Das Atom-U-Boot Dmitri Donskoj.
Sergej Michailitschenko/Anadolu Agency/Getty ImagesEnde März 2021 führten zum ersten Mal in der Geschichte der russischen Flotte drei Atom-U-Boote gleichzeitig ein Auftauchen durch eine Eisdecke in einem Radius von 300 Metern durch. Dieses historische Ereignis wurde von gleichzeitigen Torpedofeuern von Atom-U-Booten unter dem Eis begleitet.
Die russische Flotte hat eine lange Geschichte in der Eroberung der Arktis und dem Durchbruch meterdicker Eisschichten. Wir stellen die berühmtesten und berüchtigtsten U-Boote mit Nuklearantrieb vor.
Die K-3 Leninski Komsomol - das erste sowjetische und das dritte Atom-U-Boot der Welt. Die K-3 war Leitschiff des Projekts 627 "Kit".
Public domainDas erste Atom-U-Boot der Welt wurde 1954 von den Vereinigten Staaten gebaut. Stalin befahl umgehend den sowjetischen Waffenherstellern, ebenfalls ein Atom-U-Boot zu konstruieren. Einige Jahre nach der amerikanischen „Nautilus“ war das sowjetische Atom-U-Boot „K-3“ fertig. Der Unterschied zwischen den beiden war gewaltig.
Beim Rumpf des sowjetischen U-Bootes wurde auf die klassische Konstruktion dieselelektrischer U-Boote verzichtet. Es basierte auf völlig neuen Ansätzen. Das Hauptaugenmerk lag auf der Qualität des Unterwasserlaufs des U-Bootes. Das sowjetische Atom-U-Boot „K-3“ war schneller als die „Nautilus“:
Das „K-3“ konnte mit einer Geschwindigkeit von 28 Knoten (etwa 51,8 km/h) vorankommen, ohne dass die Reaktoren bereits ihre volle Kapazität erreicht hatten. Es konnte auch Torpedos mit Atomsprengköpfen abfeuern, die in der Lage gewesen wären, ganze Küstenstädte dem Erdboden gleichzumachen, wie es zuvor beim Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki geschehen war.
Doch mit diesem U-Boot hinkte die Sowjetunion den USA dennoch immer einen Schritt hinterher. Es erschien erst vier Jahre nach „Nautilus“. Und erst am 17. Juli 1962 gelang es „K-3“ meterdickes Eis zu durchbrechen und am Nordpol aufzutauchen, vier Jahre, nachdem dies bereits den Amerikanern gelungen war.
Strategischer Raketen-U-Boot-Kreuzer der Nordflotte K-51 "Werchoturje".
Lew Fedossew/TASSDieses Atom-U-Boot durchbrach 1987 das Eis der Arktis und feuerte zwei ballistische Raketen ab, deren Ziel das Testgelände Chizha am Kap Kanin Nos (Region Archangelsk) war.
U-Boote der Klasse, zu der auch die „K-51“ gehörte, haben eine Länge von 167 Metern und eine Breite von zwölf Metern. Die Verdrängung liegt bei etwa 18.000 Tonnen. Die maximale Tauchtiefe beträgt 400 Meter, die Geschwindigkeit unter Wasser erreicht bis zu 24 Knoten (ca. 44,5 km/h). Es ist Platz für eine 140-köpfige Besatzung. Die U-Boote sind mit 16 ICBM-Trägerraketen (Sineva ballistische Interkontinentalraketen) bewaffnet. Von 1984 bis 1990 wurden insgesamt sieben U-Boote dieser Klasse gebaut, von denen sechs noch in Dienst sind.
Präsentation des U-Boot-Kreuzers TK-208 "Dmitry Donskoj» mit Atomraketen des Projekts 941 "Akula" anlässlich des Tages der Marine in Seweromorsk.
Pawel Lwow/SputnikEines dieser Unterwassermonster war das erste russische U-Boot, welches das arktische Eis durchbrach und während militärischer Tests eine Interkontinentalrakete abfeuerte.
Die U-Boote dieses Projekts können bis zu 2,5 Meter dicke Eisschichten durchdringen. Ihre besondere Rumpfkonstruktion besteht aus einer Stahlhülle außen und begehbaren Druckbehältern aus Titan.
Das Schiff verfügt über spezielle Instrumente, die die Dicke des Eises messen können. Das Eis wird mit dem Bug voran durchbrochen. Darüber hinaus sind Teile des U-Bootes gummibeschichtet, um Geräusche zu minimieren und so die Tarneigenschaften zu verbessern.
Eines der sechs U-Boote dieses Projekts, „TK-20“, feuerte am 25. August 1995 eine R-39-Rakete mit zehn Übungssprengköpfen am Nordpol ab.
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!