TOP 4 der vergessenen sowjetische Militärfahrzeuge

Wissen und Technik
NIKOLAJ LITOWKIN
Die weltweit einzigen Exemplare dieser Fahrzeuge befinden sich im Armeemuseum in der Nähe von Moskau.

Neben der üblichen Militärtechnik liefen von den Förderbändern der sowjetischen Rüstungsbetriebe Cabrios und Geländewagen für hochrangige Offiziere. Einige dieser Fahrzeuge nahmen viele Jahre lang an Paraden teil oder dienten als bequemes Transportmittel auf dem Wasser und in unwegsamem Gelände.

Die letzten der verbliebenen Fahrzeuge konnten während der Siegesparade auf dem Roten Platz am 9. Mai bestaunt werden. Um sie aus der Nähe zu betrachten, sollten Sie das  Militärmuseum in Kubinka bei Moskau (60 km von der Hauptstadt entfernt) besuchen.

UAZ-3172 (Projekt „Wagon“)

Seit Ende der Siebzigerjahre arbeiteten Ingenieure daran, den berühmten UAZik, den UAZ-469,  zu ersetzen.

Der „Wagon“ war ein Geländewagen mit permanenten Allradantrieb mit Differenzialsperren, ungekürzten Achsen mit Seitengetriebe, 33 cm Bodenfreiheit, Langhub-Federaufhängungen und 100-PS-Motor.

„Bei Tests in den späten Siebzigern war die Geländegängigkeit des Jeeps mit den besten ausländischen Pendants seiner Zeit vergleichbar. Bis zum Ende der Achtzigerjahre wurde das Projekt für die Massenproduktion vorbereitet, aber mit Zusammenbruch der UdSSR wurde das es beerdigt und jetzt befindet sich eines der wenigen Exemplare des UAZ-3172 ist in dem Museum in Kubinka“, erzählt Wadim Kosjulin, Professor der Akademie der Militärwissenschaften gegenüber Russia Beyond.

Amphibienfahrzeug „Jaguar“

Mitte der Achtzigerjahre schufen sowjetische Ingenieure für die Luftlandetruppen das schwimmfähige Geländefahrzeug UAZ-3907 (Projekt „Jaguar“).

Nach Kosjulin musste der „Jaguar“ laut der Technischen Aufgabenstellung einem Seegang der Stärke 2 standhalten können. Bei  den Tests des Prototypen an der Wolga erwies sich er sich als vollwertiges Amphibienfahrzeug, das nur zum Tanken an Land zurückkehren musste.

Es wäre alles wunderbar gewesen, aber die Finanzierung für die Serienproduktion des „Jaguars“ konnte nicht gewährleistet werden und so geriet er, wie auch der „Wagon“, nach dem Zusammenbruch bald in Vergessenheit.

LuAZ-967

Im Gegensatz zu früheren Projekten ging der LuAZ-967 in die Massenproduktion und wurde den sowjetischen Fallschirmjägern und Sanitätern zur Verfügung gestellt. Dieses Amphibienfahrzeug wurde von der sowjetischen Armee benutzt, um Verwundete vom Gefechtsfeld über Gebirgsflüsse zu evakuieren sowie Munition, Waffen und andere Ausrüstungsgegenstände zu transportieren.

Eine interessante Nuance ist, dass sich in der Mitte des Wagens ein klappbares Lenkrad befindet, das es dem Fahrer erlaubte, den Wagen halb liegend zu fahren und so vor feindlichem Beschuss geschützt zu sein.

SIL-115V

Dieser Wagen wurde in nur drei Exemplaren für die oberste Militärführung des Landes für die feierliche Siegesparade am 9. Mai auf dem Roten Platz hergestellt. Ein Wagen war für den Verteidigungsminister bestimmt, der zweite für den Kommandierenden der Parade und der dritte stand als Reserve für den Fall einer Pannen oder für Notsituationen immer am Spasskij-Tor in Bereitschaft.

Das Cabrio wurde nach dem Prinzip „Zuverlässigkeit über alles“ gefertigt. Die Ingenieure bauten eine Reserve-Zündanlage und eine zwei Batterie im Auto ein. Gleichzeitig erhielt der SIL-115V eine Reihe von „Parade“-Modifikationen. Darunter befinden sich eine Mikrofonanlage, ein Sende- und Empfangsgerät im Kofferraum sowie ein System für abgeschirmte militärische Kommunikationskanäle und sogar eine Fußbodenheizung für den Paradekommandanten. 

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