Enttäuschte Erwartungen: Touristen kritisieren die 7 meistbesuchten russischen Sehenswürdigkeiten

Legion Media; Russia Beyond
Moskau und St. Petersburg sind die am häufigsten besuchten Städte Russlands. Touristen stehen oft stundenlang Schlange, um Eintrittskarten zu beliebten Sehenswürdigkeiten zu kaufen oder geben sehr viel Geld für Stadtführungen aus. Das lohnt sich in den Augen einiger Reisender nicht immer.

1. Kreml, Moskau: „Ich weiß noch immer nicht, was ich mir da angesehen habe!“ 

Der alte Kreml aus rotem Backstein auf dem Roten Platz ist nicht nur eine Visitenkarte Moskaus, sondern auch Russlands. Im Kreml gibt es viel Interessantes zu sehen, doch es ist eine echte Herausforderung, hinein zu kommen.  

„Dies war nicht wie ein Museum mit Führungen oder Informationen an den Exponaten. Kaufen Sie einen Museumsführer, sonst müssen Sie alles bei Google suchen“, schrieb Choosewhatever aus Florida, USA, im Juni 2018. „Ich bin enttäuscht, dass ich noch immer nicht weiß, was ich mir da angesehen habe.“ 

Ein Tourist aus Williamstown, Australien, mit dem Benutzernamen RanCam1333 stimmt zu: „Es ist schon sehr schwierig herauszufinden, wo es Eintrittskarten zu kaufen gibt. Die Schlangen sind sehr lang. Auf Einlass in die Rüstkammer wartet man zweieinhalb Stunden.“ 

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2. Panzerkreuzer Aurora, St. Petersburg: „Ausländer zahlen mehr, aber Informationen gibt es nur auf Russisch.“ 

Das Symbol der Revolution von 1917, das am Petrogradskaja-Ufer steht, ist ein „Must see“ der nördlich gelegenen russischen Stadt. Ausländische Touristen beschweren sich jedoch häufig, dass sie mehr bezahlen müssen als Inländer. 

„Sie berechnen Ausländern zweihundert Rubel extra, doch nahezu alle Infos im Schiffsmuseum sind ausschließlich auf Russisch“, klagte Kukikcz aus Prag, Tschechische Republik, im Jahr 2017. „Im Inneren gibt es nur wenige Räume zu besichtigen, keine Maschinen, keine Mannschaftskabinen etc., so dass man in zehn bis zwanzig Minuten durch ist.“ 

„Wir haben uns wirklich auf diese Begegnung mit der Geschichte gefreut“, schrieb FrederickWentworth aus Rouen, Frankreich, im April 2019. „Alle Infotafeln waren jedoch in russischer Sprache.“

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3. Eremitage Museum, St. Petersburg: „Altmodische Gestaltung!“ 

Eines der größten und berühmtesten Museen der Welt ist oft das Ziel für Touristen, die St. Petersburg besuchen. Doch einige Besucher sind unzufrieden. 

„Dieses Museum ist ein verwirrendes Labyrinth. Ich bin stolz auf meine Fähigkeit, Karten lesen zu können, doch am Museumsplan bin ich gescheitert. Nach 20 Minuten hatte ich die Befürchtung, nie wieder herauszufinden“, berichtete Beatrix T aus Brno, Tschechische Republik, im Juli 2019.

„Die Gestaltung des Museums ist schrecklich altmodisch“, bemerkt ein Tourist aus Zagreb, Kroatien, mit dem Benutzernamen davorpu, der 2019 dort war. „Es gibt so viele parallele Korridore, die Sie zwingen, noch einmal durch bereits besichtigte Räume zu laufen. Einige Ausstellungsräume sind nicht auffindbar. Ich wollte das Gold der Skythen besichtigen, doch ich habe irgendwann aufgegeben, weil mir die Füße schmerzten.“ 

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4. Olympic Park, Sotschi: „Geisterstadt!“ 

Dieser Park wurde wie ein Großteil der Infrastruktur in der Kurstadt Sotschi (Schwarzes Meer) eigens für die Olympischen Winterspiele 2014 gebaut. Und nach den Spielen wurde der Olympiapark zu einer neuen Stadtattraktion mit Outdoor-Aktivitäten. Touristen stellten jedoch fest, dass es dort ziemlich leer ist.

Jack F aus Rotterdam, Niederlande, schrieb 2016, dass er „etwas mehr erwartet“ hätte. „Wir kamen in einer Geisterstadt an, in der nur wenige Menschen lebten.“ Am Ende verließ er den Park, um den Sonnenuntergang an einem nahegelegenen Strand zu genießen.

5. Kasaner Kreml: „Enttäuschend für ein Weltkulturerbe!“ 

Eine der ältesten Festungen Russlands wurde im 10. Jahrhundert errichtet, aber die meisten dort noch erhaltenen Gebäude wurden erst im 16./17. Jahrhundert gebaut. Die Zitadelle wurde im Jahr 2000 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und zieht jedes Jahr viele Touristen an. Aber einige haben sich mehr erwartet von diesem Ort. 

„Die Festungsmauern und der Blick auf den Kreml, wenn Sie sich ihm nähern, sind interessant“, schrieb Radu S aus Italien im Juni 2018. „Im Inneren befinden sich einige kleine Museen, einige staatliche Gebäude und sehr wenige Cafés. Keine Terrassen oder Restaurants. Die übliche Moschee und Kirche findet man überall.“

6. Freilichtmuseum Kischi, Karelien: „Keine Überraschung!“ 

Viele Touristen besuchen Karelien extra, um dieses Museum für Holzarchitektur auf der Insel Kischi zu besichtigen. Die Fahrt von Petrosawodsk dauert ca. 1,5 Stunden mit dem Boot. Hier wurden einzigartige Gebäude aus ganz Russland wiederaufgebaut, hauptsächlich aus dem Norden. Und vielen Touristen gefällt es nicht, dass diese Gebäude ständig restauriert werden müssen.

„Ich war nicht beeindruckt von den Strukturen auf Kischi“, schreibt retireeVancouver aus Kanada, der im Juli 2017 dort war, und fügt hinzu, dass die Verklärungskirche und die Fürbitte-Kirche, die Hauptattraktionen, „wegen laufender Renovierungsarbeiten" geschlossen waren. Andere Gebäude dieses Freilichtmuseums „hielten nur wenige Überraschungen bereit“.

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7. Peterhof, Region Leningrad: „Nicht stehenbleiben, keine Fotos!“ 

Die Sommerresidenz von Peter dem Großen wurde im frühen 18. Jahrhundert nach dem Vorbild des französischen Versailles erbaut. Parks, Brunnen und Paläste sollen die Besucher beeindrucken. Aber das Ziel wird nicht bei jedem erreicht. 

„Als wir drin waren, wurden wir andauernd vom Aufsichtspersonal angetrieben, das ständig ‚Nicht stehenbleiben, keine Fotos!‘ rief“, erinnerte sichCynthia T aus Washington, USA, im September 2019. „Wir wurden mit der Masse durchgeschleust. Es blieb keine Zeit, die Größe und die Gestaltung der Räumlichkeiten zu erfassen und in Ruhe genauer zu betrachten. Es war eine große Zeit- und Geldverschwendung.“ 

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