Philippow-Saika: Ein kaiserliches Rosinenbrot

Victoria Drey
Dieses süße Brot schmeckte auch dem russischen Zaren.

Saiki sind traditionelle slawische ovale Backwaren aus Hefeteig. Der Name stammt vom estnischen Wort „sai”, was übersetzt "Weißbrot" bedeutet. Kaufleute aus Nowgorod sollen das Rezept im 16. Jahrhundert von ihren Reisen in die baltischen Staaten mit in die Heimat gebracht haben. Im Grunde ist jedes ovale Weißmehlgebäck ein Saika. Es gibt Dutzende Rezepte und Variationen. Philippow-Saiki sind süß, mit vielen Rosinen, leicht und luftig. Die Geschichte dieses Rezepts geht zurück ins 19. Jahrhundert. Damals eröffnete der berühmte Bäcker Iwan Philippow zahlreiche Filialen in Moskau. Seine Brotsorten Kalatschi und Saiki waren in der ganzen Stadt beliebt. Er galt als König der Bäckermeister. Sogar in der Familie von Zar Alexander II. wurde sein Brot gegessen. Philippow entwickelte eine Methode, seine Backwaren einzufrieren und konnte so auch entlegene Regionen in Sibirien beliefern.

Es wird vermutet, dass Philippow-Saiki ursprünglich ohne Rosinen zubereitet wurden. Einer der größten Genießer des Brotes war angeblich der damalige Moskauer Generalgouverneur Arseni Sakrewski. Er gönnte sich jeden Tag ein Saika zum Frühstück. Einer Legende nach soll er eines schönen Morgens in einem frisch gebackenen Saika tatsächlich eine Kakerlake entdeckt haben. Erbost bestellte er den Bäckermeister Philippow zu sich. Diesem fiel nichts Besseres ein, als zu behaupten, dass es sich gar nicht um ein Insekt handele, sondern um eine Rosine. Um seiner Behauptung Nachdruck zu verleihen, verspeiste Philippow den Rest des Brotes. Von diesem Tag an buk er, um glaubwürdig zu bleiben, Rosinen in seine Saiki ein. Schnell wurde die neue Variation beliebter als die ohne Rosinen.  

Zutaten:

  • 150ml Milch;
  • 100g Butter;
  • 400g Mehl;
  • 120g Zucker;
  • 2 Eier und 1 Eigelb;
  • 100g Rosinen;
  • 2 Teelöffel Trockenhefe;
  • 1 Teelöffel Vanillezucker oder Vanilleextrakt;
  • ½ Teelöffel Salz.

Zubereitung:

1. Geben Sie lauwarme Milch, das Hefepulver und einen Esslöffel vom Zucker in eine saubere Schüssel. Fügen Sie fünf gehäufte Esslöffel Mehl hinzu und verrühren Sie die Zutaten, bis eine geschmeidige Masse entstanden ist. Diese decken Sie mit einem Küchentuch ab und stellen Sie in eine warme Ecke. Nach 30 Minuten sollte ein luftiger und schaumiger Vorteig entstanden sein.  

2. Als nächstes fügen Sie dem Vorteig den restlichen Zucker, warme (nicht heiße!) zerlassene Butter, zwei Eier, Vanillezucker oder -extrakt und das Salz zu. Verrühren Sie alles miteinander, kneten Sie anschließend den Teig und geben Sie dabei löffelweise das Mehl hinzu.

3. Je nachdem benötigen sie etwas mehr oder weniger Mehl bis die gewünschte Beschaffenheit des Teiges erreicht ist. Dieser sollte glatt, elastisch und leicht klebrig sein. Zum Schluss kneten sie Rosinen unter. Die sollten Sie bereits am Vortag eingeweicht haben und sie sollten trocken sein.

4. Formen Sie eine Kugel und stellen Sie den Teig in einer mit Plastikfolie abgedeckten Schüssel für eine Stunde an einen warmen Ort. Wenn sich der Teig verdoppelt hat, drücken Sie ihn flach und lassen Sie ihn unter der Folie eine weitere Stunde gehen.  

5. Teilen Sie den Teig in 8 bis 10 ovale Stücke. Legen Sie Ihre Saiki auf einem gut mit Butter gefetteten Blech aus, decken Sie es mit einem Küchentuch ab und lassen Sie die Saiki noch einmal 20 Minuten ruhen. In der Zwischenzeit verrühren Sie ein Eigelb mit ein paar Esslöffeln Wasser. Glasieren Sie die Saiki damit.

6. Backen Sie die Saiki bei 180°C rund 30 bis 40 Minuten bis sie an der Oberfläche goldbraun und glänzend sind.

Ich esse mein Saika am liebsten ofenwarm mit Butter und trinke dazu eine Tasse Tee.

Prijatnogo appetita!

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