Der Kalaschnikow-Konzern hat kürzlich das sowjetische Motorrad IZH-49 mit einem neuen, elektrischen Herzen „wiederbelebt“. Das authentische Modell wurde auf der Militärausstellung „Armee 2020“ in der Region Moskau vorgestellt.
Die IZH-49 war eines der am meisten produzierten Motorräder der Sowjetunion. Noch heute finden sich einige dieser Modelle im ländlichen Raum in Russland auf der Straße.
Auf den ersten Blick erinnert diese neue IZH-49 an einen Science-Fiction-Film, mit sanften, fließenden Linien, einem Elektromotor und einem futuristisch anmutenden Armaturenbrett. All diese optischen Highlights ergänzen jedoch das ursprüngliche authentische Design der Sowjet-Ära.
Die technischen Eigenschaften der IZH-49 ermöglichen es nicht, mit diesem „Oldtimer“ lange Reisen durch Russland zu unternehmen. Es ist ein komfortables Stadtmotorrad, das mit anderen ausländischen Elektromodellen gut mithalten kann.
Die Höchstgeschwindigkeit von Kalaschnikows Elektromotorrad beträgt 95 km/h bei einer Batterieleistung von 80 Kilometern. In der Zwischenzeit benötigen Sie keine spezielle elektrische Station, um Ihr Motorrad aufzuladen - eine einfache 220-V-Haushaltssteckdose reicht aus.
Die Elektro-IZH-49 ist aktuell nicht als Modell für die Massenproduktion geplant.
„Dieses Modell wurde für den weltweiten Sammlermarkt entwickelt. Wir haben nur 49 Modelle produziert und planen derzeit nicht, den Bau fortzusetzen“, sagt der Pressesprecher des Unternehmens, Mark Resnikow.
Die meisten Räder seien bereits verkauft, nur noch wenige seien im Lager, so Resnikow.
Über den Preis des Sammlerstücks gibt es keine Informationen. Jeder interessierte Kunde könne sich an Kalaschnikow wenden, heißt es beim Unternehmen. Laut russischen Medienberichten liegt der Startpreis einer elektrischen IZH-49 bei etwa 20.000 US-Dollar.
Für dieses Geld erhält ein potenzieller Kunde einen ausgewogenen Rahmen mit Aluminium-Antriebselementen, einer komfortablen Federung und einem authentischen Erscheinungsbild, das dem vor 70 Jahren hergestellten Original-Motorrad IZH-49 nahezu vollständig gleicht.
Kalaschnikow und der zivile Motorradmarkt
Die Premiere der modernisierten IZH-49 war nicht der erste Versuch des Konzerns Kalaschnikow, sich einen Anteil am Elektromotorradmarkt zu sichern. Ende 2019 präsentierte das Unternehmen auch ein IZH-Modell mit einem modernen „Cafe Racer“ -Design.
Dieses wurde nach Konzernangaben für rasante und schnelle Fahrten entwickelt. Darüber lässt sich jedoch streiten, da die Höchstgeschwindigkeit des Motorrads nur 100 km/h beträgt (nur ein wenig mehr als die der Elektro-IZH-49, die Ende August 2020 vorgestellt wurde).
Dieses Modell war ein Prototyp für die potenzielle Serienproduktion umweltfreundlicher Motorräder in Russland, fand jedoch bei den Motorradfreaks im Land keine Anerkennung. Das Projekt geriet bis zur jüngsten Wiederbelebung der limitierten Serie in Vergessenheit.
E-Bikes für die Polizei
Anfang 2018 schuf Kalaschnikow 30 IZH-Pulsar-Motorräder für die Moskauer Polizei, die während der FIFA-Weltmeisterschaft 2018 eingesetzt werden sollten.
Dies waren elektrische Motorräder, die sogar für Offroad-Rennen geeignet waren. Die IZH-Pulsar bewies die Fähigkeit des Unternehmens, umweltfreundliche Zweiräder zu entwickeln, die auch in unebenem Gelände eingesetzt werden können - eine großartige Funktion für Menschen, die es lieben, mit dem Motorrad Länder und Kontinente zu durchqueren.
„Schusswaffen sind unser Hauptproduktions- und Interessensbereich. Wir wollten uns in einem anderen Segment versuchen und jedes Mal war die erste Charge unserer [Elektromotorräder]-Produkte schnell ausverkauft“, erklärt Resnikow das Engagement des Kalaschnikow-Konzerns.
Ihm zufolge plant das Unternehmen nicht, die Produktion von Elektromotorrädern in vollem Umfang aufzunehmen, sondern man wird in den kommenden Jahren immer wieder neue Kreationen präsentieren.