Pompös: Wie eine Festtafel im Russischen Reich aussah (FOTOS)

Tauchen Sie ein in die feierliche Atmosphäre eines traditionellen festlichen Abendessens, einer Geburtstagsparty oder einer Feiertagsmahlzeit der Russen zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts!

Welcher Russe mag nicht ein Festessen? Es ist eine nette Tradition, Freunde oder Bekannte dazu einzuladen oder zu jemandem zu Besuch zu gehen. Sehen Sie sich an, wie ein Festessen in verschiedenen Regionen des Russischen Reiches vor 100 Jahren aussah.

Am festlich gedeckten Tisch auf der Datscha

Es gab viele Gründe für eine Feier. Von Familienfeierlichkeiten und Geburtstagen bis zu Hochzeiten und religiösen Festtagen.

Das Jubiläum des Schauspielers Konstantin Warlamow, St. Petersburg, zwischen 1910 und 1915.

Die Gastgeber kochten etwas Besonderes für die Festtafel. Sie fanden ungewöhnliche Rezepte, die sie sonst nie ausprobiert hätten.

Festessen zur Masleniza (Butterwoche), Region Orjol, Stadt Jelez, 1903.

Im Russischen Reich war der Hauptfeiertag Weihnachten, nicht Silvester wie heute. Man schmückte den Tannenbaum, kaufte Geschenke für die Kinder und kochte natürlich ein festliches Essen. Sogar ärmere Familien versuchten, Weihnachten so groß wie möglich zu feiern.

Ein Autoporträt eines Amateurfotografen neben dem Tannenbaum, Jaroslawl, 1910-1913.

Zu Ostern buken russische Familien traditionelle Kulitschi-Kuchen, die man am Tag vor dem Fest in der Kirche weihen ließ. Auf den Tisch gehörten unbedingt auch mithilfe von Zwiebelschalen bemalte Eier, süße Quarkmasse mit Rosinen in Form einer Pyramide, die Pascha heißt, und viele andere Speisen, die je nach Vermögen der Familie und der Kochkunst der Gastgeber variierten. 

Eine Familie am Ostertisch, Region Wladimir, Murom, 1900-er.

Im Sommer kam die Zeit der festlichen Gelage auf der Datscha. Der Esstisch wurde nach draußen gebracht und mit einer leichten Tischdecke bedeckt. Im Zentrum stand gewöhnlich ein großer Samowar mit Tee.

Schriftsteller Leo Tolstoi mit der Familie und Freunden auf seinem Anwesen „Jasnaja Poljana“, Region Tula, 1888.

Russen bevorzugten den Tee gegenüber allen anderen Getränken. Zu einer Teeparty gehörten unbedingt Süßigkeiten und angeregtes Plaudern.

Komponist Pjotr Tschaikowski im Kreis der Musiker in Georgien, Tiflis, 1889.

Für wohlhabende Familien war ein Festessen ein guter Anlass, mit ihrem Vermögen gegenüber den Gästen zu prahlen. Sie bestellten teures Essen aus Europa und stellten Köche an, die raffinierte Speisen zubereiteten.

Ein festliches Abendessen auf dem Anwesen „Penaty“, St. Petersburg, 1904-1909.

In den Restaurants der damaligen russischen Hauptstadt Sankt-Petersburg veranstaltete man oft Galadinner. In dem berühmten Restaurant „Maly Jaroslawez“, das die großen russischen Schriftsteller, darunter Anton Tschechow, sehr mochten, wurden Sterlingssuppe und ein Lamm mit Buchweizen serviert!

Ein feierliches Abendessen zu Ehren des 50-jährigen Bestehens der Literaturstiftung, Restaurant „Maly Jaroslawez“, Sankt-Petersburg, 8. November 1909.

Junge Leute bevorzugten ein festliches Essen mit Musik. Die Gäste, die Klavier oder Gitarre spielen konnten, wurden zu Stars des Abends.

>>> Andere Bräuche: Wie feiern die Russen Weihnachten?

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