Slawjanka-Torte: Ein sowjetischer Klassiker mit Geheimzutat

Olga Browkina
Probieren Sie diesen auffällig weißen Kuchen mit einer Mischung aus Cremigkeit und Knusprigkeit.

Selbst 30 Jahre nach dem Fall der Sowjetunion hegen viele Russen noch nostalgische Gefühle für die Welt der 1970er und 1980er-Jahre. Einer anhaltenden Beliebtheit erfreuen sich auch die Torten- und Kuchenkreationen dieser Zeit: Praga, Skaska, Napoleon und eben Slawjanka (deutsch: die Slawin). 

Früher wurde dieser sahnetortenartige Kuchen in Bäckereien im Moskauer Stadtzentrum für rund drei Rubel verkauft. Vor Läden wie dem Restaurant Prag an der Arbatskaja-Straße oder dem Restaurant Budapest an der Kusnezki-Brücke standen die Menschen teils stundenlang Schlange, um eine der beliebten Torten zu ergattern. 

Kein Wunder, dass viele Hobbyköche versuchten, das streng geheim gehaltene Rezept selbst herauszufinden. Jeder bemerkte den speziellen, süßlichen Geschmack der Creme, aber niemand konnte genau sagen, woher er kam. Als das Rezept schließlich enthüllt wurde, rieben sich viele die Augen. Es war nämlich keine besondere Geheimzutat, sondern einfach Halva. Eine Süßigkeit, die es selbst zu Sowjetzeiten an jedem Kiosk zu kaufen gab. 

Eine weitere Besonderheit der Slawjanka-Torte war die ungewöhnlich strahlend weiße Farbe der Creme. Auch hierfür war der Grund einfach: Um Sahnecreme herzustellen, benutzte man damals oft Butter und Kondensmilch. Dadurch wurde die Creme viel heller, als wenn man einfach gekaufte Sahne benutzt hätte.

Heute ist die Slawjanka-Torte durch die Verfügbarkeit des einst geheimen Rezeptes und die Verbreitung von Küchengeräten viel einfacher nachzubacken als zu Sowjetzeiten. Von ihrem Zauber hat sie dennoch nichts verloren. Daher das Rezept: 

Zutaten:

Für den Boden: 

7 Eier (Größe L)

160 g Mehl 

60 g Maisstärke 

200 g Zucker

10 g Backpulver 

Eine Prise Vanille

Eine Prise Salz 

Für die Creme:  

250 ml Kondensmilch 

250 g hochwertige Butter (bevorzugt 82% Fett) 

3 Eigelbe 

60 ml Wasser 

100 g Halva 

125 ml Zuckersirup 

100 g Halva 

Für die Dekoration:

100 g Halva 

Zubereitung:

1 Begonnen wird mit dem Boden. Dafür schlägt man die Eier in einer Schüssel auf, fügt das Salz hinzu und beginnt, langsam zu rühren. Während des Rührens fügt man nach und nach Zucker hinzu und steigert die Geschwindigkeit des Rührens. Die Masse sollte nun weiß und fluffig sein. 

2 Nun fühlt man Mehl, Stärke, Vanille und Backpulver hinzu und rührt weiter langsam um. 

3 Schließlich stellt man den Teig bei 160 Grad Celsius in den Ofen. Wenn man einen ebenen Boden haben will, heizt man den Ofen am besten nicht vor.

4 Während der Boden im Ofen ist, kann man die Creme zubereiten. Dafür mischt man Eigelbe, Wasser und Kondensmilch in einem Topf bei geringer bis mittlere Hitze. 

5 Mit einem Schneebesen rührt man die Masse nun um, bis sie kocht und lässt sie dann ein paar Minuten kochen. Danach kann man die Masse zum Abkühlen in den Kühlschrank stellen. 

6 Nach etwa 45 Minuten kann man den Boden aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. 

7 Den abgekühlten Boden schneidet man horizontal in drei Stücke. 

8 Nachdem die Kondensmilchmasse abgekühlt ist kann man sie vorsichtig mit der Butter mischen. Die Butter sollte dabei so weich wie möglich sein, weswegen es sich empfiehlt, sie nicht im Kühlschrank aufzubewahren. Idealerweise schüttet man nicht direkt alles zusammen, sondern fügt die Kondensmilchmasse unter stetigem Rühren Löffel für Löffel in eine Schüssel mit der Butter hinzu. 

9 Nun kommt die Halva ins Spiel. Sie wird mit einer Käsereibe kleingerieben und mit der Kondensmilch-Butter-Creme vermischt. 

10 Nun kann man die Torte zusammensetzen. Dafür tränkt man den ersten der drei Tortenböden mit Zuckersirup. Dann nimmt man ein Drittel der Creme und verteilt diese auf dem Boden. Anschließend nimmt man die nächsten Tortenböden und wiederholt das Ganze. Die Torte kann schließlich mit der restlichen Halva dekoriert und sofort gegessen werden. 

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