Bezahlen mit Likes: Ein neuer Trend in Russland?

Wirtschaft
WIKTORIJA SAWJALOWA
Der russische Unternehmer Wladimir Gladkik glaubt, dass Likes in sozialen Netzwerken besser seien als Geld. Er hat einen Dienst entwickelt, der es Kunden ermöglicht, durch einfache Posts in sozialen Netzwerken Rabatte zu erhalten.

Auf der ganzen Welt steigt die Inflation während die Kundenloyalität sinkt. Der junge russische Dienstleister FunPay.money versucht, sich beider Probleme anzunehmen. Mit FunPay würden Kunden bares Geld sparen und Geschäfte positive Onlinebewertungen bekommen.

Um von dem Dienst zu profitieren, müssen Benutzer einen Hashtag mit dem Namen des entsprechenden Geschäftes auf ihren Social-Media-Profilen posten. Für jedes erhaltene Like erhalten sie einen Bonus vom Unternehmen. Die Größe des Bonus‘ wird durch das Unternehmen bestimmt, in der Regel ist ein Like aber einen Rubel, rund 1,5 Cent, wert. Wenn man bedenkt, dass die Preise in Russland oft niedriger sind als in westlichen Ländern, ist dies eine durchaus lukrative Angelegenheit.

„Durchschnittlich erhalten unsere Kunden einen Rabatt von 30 Prozent“ sagt FunPay.money-Gründer Wladimir Gladkich. „Wir empfehlen diese Höhe und unsere Partner hören in der Regel auf uns. Die meisten Kunden bezahlen mit ihren Likes für Lebensmittel, Bier, Wein, Schönheitsdienste und Fitnessstudiomitgliedschaften und das auch in Russland populäre Shisharauchen in Cafés und Restaurants.“

Momentan hat FunPay.money 240 Partner, die Zahl steigt aber stetig. Manche akzeptieren es, wenn die Rechnung komplett in Likes beglichen wird, bei anderen gibt es Limits.

Bevor er FunPay.money gründete, war Gladkich maßgeblich an einem anderen Start-Up namens #hashboard beteiligt. Kundenposts mit dem Hashtag eines Geschäfts wurden hier in Echtzeit auf TV-Bildschirmen angezeigt. „Wir haben die Idee, mit Likes zu bezahlen, bereits 2016 getestet. Sinn und Zweck war es, neue Kunden anzuziehen und alte Kunden zu binden,“ sagt Gladkich gegenüber Russia Beyond.

FunPay.money startete im Frühjahr 2017 als Onlineservice. Momentan arbeitet Gladkich an einer App für Android und iOS, mit der der Dienst weiterwachsen soll. Diese soll im Oktober vorgestellt werden.

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