Der erste dokumentierte Krieg zwischen Russland und dem Osmanischen Reich fand bereits 1541 statt. Ausgelöst wurde er von Sahib I. Giray, seinerzeit Herrscher des von den Osmanen abhängigen Krim-Khanats. Bei einem Feldzug gegen Moskau erhielt er die Unterstützung des Sultans, auch in Form von Artillerie und Janitscharen. Die russischen Truppen stoppten den Angriff, Türken und Tataren mussten große Verluste in Kauf nehmen.
Nur wenig später kam es zum nächsten Krieg. Nachdem Russland 1552 und 1556 die Khanate von Kasan und Astrachan eingenommen hatte, wollte Sultan Selim II. die Russen von den Grenzen des Osmanischen Reiches und der Krim fernhalten. 1569 scheiterte jedoch sein Versuch, Astrachan zurückzuerobern. Drei Jahre später gelang es ihm dann, in das von Moskau 50 Kilometer entfernte Molodi vorzudringen. Dort schlugen die Russen zurück. 7.000 Janitscharen und große Teile der Armee des Krim-Khans Devlet I. Giray kamen ums Leben.
Im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert gelangen den Russen weitere wichtige Siege gegen die Osmanen. Man stoppte nicht nur das Vordringen der Osmanen in der Ukraine, sondern nahm 1696 auch die wichtige türkische Festung Asow am Asowschen Meer ein. Von dort aus baute man die erste russische Marine auf.
Einer der wichtigsten Russisch-Türkischen Kriege fand zwischen 1768 und 1774 statt. Im Juli 1770 vernichtete das russische Geschwader die türkische Flotte in der Ägäisbucht von Chesme. Seitdem besaß Russland auch im östlichen Mittelmeer die Macht.
Dem Triumph zur See folgten Erfolge an Land: Die türkischen Armeen wurden bei Larga, Cahul und Kozluca besiegt. Auch Beirut, einer der wichtigsten Häfen des Osmanischen Reiches befand sich eine Zeit lang in russischer Hand. Infolge des Krieges wurde die Krim für unabhängig erklärt und stand nicht mehr unter der Autorität des Sultans. Außerdem erhielt Russland das Recht, eine Flotte im Schwarzen Meer zu unterhalten, die den Bosporus und die Dardanellen frei passieren konnte.
Im Zuge der folgenden militärischen Auseinandersetzungen gelang es Russland, das Osmanische Reich aus der nördlichen Schwarzmeerregion, dem Kaukasus und dem Balkan zu verdrängen. Auch der Krimkrieg von 1853-1856 begann für die russischen Truppen erfolgreich. In der Schlacht von Sinop am 30. November 1853 schlug die russische Flotte die türkische Flotte vernichtend, versenkte 15 Schiffe, tötete mehr als 3.000 Seeleute und nahm den türkischen Kommandanten, Vizeadmiral Osman Pascha, gefangen.
Das "Massaker von Sinop", wie die Schlacht in der englischen Presse genannt wurde, veranlasste Großbritannien, Frankreich und das Königreich Sardinien, auf der Seite der Osmanen einzugreifen. Die Überzahl der Alliierten und die technische Rückständigkeit der russischen Armee brachten Russland eine Niederlage. Russland sah sich gezwungen, den Pariser Vertrag zu unterschreiben, der dem Land unter anderem das Recht auf eine Flotte im Schwarzen Meer entzog. Erst 1871 wurde diese Vorschrift aufgehoben.
Nachdem die Osmanen die Aufstände der orthodoxen Christen in Bulgarien und Bosnien in den Jahren 1876 und 1877 brutal niedergeschlagen hatten, ging eine Welle der Empörung durch Europa. Am 24. April 1877 erklärte Russland dem Osmanischen Reich den Krieg, um die Völker auf dem Balkan zu befreien. Trotz vorübergehender Schwierigkeiten verlief der Feldzug der russischen Armee erfolgreich. Bereits im Januar 1878 erreichte sie die Vororte von Istanbul, das Osmanische Reich kapitulierte. Im Vertrag von San Stefano wurden Rumänien, Serbien und Montenegro offiziell für unabhängig erklärt. Die Osmanen traten einen Teil ihrer Gebiete im Kaukasus und auf dem Balkan an Russland ab und gewährten auch Bosnien und Herzegowina Autonomie. Das wichtigste Ergebnis des Friedens war jedoch die Wiedererrichtung des bulgarischen Staates, der große Gebiete vom Schwarzen Meer bis zur Ägäis umfasste.
Diese Stärkung Russlands auf dem Balkan löste bei Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Österreich große Besorgnis aus. Unter ihrem diplomatischen Druck wurden auf dem Berliner Kongress im Sommer 1878 die Bedingungen des Vertrags von San Stefano geändert. Die Unabhängigkeit Rumäniens, Serbiens und Montenegros wurde bestätigt. Bosnien und Herzegowina erhielt keine Autonomie, sondern wurde "vorübergehend" durch österreichische Truppen besetzt. Der bulgarische Staat wurde im Vergleich zum im Vertrag von San Stefano vorgesehenen Großbulgarien erheblich verkleinert, erster Herrscher (Knjaz) wurde ein enger Verwandter des Zaren.
Der letzte bewaffnete Konflikt zwischen den beiden Imperien war der Erste Weltkrieg. Der russischen Armee gelang es nicht nur, die osmanischen Pläne zur Einnahme des russischen Teiles Transkaukasiens zu vereiteln, sondern auch eine groß angelegte Gegenoffensive zu starten. So besiegten die Truppen von General Nikolai Judenitsch Anfang 1916 die dritte türkische Armee und eroberten die strategisch wichtige Stadt Erzurum, was Russland und den restlichen Alliierten den Weg ins Innere der osmanischen Gebiete öffnete.
Auskosten konnte Russland den Sieg jedoch nicht. Die Februarrevolution von 1917 führte nicht nur zum Sturz der russischen Monarchie, sondern auch zu einem raschen Zusammenbruch der Armee. Den türkischen Truppen gelang es, ganz Ostanatolien wieder unter ihre Kontrolle zu bringen und sogar die russischen Regionen Batumi und Kars zu erobern. Dennoch verloren das Osmanische Reich und seine Verbündeten den Weltkrieg. Das Reich fiel in sich zusammen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begann für die ehemals unversöhnlichen Feinde eine ungewöhnliche Periode in ihren bilateralen Beziehungen. Die Bolschewiki unterstützten die türkische Nationalbewegung von Kemal Atatürk in ihrem Kampf gegen die ausländische Intervention. In der Folge wurden Sowjetrussland und die 1923 auf den Trümmern des Osmanischen Reiches gegründete Republik Türkei sogar zu Verbündeten. Von langer Dauer war die Freundschaft allerdings nicht.