Swjatopolk der Verfluchte von W. Scheremetjew, 1867
Regionales Kunstmuseum, LuganskIm Allgemeinen ist es schwer zu beurteilen, ob mittelalterliche Fürsten Kiewer Rus gut oder böse waren, da wir nur wenig darüber wissen. Zudem meist nur aus Jahrhunderte später geschriebenen Chroniken. Aber Swjatopolk, der Sohn von Wladimir dem Großen der Rus, bestimmt das ganze Land dazu dem christlichen Glauben zu folgen, hatte sicherlich die schlechteste Publizität. Schließlich spricht der Spitzname „Der Verfluchte“ für sich.
Wie in den Chroniken zu lesen ist, war Swjatopolk berüchtigt, da er drei seiner Brüder: Boris, Gleb und Swjatoslaw, bei seinen Bemühungen, die Macht zu ergreifen, getötet hatte. in den Jahren 1015 bis 1019 gelang es ihm, den Sitz in Kiew, der damals bedeutendsten slawischen Stadt, zu übernehmen. Später jedoch vertrieb ihn ein anderer Bruder, Jaroslaw der Weise, der, wie Sie merken können, einen guten Ruf hatte, und Swjatopolk starb im Exil.
Iwan der Schreckliche und Maljuta Skuratow von Grigorij Sedow
Wereschtschagin-Kunstmuseum, MykolajiwDer Scherge von Iwan dem Schrecklichen Maljuta Skuratow, welcher zu den Opritschniki gehörte, war noch rücksichtsloser als der Zar. Einmal erstickte er mit einem Kissen einen Priester, der sich weigerte, Iwans repressive Politik zu segnen - später wurde der Priester getauft und Maljuta fiel in Verruf.
Angeblich hat er noch schrecklichere Dinge getan - wie die Organisation von „Vergewaltigungsreisen“ für den Zaren. Der Historiker Nikola Karamsin schrieb: „Im Juli 1568.... nahmen Iwans ergebenste Männer, angeführt von Maljuta, schöne Frauen aus ganz Moskau mit in ein Dorf, wo der Zar einige für sich auswählte und gab andere seinen geschätzten Männern.... zahlreiche Frauen starben dann vor Scham und Trauer...“
Zusammen mit anderen Opritschniki tötete Skuratow Tausende von Menschen. Russland kennt viele gewalttätige Unterdrücker, aber dieser Mann ist der Gipfel.
Diese edle Dame namens Darja Saltykowa, die den Spitznamen Saltytschicha kriegte, hatte ein Faible dafür, ihre Leibeigenen zu foltern und zu töten - nur so zum Spaß. Als Besitzerin eines großen Anwesens war sie dafür bekannt, jeden zu schlagen und hinzurichten, den sie nicht mochte. Mindestens 38 ihrer Bauern starben nach der Folterung, der Rest lebte ihr Leben in Schrecken.
Selbst nach den Maßstäben des 18. Jahrhunderts war das zu viel: Grundbesitzer durften ihre Bauern nicht töten. So beförderte Kaiserin Katharina die Große Saltykowa 1762 ins Gefängnis. Zu diesem Zeitpunkt war Saltykowa gerade einmal 32 Jahre alt. Sie verbrachte den Rest ihres Lebens hinter Gittern.
Viele Russen mögen Josef Stalin immer noch, obwohl sein Regime während der Großen Repressionen mindestens 70 000 Menschen getötet hat. Diese Zahl verkörpert noch eher eine bescheidene Version des Ganzen. Einer seiner unheimlichsten Mitarbeiter war Nikolai Jeschow, der von 1936 bis 1938 das Innenministerium der Sowjetunion leitete. Dieser hatte nicht so viel Glück: Sein Name wird nur mit Blut in Verbindung gebracht.
Unter Stalins Kommando inszenierte Jeschow die Große Säuberung von 1937, den absoluten Höhepunkt der stalinistischen Unterdrückungen. Es war ein Massaker: Menschen wurden erschossen, inhaftiert und in Arbeitslager geschickt, wo sie sich zu Tode arbeiten mussten. Jeschow war dafür verantwortlich. Diese Zeit wurde später von den Leuten als Jeschowschtschina bezeichnet - das „Jeschow-Phänomen.“
Die offizielle Presse nannte ihn den „Eisenkommissar“, wobei Jeschow später als „blutiger Zwerg“ bezeichnet wurde, da er nur etwa ein Meter fünfzig groß war. Extrem loyal zu Stalin, traf es Jeschow besonders hart, als er in Ungnade fiel. Stalin feuerte ihn 1938 und Jeschow wurde von denen, die ihm im Innenministerium der Sowjetunion folgten, verurteilt und erschossen.
Als ein sowjetischer General im Zweiten Weltkrieg die Seite wechselte, um Hitler im Namen der „Befreiung Russlands vom Kommunismus“ zu unterstützen, wurde der Schritt von der Sowjetunion nicht gerade begrüßt. Wie der Direktor des Russischen Instituts für Strategische Studien Leonid Reschetnikow sagt (rus): „Für das sowjetische Volk wurde Wlassow zum Symbol des Verrats, der moderne Judas.“ An diesem Bild hat sich seitdem nicht viel verändert.
Wlassow hatte eine große Karriere in der Sowjetunion: Er begann seinen Dienst während des Bürgerkriegs, wurde zum Militärberater in China befördert. Er kämpfte später tapfer im Großen Vaterländischen Krieg, insbesondere in der Schlacht von Moskau des Jahres 1941. Dennoch wurde er 1942 von den Deutschen gefangen genommen.
Er nahm ein Angebot der Nazis an, eine Armee von gefangenen sowjetischen Soldaten zu führen, die sich bereit erklärten, gegen ihre Kameraden zu kämpfen. In seinem offenen Brief erklärte Wlasow, dass „der Bolschewismus sich als Vaterland verkleide“ und dass die Russen genau diesen mit ihm aufseiten der Deutschen bekämpfen sollten. Seine so genannte „Russische Befreiungsarmee“ kämpfte gegen die Sowjets, aber Sowjetmächte erhängten Wlassow schließlich wegen Verrats.
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