Zum ersten Mal habe ich von einer Freundin von der Moskau-Torte gehört. Diese erzählte, dass ihr erster Gang in Moskau sie stets in ihre Lieblingsbäckerei führe, wo sie sich ein großes Stück original Moskau-Torte gönne. Obwohl ich mich mit Backen und Konditorei sehr gut auskenne, hatte ich von dieser Torte bislang noch nie etwas gehört. Es stellte sich heraus, dass sie vor einigen Jahren erfunden wurde und nur in wenigen Konditoreien des Landes verkauft wird.
2015 beauftragte die Moskauer Stadtregierung den Verband der Konditoren damit, einen offiziellen Kuchen für die Hauptstadt zu kreieren. Es gab öffentliche Geschmacksproben, bei denen abgestimmt werden konnte, welcher Kuchen am besten schmecke. Über 200 000 Moskowiter nahmen daran teil und gaben ihre Stimme ab. Am Ende machte unter fünf Rezepten eine Torte mit einem Boden aus Nussbaiser, Kondensmilch und einem intensiven Karamellgeschmack das Rennen.
Das besondere an der Moskau-Torte ist, dass es die Zutaten an jeder Ecke gibt und sie einfach nachgemacht werden kann. Gekochte Kondensmilch, Baiser, Buttercreme und Nüsse – diese Zutaten wurden in sowjetischem Konfekt oft verwendet und diejenigen, die in der UdSSR aufgewachsen sind, erinnern sich noch gut daran. Das Kuchendekor ist ebenfalls außergewöhnlich und interessant: Rote Glasur, darauf der schokoladige Schriftzug „Moskau” und ein kleines Denkmal des Stadtgründers Juri Dolgoruki aus Schokolade obendrauf.
Die original Moskau-Torte gibt es nicht überall zu kaufen, schon gar nicht außerhalb der russischen Hauptstadt. Daher war ich sehr froh, als ich gemerkt habe, dass es gar nicht so schwer ist, diese Torte zu Hause zu backen. Die einzige Herausforderung ist die rote Glasur. Das ursprüngliche Rezept sieht eine Spiegelglasur vor, die nicht so einfach ist. Doch die Glasur macht nicht den Geschmack der Torte aus, so dass sie auch einfach durch Buttercreme mit einem Klecks roter Lebensmittelfarbe ersetzt werden kann.
1. Haselnüsse fein hacken. Eiweiß auf höchster Stufe mit einer Prise Salz und unter löffelweiser Zugabe des Zuckers zu einer festen Masse schlagen.
2. Gehackte Haselnüsse vorsichtig unter den Eischnee heben. Die Masse in drei oder vier gleich große Teile teilen, abhängig davon, wie viele Schichten gewünscht sind. Formen Sie die Eiweißmasse zu runden Böden mit 18 bis 20 Zentimeter Durchmesser. Geben Sie dazu etwas Eischnee zwischen Backpapier und verteilen es mit einem Löffel.
3. Backen Sie die Eischnee-Böden bei 150°C etwa zehn Minuten. Reduzieren Sie anschließend die Temperatur auf 100 °C und lassen sie die Böden weitere zwei Stunden backen. Nach dem Backen lassen Sie die Baiser-Böden vollständig abkühlen.
4. Für die Creme verrühren sie zunächst die Butter bis eine geschmeidige, fast weiße Masse entsteht. Wenn Sie keine Buttercreme mögen, verwenden Sie einfach Mascarpone statt Butter. Die Hälfte der Butter geben Sie in eine separate Schüssel. Geben Sie Puderzucker und einige Tropfen roter Lebensmittelfarbe hinzu. Verrühren Sie alles miteinander und stellen es beiseite. Diese rote Creme wird später zur Dekoration benötigt.
5. Zur übrigen Buttermasse geben Sie die gekochte Kondensmilch oder Dulche de Leche, dazu Rum, Cognac oder Brandy und verrühren Sie die Masse erneut.
6. Mit einem Mixer oder Pürierstab können Sie aus den Haselnüssen eine feine Paste herstellen, die sie vorsichtig unter die Creme heben. Stellen Sie die Creme für 30 bis 60 Minuten in den Kühlschrank.
7. Nun wird der Kuchen „zusammengebaut”: Geben Sie die Haselnusscreme auf den ersten Baiser-Boden. Wiederholen Sie den Schritt mit den anderen Böden.
8. Wenn Sie fertig sind, verteilen Sie die rote Creme auf den Kuchen und dekorieren Sie ihn mit Haselnüssen, weißer Schokolade oder einfacher Buttercreme.
9. Stellen Sie den fertigen Kuchen noch einige Stunden oder am besten über Nacht in den Kühlschrank. Fertig. Prijatnogo appetita!
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