Dies war die erste Brücke über den Fluss Moskwa, die in den 1680er Jahren Sophia (1657-1704), die Halbschwester von Peter dem Großen, während ihrer Regentschaft (1682-1689) bauen ließ. Die Brücke war 170 Meter lang und 22 Meter breit. Die Baukosten waren so hoch, dass in Moskau ein Sprichwort populär wurde: „So teuer wie die Kamenny-Brücke!“
Die Brücke galt zusammen mit der Zarenkanone und dem Glockenturm Iwan des Großen als größte Attraktion der Stadt. Auf der imposanten Brücke befanden sich viele Geschäfte. Sie war ein Treffpunkt für allerlei zwielichtige Gestalten.
Die Brücke verfiel jedoch zusehends. 1858 wurde beschlossen, das Bauwerk abzureißen. Es stellte sich als so robust heraus, dass Teile davon gesprengt werden mussten. Die Brücke wurde durch eine Metallbrücke mit drei Bögen ersetzt, die 1938 der heute noch bestehenden Brücke weichen musste.
Seit 1538 waren die Ostseite des Kremls und die zentralen Straßen in der Nähe durch die mittelalterliche Befestigungsanlage Kitai-Gorod geschützt. Die Mauer wurde von Petrok Mali (Peter der Kleine), gebürtig Pietro Annibale, einem italienischen Architekten im Dienste Moskaus, geschaffen.
Es gab anfangs vier Tortürme, später kamen noch weitere Tore hinzu. Die Mauer verlor im 18. Jahrhundert ihre strategische Bedeutung, wurde aber nicht abgerissen.
In den Jahren 1925-1926 wurden die Mauern und Türme von Kitai-Gorod restauriert, doch in den Jahren 1933-1934 fielen sie den Bauplänen der sowjetischen Regierung zum Opfer. Diese wollte das Straßennetz erweitern. Doch noch heute finden sich an der Stelle der ehemaligen Gemäuer von Kitai-Gorod freie Flächen. Lediglich hinter dem Hotel Metropol ist noch ein kleiner Teil erhalten geblieben.
Das Strastnoj-Kloster (Passionskloster) wurde 1654 auf dem heutigen Puschkinskaja-Platz, einem der wichtigsten Plätze im Zentrum von Moskau, gegründet. Der Glockenturm befand sich genau dort, wo heute die Statue von Alexander Puschkin steht. Sie wurde 1950 von der gegenüberliegenden Seite des Boulevards hierher verlegt.
Das Kloster wurde 1919 von den Bolschewiki geschlossen, aber bis 1924 lebten dort noch etwa 200 Nonnen. In späteren Jahren waren in den Gebäuden des Klosters und auf dem Gelände verschiedene Einrichtungen untergebracht, darunter ein antireligiöses Museum. Im Jahr 1937 wurde das Kloster abgerissen.
Das Rote Tor war ein Triumphbogen. Die nahegelegene U-Bahnstation trägt diesen Namen auch heute noch.
Das ursprüngliche Tor wurde 1709 auf Befehl von Peter dem Großen nach dem Triumph in der Schlacht von Poltawa gebaut, fiel jedoch einem Feuer zum Opfer. Das gleiche Schicksal hatten Nachfolgebauten. Der Architekt Dmitri Uchtomski schuf 1757 ein steinernes Rotes Tor im barocken Stil, das mit Skulpturen und Wappen der russischen Regionen verziert war und von einer Bronzestatue Phemes, der griechischen Ruhmesgöttin, gekrönt war. Es stand bis 1927, als es endgültig abgerissen wurde, weil es den Verkehr behinderte.
Der Bau des Sucharew-Turms wurde von Peter dem Großen in Auftrag gegeben, nachdem er Sophia vom Thron gestoßen hatte. Das 64 Meter hohe und 40 Meter breite Bauwerk wurde von dem russischen Baumeister Michail Tschoglokow in den Jahren 1692-1695 entworfen und beherbergte die Moskauer Schule für Mathematik und Navigation sowie eines der ersten Observatorien in Russland. Im Turm fand zudem Fechtunterricht statt.
In den Jahren 1829-1892 diente er als Wasserturm, und unter den Bolschewiki war darin ein Museum. In den 1920er Jahren restauriert und als historisches Denkmal anerkannt, wurde der Turm dennoch im April 1934 auf Anordnung von Josef Stalin abgerissen. Er schrieb: „Ich halte diese Entscheidung für richtig. Ich bin überzeugt, das sowjetische Volk könnte majestätischere und denkwürdigere Beispiele für architektonische Kunst schaffen als den Sucharew-Turm.“
Das Simonow-Kloster wurde in den 1370er Jahren unter dem Moskauer Fürsten Dmitri Donskoi gegründet und war ein riesiges befestigtes Bauwerk. Ende des 17. Jahrhunderts war die Mauer insgesamt 825 Meter lang und hatte fünf Türme.
Das Kloster wurde 1923 geschlossen und 1930 wurden die meisten Gebäude gesprengt, um Platz für den ZiL-Kulturpalast zu schaffen, der heute selbst ein Denkmal des Konstruktivismus ist.
Die historische Nekropole des Klosters wurde ebenfalls zerstört. Erhalten blieben drei Türme, eine Kirche und einige andere Gebäude. Sie gehören zu den malerischsten Beispielen der Architektur des 17. Jahrhunderts in Moskau. Zu sehen sind sie in der Wostotschnaja-Straße.
Mit dem Bau der Kathedrale wurde bereits 1839 begonnen. Sie war dem russischen Sieg über Napoleon gewidmet. 1860 wurde sie nach Plänen des Architekten Konstantin Ton fertiggestellt und 1883 geweiht. Es war die größte Kathedrale des Landes und die besten Künstler der Zeit gestalteten das Innere: Wassili Surikow, Iwan Kramskoi oder Wassili Wereschtschagin.
Im Jahr 1931 musste die Kathedrale dem Palast der Sowjets weichen. Sie wurde im Dezember des Jahres gesprengt. Der Palast der Sowjets wurde jedoch nicht gebaut, stattdessen entstand das Schwimmbad „Moskwa“.
1999 wurde am ursprünglichen Platz eine neue Kathedrale im zeitgenössischen Stil erbaut. Statt eines Ziegelbaus steht dort nun ein Gebäude aus Stahlbeton. Auch die neue Innenausstattung kann nicht ganz mit dem Original mithalten. Um die Baukosten niedrig zu halten wurde Marmor durch weißen Stein ersetzt und viel weniger Gold für die Kuppeln verwendet. Die Christ-Erlöser-Kathedrale ist jedoch noch immer der größte Sakralbau der russisch-orthodoxen Kirche.
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