Im Monat Mai gibt es in Mittelrussland noch nicht viel einheimisches Gemüse. Pflanzen, die als Unkraut gelten, werden oft verwendet, um die Vitaminspeicher des Körpers nach dem Winter wieder aufzufüllen. Russische Babuschkas bereiten daraus eine Füllung für Wareniki zu. Statt Hüttenkäse oder Kartoffeln werden sie mit dem ersten Grün aus dem Garten, etwa Löwenzahn, Brennnesseln oder Sauerampfer, gefüllt.
Seit der Antike gilt die Brennnessel als Heilpflanze, die in Russland als „Königin“ bezeichnet wird. Sie ist reich an Vitaminen und Mineralien, wie Vitamin C, Karotin, Eisen, Magnesium und Kalium. Sie ist gut für unser Verdauungssystem. Brennnesseln sind zudem reich an Proteinen, weshalb sie seit Jahrhunderten geerntet und getrocknet werden, um daraus Tee zuzubereiten.
Da die Brennnesseln ihrem Namen alle Ehre machen und bei Berührung wehtun, sollten zum Sammeln Handschuhe getragen werden. Gesammelt wird von April bis Juni. Gepflückt werden nur die oberen, jungen Blätter. Die Brennnesseln sollten mit kochendem Wasser überbrüht werden, um zu vermeiden, dass sie brennen.
Im Gegensatz zur Brennnessel wird der Sauerampfer in Russland erst seit relativ kurzer Zeit als Nahrungsmittel verwendet. Diese Tradition wurde im 17. Jahrhundert von Ausländern mitgebracht und sorgte zunächst für Misstrauen in der russischen Bevölkerung.
Heute ist er eine traditionelle Sommerzutat für Salate, Suppen und Pasteten. Meine Großmutter kochte oft frittierte Knödel mit einer süßen Sauerampferfüllung.
Ich habe mich ebenfalls für eine süßlich schmeckende Hüttenkäse-Sauerampfer-Füllung für einen Teil der Wareniki entschieden. Der Geschmack des Sauerampfers wird durch Zitronenschale ausgeglichen. Jetzt bist Du an der Reihe, dieses gesunde Gericht nachzukochen.
Für den Teig:
Für die Füllung:
1.Die Zutaten für den Teig mit dem Mixer verrühren, bis eine homogene Masse entstanden ist.
2.Zu einer festen Kugel formen und anschließend mit Knethaken zwanzig Minuten verarbeiten. Der Teig sollte elastischer werden, damit er sich besser verarbeiten lässt. Anschließend Teig in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
3.In der Zwischenzeit die Brennnesselfüllung zubereiten. Nur die obersten Spitzen der Pflanzen verwenden. Brennnesseln waschen.
4.Blätter mit kochendem Wasser überbrühen und anschließend etwa drei Minuten in Salzwasser kochen, damit sie weich werden.
5.Brennnesselblätter ausdrücken und fein hacken.
6.Sauerampferblätter waschen und fein hacken.
7.Um ihn für die Füllung besser verarbeiten zu können, sollte der Sauerampfer mit Zucker gedünstet werden.
8.Wenn der Sauerampfer an Volumen verloren und seine Farbe verändert hat, die überschüssige Flüssigkeit abgießen und abkühlen lassen.
9.Hüttenkäse mit Eigelb vermischen und in zwei Teile teilen.
10.In einen Teil die Brennnesseln, etwas mehr Salz, schwarzen Pfeffer, fein gehackte grüne Zwiebeln und Dill geben.
11.In den anderen Teil den Sauerampfer und die Zitronenschale geben.
12.Den Teig in zwei Teile teilen. Einen Teil in Frischhaltefolie wickeln, damit er nicht austrocknet.
13.Den anderen Teig etwa einen Millimeter dick ausrollen und Kreise von etwa fünf Zentimeter Durchmesser ausstechen.
14.Die Brennnesselfüllung mit zwei Teelöffeln darauf verteilen und die Ränder verschließen.
15.Darauf achten, dass die Naht gut geschlossen ist.
16.Mit der Sauerampferfüllung wiederholen.
17.Ich habe die Wareniki mit dem Sauerampfer ein wenig anders geformt, damit sie zu unterscheiden sind.
18.Die Knödel in leicht gesalzenem Wasser kochen, bis sie aufsteigen. Noch einige Minuten ziehen lassen.
19.Butter über die noch heißen Brennnesselknödel geben und mit Dill und saurer Sahne servieren.
20.Sauerampferknödel mit Zitronenschale bestreuen und ebenfalls mit saurer Sahne und Butter servieren.
Guten Appetit!
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