Die schönsten Gesichter des Kommunismus: 7 weltweit berühmte sowjetische Mannequins (FOTOS)

Getty Images; R. Junissow, Boris Kaufman/Sputnik
Jede Frau in der UdSSR wollte so sein wie sie. Sie waren das schönste Aushängeschild des Landes.

In der Sowjetzeit hinter den Eisernen Vorhang zu reisen, war für Normalsterbliche so gut wie unmöglich. Ausnahmen galten für die Künstler des Bolschoi-Theaters, Sportler, eine Reihe von Schriftstellern und natürlich die führenden Köpfe der Kommunistischen Partei. 

Während der „Tauwetterperiode“ unter Nikita Chruschtschow durften auch Mannequins verreisen, und zwar mit Handelsdelegationen der Leichtindustrie. In der Sowjetunion gab es keine echte Modebranche. In sowjetischen Modehäusern entworfene Kleidung schaffte es nie in den Verkauf. Sie wurden auf internationalen Schauen präsentiert oder in den Kleiderschränken der Ehefrauen und Töchter der Parteielite ausgestellt. 

Während sowjetische Mode bei europäischen Käufern nicht gerade für Furore sorgte, beeindruckten die sowjetischen Frauen umso mehr. Nur die Schönsten wurden ins Ausland „exportiert“ und hinterließen für immer Spuren in den Herzen ausländischer Fotografen und Designer. Wir stellen Ihnen die bekanntesten Gesichter vor.

  1. Regina Sbarskaja 

„Die schönste Waffe des Kremls“ oder „sowjetische Sophia Loren“ waren nur einige der Bezeichnungen für Regina Sbarskaja im Westen in den 1960er Jahren. 

Eines der bekanntesten sowjetischen Models wurde entdeckt, als sie als Concierge in einem sowjetischen Modehaus gearbeitet hat. Der große Durchbruch kam 1961 während einer Delegationsreise nach Paris, wo sie auf einer Messe auftreten sollte. 

Sbarskaja genoss danach auch in der Heimat zunehmend Privilegien. Sie war das einzige Mannequin, das sich auf Auslandsreisen ohne Begleitung bewegen durfte. Ihr Gepäck wurde am Flughafen nicht kontrolliert. Es gab Gerüchte, dass Sbarskaja in Wahrheit eine sowjetische Spionin gewesen sein soll. 

Später stellte sich heraus, dass die feierfreudige Sbarskaja tatsächlich sehr antisowjetisch dachte. Dies enthüllte ihr Mann Lew Sbarski nach der Scheidung in einem Buch. Er verrät darin viele intime Details aus dem Leben des Models und veröffentlichte sogar einige Nacktaufnahmen. 

Dies führte zu einem großen politischen Skandal. Sbarskajas Psyche trug dadurch Schäden davon. Sie wurde in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen, wo sie sich im Alter von 52 Jahren das Leben nahm. 

  1. Mila Romanowskaja 

Mila Romanowskaja war das genaue Gegenteil der Sbarskaja. Bei einer Modenschau im Jahr 1967 in Montreal kam es zum Höhepunkt der Rivalitäten. Das Herzstück der Show war ein rotes Kleid der Designerin Tatjana Osmerkina, das später den Namen „Russland“ bekam und in Modedesignlehrbüchern Einzug hielt. Es war ursprünglich für Sbarskaja angefertigt worden, doch bei den Anproben stellte sich heraus, dass es viel besser zur Blondine Romanowskaja passte.

Sie zierte später das Cover der US-Zeitschrift „Look“, ein großer Gewinn für den sowjetischen Export.  

  1. Galina Milowskaja 

Milowskaja war im Westen sehr gefragt. Sie war das erste Model, das ein ausländisches Magazin-Cover schmückte.

Die UdSSR teilte die Begeisterung jedoch nicht, denn Skandale waren ein ständiger Begleiter der Milowskaja. So musste sie wegen einer Bademodenschau die Universität verlassen. Man fand ihren Auftritt unangemessen.

Zwei Jahre lang bemühte sich die „Vogue“ um ein Shooting mit Milowskaja. Die Aufnahmen entstanden schließlich mitten auf dem Roten Platz und in der Rüstkammer des Kremls, inklusive Zarenzepter. Ein Foto zeigte das Model auf dem Bürgersteig vor Lenins Mausoleum sitzend - in Hosen, mit lässig gespreizten Beinen. Kein Wunder, dass die Partei empört war.

Milowskaja wurde 1974 aufgefordert, das Land für immer zu verlassen. Die erzwungene Auswanderung hat sie hart getroffen, obwohl sie ihre Karriere in Rom fortsetzen konnte. Dort heiratete sie auch einen Bankier, nur 15 Minuten nach dem Kennenlernen. 

  1. Tatjana Solowjowa 

Solowjowa wollte ursprünglich Englischlehrerin werden, wurde aber abgelehnt: „Sie haben mich wegen meines Aussehens abgelehnt. Ich hatte lange Haare, trug kurze Röcke, und meine angehenden Vorgesetzten waren der Ansicht, dass sie selbst nicht so aussehen könnten“, erinnerte sich (rus) Solowjowa, die sich daraufhin für das Modeln entschied. 

Es überrascht nicht, dass ihr exotisches Aussehen bei Designern gut ankam. In den 1970er Jahren galt eine Modelkarriere jedoch noch nicht wirklich als „prestigeträchtig“.

Als die junge Frau den berühmten Regisseur Nikita Michalkow heiratete, erklärte er immer, sie sei Lehrerin und verschwieg aus Verlegenheit ihre wahre Profession. Sie arbeitete noch eine Weile nach der Hochzeit in der Modebranche, doch dann stellte Michalkow seiner Frau ein Ultimatum, die Modelkarriere zu beenden.  

  1. Elena Metelkina

Metelkina wurde in den 1970er Jahren ein Star der sowjetischen Mode und des sowjetischen Kinos. Nach ihrem Schulabschluss arbeitete sie als Mannequin im Kaufhaus GUM - Moskaus historischem Einkaufszentrum am Roten Platz. Eines ihrer Fotos landete in den Händen eines Filmproduzenten. Sie bekam ein Engagement im Film „Die Frau aus dem All“. Der Streifen war ein Kassenschlager und hatte 20 Millionen Zuschauer. Metelkina spielte Nia - eine Außerirdische von einem anderen Planeten. 

Trotz des beeindruckenden Erfolgs kehrte sie später ins GUM zurück und arbeitete dort noch 20 Jahre.

  1. Leka Mironowa 

Wie die meisten Models dieser Zeit landete auch Mironowa zufällig in der Branche. Sie begleitete eine Freundin als moralische Stütze zu einer Show und wurde selbst entdeckt.

Bald wurde sie die Muse des Designers Slawa Saizew. Im Gegensatz zu ihren Kolleginnen durfte Mironowa jedoch das Land nicht verlassen, denn sie war, ob Sie es glauben oder nicht, adeliger Herkunft. 

Im Westen huldigte man ihr dennoch und verglich sie sogar mit der legendären Audrey Hepburn. 

  1. Tatjana Tschapygina

Tschapygina glänzte in den 1970er Jahren auf den Laufstegen. Im fortgeschrittenen Model-Alter von 23 Jahren holte sie ebenfalls der Designer Saizew in sein Modehaus. Sie hatte sich gerade gegen eine Karriere als Ärztin entschieden. 

Tschapygina war damals ein bekannter Name. Sie posierte für viele Nähmagazine, die unter sowjetischen Hausfrauen populär waren. Im Alter von 37 Jahren heiratete sie und gab das Modeln auf eigenen Wunsch auf. 

Interessanterweise macht sie gelegentlich immer noch Fotoshootings und nimmt an Retro-Modenschauen teil. 

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