In der Regel enthält russisches Weizen- oder Roggenbrot nur Mehl, Salz und Wasser, ab und zu jedoch auch Zucker, Hefe, Öl oder Butter. Je nach Rezept werden dem Brot manchmal noch Nüsse, Trockenfrüchte, Eier oder Milch beigefügt.
Besonders interessant ist die Tatsache, dass in Russland das so genannte „Roggenschwarzbrot“ viel beliebter als „Weißmehlbrot“ ist. Tatsächlich enthält das dunkle Brot auch Weizenmehl, wird jedoch mit Roggen- und anderen Mehlsorten vermischt. Als weitere Brotzutaten werden zudem gerne Sonnenblumen- und Kürbiskerne, getrocknete Pflaumen, Koriander und Vogelkirschenmehl verwendet.
Warum Russen Roggenbrot bevorzugen
In Russland wird dunkles Brot als gesünder und sättigender angesehen. Das Roggenmehl soll zudem den Cholesterin- sowie Blutzuckerspiegel senken und die knusprige Brotkruste eine gute Vitamin-B1-Quelle sein.
Darüber hinaus galt traditionelles Roggenbrot wohl bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als bekanntestes Element der russischen Küche und wurde von Bauern und Adligen zu jedem Gericht serviert. Das Weizenbrot hingegen wurde erst zur Mitte des 19. Jahrhunderts beliebt.
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Mittlerweile gibt es viele Arten von Roggenbrot in Russland: Die gebräuchlichsten Sorten sind das mit Koriander bestreute Darnitskij-, das zu Ehren der Schlacht von Borodino benannte Borodinoer- und das runde, süßsaure Stolitschnyj-Brot.
Ist es schwer, das Brot selbst zu backen?
Viele russische Familien ziehen es, auch wenn man es überall kaufen kann, bis heute vor, ihr eigenes Brot nach einem traditionellen Rezept zu backen – und Sie können das auch!
Eine Brotmaschine hilft ihnen dabei, den Teig zuzubereiten, ist aber keine Voraussetzung. Sie müssen die Zutaten lediglich fünf bis zehn Minuten lang mischen und danach den Teig eine Weile ruhen lassen. Die Ruhephase beträgt laut einigen Rezepten ein oder zwei, bei anderen bis zu zwölf Stunden. Danach muss der Teig nur noch einmal kurz durchgeknetet und in die gewünschte Form gebracht werden. Gebacken wird es entweder in einer Form oder einfach auf einem Backblech.
Vogelkirschenbrot
Zutaten:
- 380 Milliliter Wasser
- 550 Gramm Weizenmehl
- 50 Gramm Vogelkirschenmehl
- Drei Esslöffel Olivenöl
- Sechs Gramm Hefe
- Ein Esslöffel Zucker
- Ein Teelöffel Salz
Zubereitung:
Vermischen Sie das Weizenmehl mit der Trockenhefe.
Kochen Sie 200 Milliliter Wasser auf und gießen Sie es in das Vogelkirschenmehl. Fügen Sie Salz und Zucker hinzu. Mischen Sie alles und lassen Sie die Masse abkühlen, bis sie lauwarm ist.
Geben Sie das Vogelkrischenmehl nun zusammen mit dem Weizenmehl in eine Schüssel und fügen Sie 180 Milliliter Wasser sowie Öl hinzu. Verrühren Sie alles, bis Sie einen weichen, klebrigen Teig erhalten. Geben Sie ihn in eine geölte Schüssel, die Sie anschließend mit Frischhaltefolie abdecken und lassen Sie den Teig für eineinhalb Stunden an einem warmen Ort stehen. Die Russen platzieren die Schüssel gerne auch im Badezimmer in einem Becken mit warmem Wasser. Schauen Sie nach 45 Minuten kurz nach dem Teig und kneten Sie ihn einmal durch.
Formen Sie den Teig nach eineinhalb Stunden anschließend zu einem Laib, bedecken Sie ihn mit einem Handtuch und lassen Sie ihn für weitere 40 Minuten ruhen, damit er aufgeht.
Heizen Sie nun den Ofen auf 200 Grad Celsius vor. Stellen Sie eine Schüssel Wasser auf die unterste Stufe und backen Sie das Brot zehn Minuten lang auf einem Backblech. Entfernen Sie nun die Schüssel, drehen Sie die Temperatur auf 185 Grad Celsius herunter und backen Sie das Brot weitere 30 bis 40 Minuten bis es gar ist.
Lassen Sie den Laib, wenn er fertig ist, schließlich auf dem Gitter abkühlen und greifen Sie zu!
Prijatnogo appetita!