Wjasma Prjaniki: Die exklusivsten russischen Lebkuchen (REZEPT)

Russische Küche
OLGA BROWKINA
Wjasma Lebkuchen konnten französische Geschmäcker nicht überzeugen, doch warum waren die Briten verrückt danach?

Viele Jahrhunderte lang war die Stadt Wjasma (etwa 200 km westlich von Moskau) berühmt für ihr Naschwerk Wjasma Prjanik, Lebkuchen. Die Geschichte dieser süßen Leckerei reicht zurück bis ins 17. Jahrhundert. 

Wjasimek, wie die Bewohner von Wjasma den Lebkuchen nannten, galt als unübertroffen, was süße Köstlichkeiten im Russischen Reich anging. Der bekannte russische Schriftsteller Alexander Puschkin schrieb: „Moskau ist berühmt für seine Bräute, Wjasma für seine Prjaniki.“ 

Wjasma Prjaniki sind viel kleiner als die ebenfalls berühmten Tula Prjaniki (nur etwa 1/8 davon), doch sie übertreffen die Konkurrenz im Hinblick auf Qualität und Preis. 

Die am besten bewerteten und beliebtesten Füllungen für solche süßen Leckereien waren Honig, Nüsse, Himbeer- oder Pflaumenmarmelade. Nicht weniger als zehn verschiedene Gewürze fanden Verwendung bei ihrer Zubereitung. Wjasma Prjaniki wurden mit einer Marke verziert und mit klebrigem süßem Zuckerguss überzogen.

Angeblich wurden Wjasma Prjaniki sogar am Hofe der englischen Königin Elisabeth I. serviert. Sie wurden ihr von Iwan dem Schrecklichen, mit dem sie viele Jahre lang korrespondierte, als Geschenk geschickt.

Die Franzosen mochten die Wjasma Prjaniki jedoch nicht, und die Bewohner der Stadt erzählten die lustige Geschichte, dass Napoleon ein Lebkuchen bei seinem hastigen Rückzug aus Russland 1812 zwischen den Zähnen kleben blieb. 

Die russische Revolution von 1917 brachte große Veränderungen in der Produktion und Entwicklung der Wjasma Prjaniki. Alle Fabriken, in denen sie hergestellt wurden, wurden geschlossen und das berühmte Rezept ging verloren. Viele Jahre vergingen, bis das Rezept 1978 zufällig wiederentdeckt wurde. Es wurde an moderne Zeiten angepasst und die Produktion dieses süßen Souvenirs aus Wjasma wieder aufgenommen. 

So wunderbar sie auch sind, Wjasma Prjaniki in der Küche zu Hause zuzubereiten, kann eine Herausforderung sein. Es lohnt sich allerdings, sie anzunehmen. 

Zutaten für den Teig:  

Zubereitung:

1. Stellen Sie alle Zutaten in der erforderlichen Menge bereit. Geben Sie Honig, Zucker, Butter und Wasser in einen Topf und erhitzen Sie die Masse unter ständigem Rühren auf 70 bis 80 °C. Rühren Sie, bis sich der Zucker aufgelöst hat und die Butter gut verteilt ist. 

2. Herdplatte ausschalten und nach und nach die Hälfte des Mehls und alle Gewürze zu der Masse hinzufügen. Unterrühren und bei Raumtemperatur ruhen lassen.

3. Ei, Backpulver und das restliche Mehl unter die abgekühlte Masse rühren. Alles gut mischen, bis das Mehl ganz eingearbeitet ist. Sie erhalten einen klebrigen, aber dennoch geschmeidigen Teigklumpen. 

4. Formen Sie den Teig zu zwei gleichgroßen Kugeln, wickeln Sie sie jeweils in Frischhaltefolie ein und stellen Sie sie für mehrere Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank. Der Teig braucht Zeit, damit das Mehl hydratisiert.

Zutaten für die Füllung:  

Zubereitung:

1. Beide Zutaten in einen Topf geben, vermischen und unter ständigem Rühren auf 60 bis 70 °C erhitzen. Nicht kochen. 

2. Wickeln Sie die Füllung fest in Frischhaltefolie ein und lassen Sie sie im Kühlschrank abkühlen. 

3. Heizen Sie den Ofen auf 250 °C vor. Legen Sie den Teig auf Ihre Arbeitsfläche. Bereiten Sie Ihre Formen vor. Ich habe keine Holzformen, sondern welche aus Plastik. Mit einem Pinsel habe ich sie mit Pflanzenöl eingestrichen. 

4. Legen Sie ein rechteckiges Stück Teig in eine Form. Geben Sie einen Teelöffel Füllung darauf und wieder ein Stück Teig. Drücken Sie alles vorsichtig zusammen. Legen Sie Ihren fertigen Prjanik auf ein Bleck mit Backpapier.  

5. Prjaniki fünf bis sieben Minuten backen, Temperatur auf 200 °C reduzieren und weitere zehn Minuten backen. Wenn sie aus dem Ofen kommen, sind die Prjaniki weich. Sie härten beim Abkühlen aus.  

6. Für die Glasur benötigen Sie 100 g Zucker und 50 g Wasser. Die Zutaten in den Topf geben und gut erhitzen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Nehmen Sie einen Pinsel und glasieren Sie die noch heißen Prjaniki. Die Glasur härtet ebenfalls aus.  

Wenn die Prjaniki abgekühlt und ausgehärtet sind, sind sie fertig. Genießen Sie sie zu einer Tasse heißem Tee! 

Prijatnogo appetita!