Welche Waffen außer seiner Pistole hat Makarow noch erfunden?

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Die verbreitetste Kurzwaffe der sowjetischen Operativkräfte, die Makarow-Pistole, ist das berühmteste, aber nicht das einzige Erzeugnis, das der berühmte Konstrukteur entwickelt hat.

Flugzeugartillerie

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die sowjetische Armee umfassend modernisiert werden. Eines der „Aufgabengebiete“ war die Luftwaffe, die sich den Herausforderungen der Zukunft stellen musste. Zu diesem Zeitpunkt tauchten die ersten Strahlturbinen-Flugzeuge auf und es wurden Fernfeuerkanonen und Raketen benötigt, um ihnen entgegenwirken zu können.

Nikolai Fjodorowitsch Makarow

Makarow begann das Projekt einer Artilleriekanone für Flugzeuge nach seinem Triumph mit der Pistole PM Mitte der Fünfzigerjahre. Die neue Kanone basiert auf einem Maschinengewehr, das zuvor von Mi-4-Transporthubschraubern sowie den ersten MiG-Kampfjets verwendet wurde.

Die neue Waffe erhielt den Namen AM-23 (Der Name basiert auf den Initialen der beiden Konstrukteure Afanasiew und Makarow sowie dem Kaliber der Kanone). Die Automatik funktioniert nach dem „traditionellen“ sowjetischen Prinzip des Gasdruckladers (das in der AK und anderen Waffen jener Zeit zum Einsatz kam). Die Schussgeschwindigkeit der Artilleriekanone betrug 1.200 Schuss pro Minute. Es war das erste Mal, dass beim Bau einer Kanone ein Gasdrucklader verwendet wurde, der den Rückstoß verminderte, die Schussenergie der AM-23 vergrößerte und dadurch die Lebensdauer der Kanone selbst verlängerte.

Gleichzeitig wurde damals neue Munition entwickelt – panzerbrechende Brand - und hochexplosive Brandsplittermunition, um potenzielle feindliche Flugzeuge noch effektiver zu bekämpfen.

Nach ihrer Einführung in den späten Fünfzigerjahren diente die AM-23 der sowjetischen Armee ein Vierteljahrhundert lang und wurde zur Verteidigung von sperrigen militärischen Transportflugzeugen und Riesenbombern in deren Heck installiert. Darunter in solchen Flugzeugen wie der Tu-16, dem Bomber Tu-95, dem Anti-U-Boot-Flugzeug Tu-142 und dem Transporter Il-76.

Panzerabwehrkanonen

Mitte der Siebzigerjahre erhielt Makarow den Auftrag, ein neues Panzerabwehrraketensystem (PALR) zu schaffen, da die damalige Maljutka (der Name der ersten sowjetischen PALR) keine Chance gegen Panzer hatte – die PALR flog zwei Kilometer in zwei Minuten – während dieser Zeit konnte der feindliche Panzer seine Position verlassen und aus dem Blickfeld verschwinden.

Makarow und seine Kollegen schufen eine neue Generation von Panzerabwehrsystemen namens Fagot, die im Gegensatz zu ihrem Vorgänger nicht mehr vom Menschen bedient werden musste – die neue Rakete flog mithilfe eines der ersten Infrarot-Zielköpfe zum Ziel.

Die Fagot ist ein transportabler Komplex, für dessen Einsatz drei Personen benötigt werden – zwei für den Transport der sperrigen Panzerabwehrraketen zum Einsatzort, der dritte trägt die Abschussvorrichtung. Dabei dauert es gerade einmal 30 Sekunden, um die Fagot in Kampfposition zu bringen und zu feuern.

Dank diesem Komplex war die sowjetische Armee in der Lage, feindliche Panzer und Panzerfahrzeuge in einer Entfernung von bis zu 2,5 km schnell und effektiv zu neutralisieren und dann unbemerkt die Position zu verlassen und zur Basis zurückzukehren.

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