Eine der ältesten und reichsten Familien Russlands, die Jussupows, besaßen vom frühen 19. Jahrhundert bis zur Revolution von 1917 einen Palast am Ufer des Flusses Moika in St. Petersburg.
Das Äußere des Palastes mag nicht spektakulär sein, aber seine Innenräume gehören zu den am aufwendigsten gestalteten in Russland.
Jedes Zimmer ist ein Kunstwerk und es gibt sogar ein luxuriöses Theater, das ebenso opulent ausgestattet ist wie das Bolschoi und das Mariinski-Theater.
In St. Petersburg gibt es viele Schlösser, darunter auch Zarenpaläste, aber dieses ungewöhnliche rosafarbene Gebäude springt jedem ins Auge, der die Hauptstraße der Stadt, den Newski-Prospekt, entlang schlendert. Die andere Fassade ist vom Ufer des Flusses Moika aus zu sehen.
Der Palast wurde von dem italienischen Hofarchitekten Rastrelli erbaut, demselben Architekten, der auch Zarskoje Selo, Schloss Peterhof und den Winterpalast errichtet hat.
Das Gebäude gehörte dem Baron Stroganow und dessen Nachkommen, die begeisterte Kunstsammler waren. Der Palast beherbergt heute eine Außenstelle des Russischen Museums.
Die wohlhabende Familie Scheremetjew konnte sich diese riesige Sommerresidenz am Stadtrand von Moskau leisten. Der Palast selbst ist ein hölzernes Gebäude aus dem achtzehnten Jahrhundert, das noch immer in hervorragendem Zustand ist.
Noch beeindruckender ist jedoch der Park mit seinen Grotten und Pavillons im europäischen Stil, die von begabten Festungsarchitekten errichtet wurden.
Die Scheremetjews hatten auch ein eigenes Gewächshaus, in dem sie exotische Früchte anbauten. Das Interessanteste daran ist, dass sie nicht in diesem Haus wohnten oder gar übernachteten, sondern nur zu den Unterhaltungsveranstaltungen mit großem Gefolge hierher anreisten.
Die Scheremetjews besaßen viele Gutshäuser in ganz Russland – und einen berühmten Palast in Moskau, wo sie ein landesweit bekanntes Theater mit leibeigenen Schauspielern unterhielten.
Der mondäne neugotische Palast wurde Ende des 19. Jahrhunderts am Ufer der Wolga von einem der Nachkommen des Kuskowo-Besitzers errichtet.
Die Krim war ein beliebter Sommerurlaubsort des russischen Adels und der Zarenfamilie.
An der Südküste befanden sich mehrere luxuriöse hochherrschaftliche Paläste – Liwadija, Massandra, das den Romanows gehörte, ein weiterer Palast der Jussupows und das sehr ungewöhnliche gotische Schloss des Grafen Woronzow, Vizekönig aller südlichen Provinzen Russlands.
Der englische Hofarchitekt Edward Blore – Schöpfer der Hauptfassade des Buckingham Palace in London – war am Bau beteiligt!
40 km von Woronesch entfernt, in der Gemeinde Ramon, befindet sich ein weiteres Schloss im gotischen Stil, der im 19. Jahrhundert wieder in Mode kam.
Das Schloss gehörte einer deutschstämmigen Adelsfamilie – den Oldenburgern. Unter ihnen waren Prinzen, Fürsten und Herzöge.
Es heißt, dass die Nazis das Schloss während des Zweiten Weltkriegs nicht bombardiert haben, weil sie wussten, dass seine Besitzer deutscher Abstammung waren.
Eines der prächtigsten Güter in der Nähe von Moskau, Archangelskoje, wechselte oft den Besitzer – zu verschiedenen Zeiten gehörte es den ältesten und reichsten Familien – den Scheremetjews, den Golizyns und den Jussupows.
Das Ensemble aus Palast und Park entstand im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert und ähnelt den luxuriösen Vorstadtresidenzen der Zaren in St. Petersburg.
Es gibt einen französischen Park mit zahlreichen Skulpturen, mehrere Paläste, ein Theater und sogar die Grabgewölbe der Familie Jussupow mit einem Säulengang. Die malerische Landschaft wird durch den Blick auf den Fluss Moskwa gekrönt.
In den 1820er Jahren kaufte der Vertreter der Adelsfamilie Naryschkin ein Grundstück am Ufer des Flusses Fontanka in Sankt-Petersburg. Er und seine Verwandten ließen den Palast mehrere Male umbauen. Seine heutige Form erhielt er Ende des 19. Jahrhunderts, und sein eklektischer Stil verbindet Elemente des Spätklassizismus und der Neorenaissance.
Die Naryschkins wurden später mit den Schuwalows verwandt und der Palast war bis zur Revolution von 1917 in Familienbesitz.
Während der Sowjetzeit wurde das Gebäude für verschiedene Zwecke genutzt. 2013 zog das Fabergé-Museum hier ein.
Ein weiteres Herrenhaus, das einst den Fürsten Golizyn gehörte. Einst befanden sich diese Ländereien im Besitz der Zaren (Iwan dem Schrecklichen, Boris Godunow), aber Peter I. übertrug das Anwesen an seinen Erzieher Boris Golizyn.
In der Nähe befand sich das Haus der Großmutter von Alexander Puschkin, und so besuchte der bedeutendste Dichter Russlands als Kind oft den Palast, den Schlosspark und die Wjasemskaja-Kirche.
Das Anwesen war auch Zeuge der historischen Ereignisse des Krieges von 1812. Die Legende besagt, dass der russische Befehlshaber Michail Kutusow einen Tag nach Napoleon, der auf Moskau vorrückte, in dem Palast übernachtete.
Das Gut gehörte dem unehelichen Sohn Katharinas II, dem Grafen Alexej Bobrinskij. Vor dem Haus befand sich ein Park und ein eigens aufgestauter Fluss mit einem Springbrunnen in der Mitte.
Auf dem Anwesen wurden auch eine Kirche und ein barocker Glockenturm errichtet.
Das Herrenhaus wurde während des Zweiten Weltkriegs fast zerstört und in den 1980er Jahren wiederaufgebaut.
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