Warum sind russische Propellerschlitten weltweit beliebt? (FOTOS)

D. Tschernow/Sputnik
Aerosani, Schneemobile mit Propellerantrieb, wurden in Russland entwickelt und werden erfolgreich eingesetzt, um in verschneiten Regionen mobil zu sein. Schnell und effektiv, kommen sie auch über Russlands Grenzen hinaus zum Einsatz.

1. Aerosani werden von Propellern angetrieben und haben Kufen. Sie eignen sich hervorragend für die endlosen Landschaften Russlands. Es ist kein Wunder, dass dieses Schneemobil zuallererst im kältesten Land der Erde auftauchte.

Großfürst Kirill Wladimirowitsch im Aerosani

2. Die Entwicklung war mehr ein Zufall. 1903 wurden Flugzeugmotoren getestet, indem sie auf einen Schlitten montiert wurden. Dem Ingenieur Sergej Neschdanowskij gefiel diese Idee und er ließ den ersten Propellerschlitten der Welt patentieren.

3. Hauptsächlich werden Propellerschlitten als Transportfahrzeuge, zum Ausliefern von Post oder im Kampfeinsatz verwendet.

4. Propellerschlitten eignen sich perfekt für lange schneereiche Strecken. Sie sind schneller als Autos und weitaus kostengünstiger als Flugzeuge.

5. Während des Zweiten Weltkrieges setzten die Sowjets spezielle Propellerschlitteneinheiten ein, die sowohl die anderen Kräfte unterstützten als auch als eigene Truppe agierten.

6. Das Modell NKL-16 beförderte Fracht und Landetruppen und diente als Kurierfahrzeug. Neben der Besatzung konnte der Propellerschlitten bis zu zwanzig Mann auf Skiern mit einem Schleppseil ziehen.

7. 1942 erschien das weiterentwickelte Modell NKL-26. Im Gegensatz zum NKL-16 war das neue Modell besser ausgerüstet und mit einem 7,62-mm- Degtjarjow- Maschinengewehr ausgestattet. Die Besatzung des Propellerschlittens bestand aus zwei Männern, dem Fahrer, der gleichzeitig der Mechaniker war, sowie einem Schützenkommandanten.

8. Nach dem Zweiten Weltkrieg ersetzte der neue Sewer-2 (Nord-2) Propellerschlitten den veralteten NKL-16. Basierend auf dem Rahmen des GAZ-M20 „Pobeda“ wurde er mit einem AI-14-Flugzeugmotor ausgestattet. Das Fahrzeug konnte in den Tests jedoch nicht überzeugen und wurde nicht gebaut.

9. In den 1960er Jahren debütierte das stärkere Modell KA-30. Es konnte bis zu acht Personen transportieren und erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h. Eine Version für den KGB hatte einen noch stärkeren Motor und eine vergrößerte Karosserie für mehr Sitze.

10. Der Propellerschlitten A-3 hatte das wohl interessanteste Schicksal. Es kam bei der Suche gelandeter Kosmonauten zum Einsatz, diente dem sowjetischen Führer Leonid Breschnew als Fahrzeug für die Jagd und wurde bei der Verfilmung einer der aufwändigsten Produktionen der Welt, „Krieg und Frieden“ (1967), genutzt.

11. Neben Russland produzieren viele nördliche Länder Propellerschlitten, etwa Kanada und Norwegen.

12. Russland ist jedoch nach wie vor führend in der Propellerschlitten-Produktion. Rund 90 Prozent dieser Fahrzeuge werden hier entwickelt und produziert.  

>>> Wozu benötigen Russen Traktoren auf Flugzeugträgern?

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.

Weiterlesen

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!