Wissenschaftler für die WM: Was haben russische Forscher für das Fußball-Event getan?

Wissen und Technik
ARSENIJ KALASCHNIKOFF
Die Weltmeisterschaft ist eine große Sache für Russland: Auch führende russische Universitäten und ihre Absolventen beteiligten sich, zum Beispiel mit dem Akademiker-Exzellenz-Projekt 5-100.

Schlägerei-Prophylaxe und Reise-Tipps

Um Straßenkonflikte zu vermeiden, modellierte die Staatliche Universität für Informationstechnologien, Mechanik und Optik Sankt Petersburg (ITMO) ein System, das die Wahrscheinlichkeit von Fan-Kämpfen vorhersagt, indem Fanposts in sozialen Netzwerken und Bilder verfolgt und analysiert wurden. Die Forscher entwarfen auch einen VR-Simulator, um Menschenströme hervorzusagen.

Um die Fans und ihre Routen zwischen den Städten zu prognostizieren, entwickelte die Universität auch eine Lösung, die dabei hilft, den öffentlichen Verkehr an die Pläne der Fans anzupassen. Das System ermöglicht es, eine Route zu erstellen, die Fahrt mit einem Smartphone zu bezahlen, Tarife zu erkennen und den Personenverkehr der Stadt zu analysieren. Das Projekt wurde auf Wunsch der FIFA-WM-Verkehrsdirektion 2018 umgesetzt.

Die sibirische Wiege des Zabivaka-Maskottchen

Der WM-Wolf Zabivaka ("Torschütze") wurde von Jekaterina Bocharowa entworfen, einer Studentin der Grafikdesignabteilung der Staatlichen Universität Tomsk. Die Designerin beschreibt ihr "Baby" so:

"Der Wolf ist jung, sportlich und entschlossen. Er hat eine große Familie, in der er der jüngste ist. Er muss hart arbeiten, aber er ist ein Optimist. Das ist die einzige Stimmung, die man haben kann, wenn man versucht, die Meisterschaft zu gewinnen."

Der Wolf wurde von den Russen in einer offenen Abstimmung ausgewählt.

Fan-Handbuch aus dem Ural

Dieses Handbuch beschreibt die Klassifizierung von Fans, ihre Eigenschaften und die damit verbundenen aktuellen Stereotype sowie Unterschiede zwischen russischen und ausländischen Fans.

Baltische Raumüberwachung

Viele Stadien für die WM mussten völlig neu gebaut werden. Für den Bau des Stadions in Kaliningrad hat die Baltische Föderale Immanuel-Kant-Universität  auch einen neuen Service ins Leben gerufen: ein neues Raum-Monitoring. Das Ziel besteht darin, eine visuelle Analyse basierend auf Raumbildern bereitzustellen.

Wirtschafts-Uni entwirft FIFA-Poster

Igor Gurowitsch von der Kunst- und Design-Abteilung der Higher School of Economics (HSE) kreierte das offizielle Plakat der Fußballweltmeisterschaft mit Lew Jaschin, dem Symbol des russischen Fußballs.

Auf dem Plakat trägt er sein traditionelles Outfit und greift nach dem Ball. Die vom Ball ausgesandten Lichtstrahlen symbolisieren die Energie des Turniers, der grüne Kreis die Felder der zwälf Stadien in den elf Austragungsstädten. Gurowitsch erklärt es so:

"Der Stil der sowjetischen, postkonstruktivistischen Plakate, deren einzigartige Bildsprache eine neue, frische Poesie figurativer Bilder war, wurde zu einem der wichtigsten und verehrtesten Elemente der russischen Kultur. Ich wollte diese Sprache wirklich wieder modern und relevant machen."

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