Pascha ist eine traditionelle Osterspeise, die dazu dient, die Auferstehung Jesu Christi zu feiern: sie wird in einer stumpfen pyramidenförmigen Gussform, die das Grab Christi symbolisiert, hergestellt.
Diese Speise ist für mich etwas ganz Besonderes, da sie nur einmal im Jahr zu Ostern zubereitet wird. Pascha ist gleichzeitig das russische Wort für Ostern. Pascha besteht aus mehreren Butterschichten, fetthaltigem Hüttenkäse (Tvorog) oder Frischkäse und fettiger Sahne. Aber das ist es wert. Wenn Sie einmal Pascha probieren wollen, aber keinen Hüttenkäse (Tvorog) zur Verfügung haben, dann können Sie es auch mit einem Mix aus sahnigem Frischkäse (Philadelphia) und körnigem Frischkäse probieren. Der Verzehr all dieser Zutaten ist, nebenbei gesagt, in der Fastenzeit vor dem orthodoxen Osterfest strengstens untersagt.
Was den Geschmack und die Konsistenz angeht, würde ich sagen, erinnert die Speise mehr an einen Cheesecake. Allerdings sind beide keineswegs identisch: Pascha hat keinen Biskuitboden, beinhaltet mehr Hüttenkäse (Tvorog) als Sahne und wird im Kühlschrank und nicht im Ofen “gebacken”.
In meiner Familie wird das Kochen zu Ostern immer sehr ernst genommen. Meine Mutter bäckt Dutzende Kulitschi (Gebäck) und natürlich macht sie eine reichhaltige Pascha, die zweifellos unser Liebslingsgericht zu Ostern ist. Gemäß der orthodoxen Tradition können Sie solche rituellen Osterspeisen, wie Pascha, Kulitschi und Eier nicht nur am eigentlichen Ostersonntag, sondern auch in der ersten Osterwoche reichen.
In dieser Zeit bereitet meine Mutter fleißig mindestens drei Paschas zu, damit Familie und Freunde sie in vollen Zügen genießen können. Sie serviert immer unterschiedliche: Reine Vanille-Pascha, eine Pascha mit Rosinen, gehackten Nüssen und Trockenfrüchten und eine Schokoladen-Pascha, die immer die leckerste von allen ist. Auch ich liebe dieses bewährte Rezept, weil es nicht viel Zeit in Anspruch nimmt und auch keine großen kulinarischen Künste erfordert. Sie müssen wirklich nur alle Zutaten richtig vermischen, alles in die Gussform bringen und dann geduldig darauf warten, dass Ihre Pascha im Kühlschrank fest und schön cremig wird.
1. Die Grundvoraussetzung für eine leckere Pascha ist echter Tvorog – ersatzweise Hüttenkäse, Frischkäse oder Speisequark – in Abhängigkeit davon, was Sie in Ihrem Supermarkt finden. Der Tvorog sollte trocken und weich sein, nicht körnig oder zu feucht. Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Tvorog nicht weich genug ist, gibt es einen hilfreichen Trick: drücken Sie die Masse durch ein Sieb, am besten zweimal, um eine schöne, glatte Konsistenz zu erhalten.
2. Der Tvorog, den ich benutze, ist in der Regel weich genug, sodass ich ohne Sieben auskomme. Also, beginne ich sofort mit dem Mixen aller Zutaten. Ich gebe die Butter, Zucker, Salz, den Vanilleextrakt, das Kakaopulver und die saure Sahne (oder Schlagsahne) in eine große Schüssel. Mit Hilfe eines Mixers mit Schneebesen wird alles verrührt bis alles schön luftig und kocker ist.
3. Nun geben Sie den Tvorog hinzu und beginnen Sie alles vorsichtig und ausdauernd mit einem Spatenlöffel zu verrühren.
4. Zum Schluss geben Sie die Kondensmilch hinzu und verrühren Sie alles langsam mit Mixer und Schneebesen bis alles schön glatt ist. Sie können, falls Sie keine zur Hand haben, die Kondensmilch auch durch Puderzucker ersetzen. Ich persönlich allerdings liebe meine Pascha mit Kondensmilch. Ich finde, dass sie dadurch cremiger wird. Wie auch immer, Sie sollten jetzt eine glatte und breiige Masse erhalten haben, die die Grundlage für Ihre künftige Pascha ist.
5. Nun kommt der wichtigste Schritt: Geben Sie die Tvorog-Masse in die Gussform. Wenn Sie Glück haben, und eine typische Ostergussform haben, ist das großartig. Falls nicht, nutzen Sie eine Form, die wie eine Pyramide aussieht oder ein Sieb. Ummanteln Sie die Form mit einer angefreuchteten Gaze oder einem Käsetuch – das kaufe ich in einem Drogerieladen. Geben Sie nun die Tvorog-Masse vorsichtig hinein und schließen Sie die Gaze oder das Tuch am oberen Ende.
6. Stellen Sie eine Schüssel unter die Form (oder das Sieb), um die Masse abtropfen zu lassen. Dann beschweren Sie die Pascha mit einem schweren Gegenstand (sauberer Stein oder Dose) – ich nutze dafür ein schweres Stück Hartkäse. Nun stellen Sie alles in den Kühlschrank und lassen Sie die Pascha weiter entwässern und trocknen.
7. Nehmen Sie sich Zeit, keine Eile! Wenn die Pascha nicht genug ausgetrocknet ist, könnte sie beim Herausnehmen aus der Form (Sieb) auseinanderfallen. Nach etwa 15 Stunden werden Sie feststellen, dass sich einge Wassertropfen in der Schüssel unter der Form angesammelt haben. Das heißt, Sie haben alles richtig gemacht.
8. Entfernen Sie das zusätzliche Gewicht (Stein, Käse) ziehen Sie die Gaze (das Tuch) ab und setzen Sie die Form mit der Pascha auf einen Dessertteller und nehmen Sie die Form ab.
9. Die Dekoration ist Ihnen überlassen – Sie können Nüsse, getrocknete Früchte oder Osterstäusel nehmen. Eine wirklich gute Pascha sollte so fest sein, dass Sie sie in Scheiben schneiden können.
Prijatnogo appetita and Frohe Ostern!
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