer beliebten Attraktion für Touristen geworden, die die alten Militärgebäude besichtigen und die wunderschöne Natur in der Nähe der Stadt genießen möchten. Durch den Bau der Brücke wurde die Reisezeit zur Insel von drei Stunden auf nur 20 Minuten verkürzt. 

5 Kul-Scharif-Moschee, Kasan

Die Hauptmoschee von Tatarstan wurde 2005 im Kasaner Kreml erbaut. Die historische Moschee wurde Mitte des 16. Jahrhunderts zerstört, als die Truppen von Iwan dem Schrecklichen Kasan stürmten. Die rekonstruierte Kul-Scharif-Moschee befindet sich auf dem Gebiet einer ehemaligen Junkerschule.

6 Olympiapark, Sotschi

Vor den Olympischen Winterspielen 2014 war dies ein Wohngebiet und Heimat der historischen Kolchis-Sümpfe mit eigenem Ökosystem. Im Jahr 2010 entstand ein ornithologischer Park als Schutzgebiet für die seltenen Vogelarten der Region. Die Bewohner wurden umgesiedelt, ihre Erdbeerfelder wurden zum olympischen Dorf. Mittlerweile gibt es mehrere Stadien für Wintersport, eine Springbrunnenshow, Restaurants und einen Vergnügungspark. Die einzige Erinnerung daran, dass hier vor nicht allzu langer Zeit ein Wohngebiet war, ist ein unter hohen Bäumen versteckt liegender Friedhof der Altgläubigen hinter dem Fischt-Olympiastadion.  

7 Fischerdorf, Kaliningrad

Dieser ethnografische Komplex auf einer Insel im Zentrum von Kaliningrad wurde in den 2000er Jahren erbaut. Mehrere Häuser mit Hotels und Restaurants, ein Leuchtturm mit Aussichtsplattform und eine heimelige Uferpromenade erinnern an die preußische Vergangenheit dieser Stadt, die erst nach dem Ersten Weltkrieg russisch wurde. Auf dem Gelände befanden sich früher Fischersiedlungen und ein Fischmarkt.

8 Schwalbennest, Krim

Dieser „Schwalbennest“ (Lastotschkino Gnesdo auf Russisch) genannte Palast auf einem Felsen ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Krim. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Grundstück für den Bau eines Hauses vom Arzt Adalbert Tobin und seiner Frau Elizabeth erworben, die vorhatten, hier ein Resort zu errichten. Das heutige gotische Aussehen des Gebäudes entstand 1912, als es vom Millionär Sergei Rachmaninow gekauft wurde, der den Abriss des alten Gebäudes anordnete. In den sowjetischen Jahren wurde das Gebiet der Burg um Sanatorien erweitert, die bis heute in Betrieb sind.

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