Vor nicht allzu langer Zeit waren die Wolgadeutschen eines der größten russischen Völker. Sie kamen Mitte des 18. Jahrhunderts auf Einladung von Kaiserin Katharina II. aus verschiedenen deutschen Ländern an die Wolga und gründeten viele Siedlungen an verlassenen Orten, die sich heute in den Regionen Saratow und Wolgograd befinden.
Sie brachten viele Rezepte für einfache und zugleich deftige Gerichte mit, von denen einige auch heute noch beliebt sind.
Kräppel, die in Deutschland zubereitet werden, unterscheiden sich von den Kräppeln der Russlanddeutschen. Auf Deutsch heißen sie „Kräppel“, aber in Russland nennen die Einheimischen sie „Krepli“, „Krebli“ oder „Krebel“, je nach Ortschaft.
„Krepli sind Krapfen mit einem rautenförmigen Ausschnitt in der Mitte aus luftigem Teig, sie werden in jedem Dorf gebacken", sagt Anastasia Kleinfelder aus Engels, Region Saratow. „Meine Großmutter hat davon immer sehr viel gebacken. Ich kenne das noch aus meiner Kindheit."
Das Geheimnis ist, dass man für den Teig keine Hefe nimmt, sondern russisches fermentiertes Kefir-Milchgetränk.
Mehl - 1 ½ Tassen, warmer Kefir - 1 Tasse, Ei - 1, Zucker - 1 Esslöffel (oder weniger nach Geschmack), Backpulver und Salz - eine Prise.
Alle Zutaten mischen, den Teig eine Stunde lang ruhen lassen und dann Rechtecke schneiden, diese in der Mitte einschneiden und in Sonnenblumenöl ausbacken. Das Gebäck mit einer Papierserviette abtupfen, um überschüssiges Fett loszuwerden, und mit Puderzucker bestreuen.
Die Kombination von gedünstetem Kraut mit gedämpften Klößen ist bei den Russlanddeutschen immer noch sehr beliebt. Die Klöße werden als „Klaus“, „Knepfel“, „Klump“ oder „Dampfnudeln“ bezeichnet.
Kraut - ½ kg, Zwiebel - 1
Für die Knödel: Milch oder Wasser - 1 Tasse, Ei - 1, Öl - 2 EL, Mehl - 3 EL, Salz nach Geschmack, Trockenhefe.
Zuerst die Hefe in 50 ml warmes, gesüßtes Wasser geben und fünf Minuten gehen lassen. Dann Milch, Ei, Salz, Butter und Mehl hinzufügen. Den Teig an einem warmen Ort gehen lassen. Dann ausrollen, mit Öl einfetten, eine Rolle formen und in zwei Zentimeter große Stücke schneiden. Mit einem Handtuch abdecken und erneut ruhen lassen.
Den Kohl (sauer oder frisch) mit der in Scheiben geschnittenen Zwiebel etwa fünf Minuten lang anbraten, dann in einen tiefen Topf (nicht emailliert) geben, die Knödel darauf legen und etwas Wasser hinzufügen. 40 Minuten lang köcheln lassen, ohne den Deckel zu öffnen. Einige Russlanddeutsche schmoren den Kohl zuerst mit Schweinefleisch und geben Kartoffelpüree dazu.
Es ist der Hauptkuchen der wolgadeutschen Küche, der in fast jeder Familie zubereitet wird. Die einen nennen ihn „Streuselkuchen“, die anderen „Zuсkerkuchen“ oder „Riwell Kuch“. Es handelt sich um einen Kuchen, der mit Zucker und Butter bedeckt wird. Manche Familien fügen Marmelade oder Beeren hinzu, was ebenfalls sehr lecker ist.
Für den Teig: 1 Liter warme Milch, 4 Eier, 1 kg Mehl, 200 g Butter, 1 Packung Trockenhefe, eine Prise Salz, Öl.
Für die Füllung: Smetana (saure Sahne) - 3 Esslöffel, Ei - 1, Zucker - 2 Esslöffel, Backpulver, eine Handvoll Mehl.
Zum Bedecken: Mehl - 1 Tasse, Butter - 125 g, Zucker - 3-4 EL (optional).
Den Hefeteig zubereiten, mit Öl bestreichen und ein bis zwei Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Dann auf ein Backblech streichen und die Füllung darauf geben. Die dritte Schicht sind Streusel. Den Kuchen im auf 180 Grad vorgeheizten Backofen 30 bis 40 Minuten backen. Dann in Stücke schneiden und servieren.
Die Herstellung dieser Teilchen ist viel einfacher als ihr Name vermuten lässt! Im Grunde handelt es sich um einen Hefeteig mit einer Füllung aus saurer Sahne und Zucker.
Das Rezept:
Milch - 2 Tassen, Eier - 2, Salz - 1 Esslöffel, Zucker - 2 Esslöffel, Mehl - 5-6 Tassen, Trockenhefe - 1 Packung.
Hefeteig zubereiten, gehen lassen, kneten, wieder gehen lassen und erneut kneten und gehen lassen. Zu Kugeln formen, weitere 30 Minuten gehen lassen und dann 20 Minuten bei 180 Grad backen. Nach dem Abkühlen die Oberseite abschneiden und die Teilchen mit er mit Zucker verquirlten sauren Sahne bestreichen.
Dies ist eine sehr beliebte Suppenvariante auf Hühner- oder Gemüsebrühebasis, die mit oder ohne Fleisch zubereitet werden kann. Die Hauptzutat sind handgemachte Nudeln.
Für die Nudeln: Mehl - 1 Tasse, Ei - 1.
Für die Suppe: Hühnerbrühe - 3 Liter, Karotte - 1 Stück, Zwiebel - 1 Stück.
Zubereitung der Nudeln: Mehl in eine tiefe Schüssel geben, Ei und ein wenig Wasser dazugeben. Den Teig zubereiten, etwa einen Millimeter dick ausrollen, eine Rolle formen und in dünne Scheiben schneiden. Dann die Nudeln mit der Brühe drei bis vier Minuten kochen lassen und wenn sie an die Oberfläche kommen, die gebratenen geriebenen Karotten mit Zwiebeln dazugeben. Sie können auch anderes Gemüse und in Scheiben geschnittenes Hühnerfleisch dazugeben. Mit frischen Kräutern (natürlich mit Dill) servieren.
Diese Suppe aus getrockneten Früchten ist ein wenig bekanntes Gericht in Europa. Die modernen Russlanddeutschen betrachten sie mit gemischten Gefühlen, so wie die Ausländer die Okroschka. Dieses Rezept entstand wahrscheinlich, als die Deutschen zum ersten Mal nach Russland kamen. An der Wolga gab es viele Obstbäume, und die Früchte wurden für den Winter getrocknet, woraus wahrscheinlich diese Nachspeise entstand.
Man nehme eine Handvoll verschiedener Trockenfrüchte (z.B. Rosinen, getrocknete Aprikosen, Äpfel, Birnen, Pflaumen), gieße kochendes Wasser dazu. Dann gibst du sie in einen Topf, übergießt sie mit Wasser, fügst zwei Esslöffel Zucker hinzu und kochst sie 20 Minuten lang. Eine Prise Salz und etwa drei Tassen Milch in einen Topf geben. Anderthalb Esslöffel Mehl zu einer weiteren Tasse hinzufügen und ebenfalls in den Topf geben. Wenn die Milch kocht, den Herd ausschalten. Etwas abkühlen lassen und 400 g saure Sahne dazugeben.
Wareniki-Knödel sind ein sehr beliebtes Gericht bei den Slawen, die sie meist mit süßem Hüttenkäse zubereiten. Die Wolgadeutschen hingegen kochen die Knödel mit Tworog und Lauchzwiebeln und sie sind überhaupt nicht süß. In der süddeutschen Küche gibt es ein ähnliches Gericht namens Maultaschen.
„Die Deutschen bereiten sie gerne viereckig zu. Das habe ich woanders noch nicht gesehen“, sagt die Russlanddeutsche Anna.
Kürbispüree - 1 Tasse, Eier - 2, Tworog - 1 Tasse, Mehl - 2 Tassen, Wasser - ½ Tasse, Lauchzwiebeln – 3 Stangen, Salz - eine Prise.
Den Teig aus Kürbispüree, Wasser, Eiern, Mehl und Salz zubereiten. Für die Füllung Hüttenkäse mit gehackten Zwiebeln mischen. Wenn der Tworog trocken ist, einen Löffel Smetana hinzufügen. Den Teig ausrollen, in Quadrate schneiden, die Füllung hineingeben und kreuzweise einstechen. Dann fünf Minuten lang in Wasser kochen.
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