Geschichte des GUM: Warum Stalin das ikonische Kaufhaus am Roten Platz zerstören wollte (BILDER)

Sputnik, Konstantin Kokoshkin/Global Look Press
Obwohl es mehrmals für den Abriss vorgesehen war, steht das riesige Gebäude immer noch am Roten Platz und ist ein berühmtes Shopping-Mekka in Moskau.

Vor 125 Jahren, am 2. Dezember 1893, wurden die Oberen Handelsreihen im Herzen Moskaus mit einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Als sie eröffnet wurden, reckten die ersten Kunden die Köpfe in die Höhe: So großartig war das wie aus Luft gewebte Glasdach der drei Passagen des Kaufhauses. Zu Sowjetzeiten wurde das Kaufhaus in GUM umbenannt, was zu Deutsch das Staatliche Hauptwarenhaus heißt. Es wurde zum wichtigsten Konsumtempel in der Sowjetunion.   

Das neue Geschäft revolutionierte den russischen Innenhandel. Die ersten Preisschilder im Land wurden hier eingeführt, was bedeutete, dass der Tauschhandel nicht infrage kam.

Das GUM war der erste Laden in Russland, der den Kunden Beschwerdebücher zur Verfügung stellte.

Zu Stalinzeit wurde das GUM vom Abriss bedroht, weil Stalin den Roten Platz für Militärparaden und feierliche Demonstrationen erweitern wollte. Aus diesem Grund wurde das Minin-und-Poscharski-Denkmal, das sich seit 1818 vor dem zentralen GUM-Eingang am Roten Platz befand, an seinen jetzigen Platz in der Nähe der Basilius-Kathedrale verlegt.

Die Zukunft des Kaufhauses wurde auch während der Regierungszeit von Leonid Breschnew infrage gestellt. Viele konservative Kommunisten fanden die Geschäfte in der Nähe historischer Wahrzeichen wie dem Kreml und dem Leninmausoleum inakzeptabel und forderten, das Kaufhaus dem Erdboden gleichzumachen. Der Laden wurde angeblich von der Frau eines hochrangigen Beamten gerettet, die dort ein Kleid bestellte, bevor sie ihren Mann aufforderte, das GUM vor Abriss zu retten. Laut anderer Legende wurden die Abrisspläne für das Warenhaus nie verwirklicht nur dank persönlicher Einmischung von Viktoria Breschnewa, Ehefrau des Staatschefs, die Stammkundin der GUM-Geschäfte war.

GUM ist auch für seinen Brunnen bekannt, der sich im Zentrum des Gebäudes befindet. Er dient auch noch heute als Treffpunkt und wird nie ausgeschaltet. Im Kaufhaus befindet sich ein ungewöhnliches Museum, das als „historische Toilette“ bezeichnet wird. Das ist eine exakte Nachbildung eines Klos aus der Zeit des Russischen Reiches.

Das GUM ist nicht nur ein Geschäft, sondern auch ein Modehaus. Seit den 1960er Jahren wird die aktuelle Mode auf seinen Laufstegen gezeigt.

Obwohl das GUM 1992 privatisiert wurde, behält es immer noch den Namen „Staatlich“.

Das GUM hält bis heute zwei große Traditionen: Es verkauft Eis in Waffeltüten, das sich seit der Sowjetzeit großer Beliebtheit erfreut, und eröffnet jeden Winter eine Eislaufbahn direkt am Roten Platz.

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