Die zehn bedeutsamsten Sportler der Sowjetära

Legion Media; Walentin Kusmin, Wjatscheslaw Un Da-sin / TASS
Die meisten dieser Athleten wurden lebende Legenden, aber einige veränderten ihren Sport für immer.

1. Wladislaw Tretjak (Eishockey)

Der Eishockeyspieler Wladislaw Tretjak brachte es auf beiden Seiten des Eisernen Vorhanges zu großem Ruhm. 

Der 1952 geborenen Tretjak begann schon im Alter von elf Jahren mit dem Eishockeyspielen. In den frühen 1970ern war er Teil des legendären Teams von ZSKA Moskau sowie der sowjetischen Nationalmannschaft, die bei den olympischen Winterspielen 1972 mit einer dominanten Vorstellung die Goldmedaille gewann. Im Laufe seiner Karriere sollte Tretjak noch drei weitere olympische Medaillen sowie mehrere Weltmeisterschaften und Pokale gewinnen.  

International bekannt wurde Tretjak spätestens durch seine Leistung im Spiel zwischen der Sowjetunion und Kanada bei den Summit Series 1972. 

2. Lew Jaschin (Fußball) 

Jaschin gilt in gewisser Weise als Erfinder des modernen Torwartspiels. In den frühen Jahrzehnten des Fußballsports war es üblich, dass Torwarte passiv auf der Torlinie standen und erst aktiv wurden, wenn es einen Ball zu halten gab. Jaschin griff jedoch schon früher ins Spiel ein, organisierte die Abwehr und rannte auch schon mal aus dem Tor raus, um einen gegnerischen Angriff zu stoppen. 

Jaschin gewann mit der sowjetischen Nationalelf nicht nur die Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1956 und die erste Europameisterschaft 1960, sondern hielt insgesamt 150 Elfmeter. Dadurch gilt er bis heute als einer der besten Torwarte aller Zeiten. 

Aufgrund seines schwarzen Trikots und seines innovativen Spielstils nannte man ihn auch „Schwarzer Panther“, „Schwarze Spinne“ oder „Schwarzer Oktopus“. 

3. Sergej Bubka (Stabhochsprung)

Der sowjetisch-ukrainische Stabhochspringer Bubka war der erste Athlet, der die magische Marke von sechs Metern überwand. Später sprang er sogar über 6,10 Meter und brach insgesamt 35mal den Weltrekord im Stabhochsprung der Männer. Neben der olympischen Goldmedaille 1988 gewann er auch sechsmal hintereinander die Stabhochsprungwettbewerbe der Leichtathletik-Weltmeisterschaften. 

Obwohl Bubkas Rekord 2020 von dem Schweden Armand Duplantis gebrochen wurde, ist Bubka bis heute eine Leichtathletik-Legende und einer der wenigen Athleten, die es in die Hall of Fame des internationalen Leichtathletikverbandes IAAF schafften. 

4. Irina Rodnina (Eiskunstlauf) 

Die legendäre Eisläuferin Rodnina kam mehr oder weniger zufällig zu ihrem Sport. In ihrer Kindheit litt sie regelmäßig an Lungenentzündungen. Ihre Eltern gingen regelmäßig mit ihr in die Kälte einer Moskauer Eisbahn, um ihr Immunsystem zu stärken. Dort begeisterte sie sich für den Eiskunstlauf. 

In den 1970er-Jahren war Rodnina auf dem Höhepunkt ihrer Karriere: Sie gewann zehn Weltmeisterschaften in Folge und Gold bei den Olympischen Winterspielen 1972, 1976 und 1980. 

5. Garry Kasparow (Schach)

Kasparow ist wohl der mit Abstand bekannteste Schachspieler aller Zeiten. Bereits im Alter von 19 Jahren war er die Nummer 2 der Schach-Weltrangliste, gestoppt nur von seinem Landsmann Anatolij Karpow. Die Rivalität zwischen Karpow und Kasparow ist heute eine der bekanntesten Rivalitäten der Schachgeschichte. 1985, im Alter von 22 Jahren, besiegte er Karpow schließlich und war für 255 Monate (mehr als 21 Jahre!) lang der unbestrittene Schach-Weltmeister. Bis heute hält er damit den Weltrekord.   

6. Walerij Charlamow (Eishockey)

Der Stürmer Walerij Charlamow dominierte von den späten 1960er-Jahren bis zu seinem frühen Tod 1981 das sowjetische und internationale Eishockeyspiel. 

Durch seine herausragende Schnelligkeit und Technik war Charlamow auf dem Eis trotz seines eher wenig beeindruckenden Körperbaus so gut wie unbesiegbar. Mit dem sowjetischen Nationalteam gewann er die olympischen Goldmedaillen 1972 und 1976 sowie die Silbermedaille von 1980. Selbst heute, vierzig Jahre nach seinem Tod, gilt er als einer der größten Eishockeyspieler aller Zeiten. 2005 wurde er in die Hall of Fame des Eishockeys aufgenommen. 

7. Juri Wardanjan (Gewichtheben) 

Dieser armenische Gewichtheber ging als mehrfacher Weltrekordhalter und -brecher in die Geschichte seines Sports ein. So war er zum Beispiel der erste Gewichtheber in seiner Gewichtsklasse (82,5 kg), der es schaffte, mehr als 400 Kilogramm zu heben. 

Wardanjan wurde viermal sowjetischer Meister (1977, 1979, 1981 und 1982) und fünfmal Europameister (1977, 1978, 1980, 1981, 1983). Zudem gewann er Gold bei den Olympischen Sommerspielen in Moskau 1980.  

8. Lidija Skoblikowa (Eiskunstlauf)

Diese sowjetische Athletin dominierte in den 1960er-Jahren die Welt des Eiskunstlaufs. Skoblikowa war die erste Athletin, die insgesamt sechs Medaillen bei den olympischen Winterspielen gewann. Allein vier davon 1964 - auch das ist Weltrekord. Zudem gewann sie im Laufe ihrer Karriere 25 Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften und 15 Goldmedaillen bei sowjetischen Meisterschaften. 

9. Larisa Latynina (Turnen)

Latynina startete ihre Karriere mit 19 Jahren und wurde schnell zum internationalen Star. Hauptsächlich durch ihre Leistungen wurde die Sowjetunion zur Großmacht im Turnen. 

Zwischen 1956 und 1964 gewann Latynina bei den olympischen Spielen 14 Einzel- und vier Team-Goldmedaillen. Auch an den Turnweltmeisterschaften in Moskau nahm sie teil, obwohl sie zu dem Zeitpunkt bereits im vierten Monat schwanger war. Trotzdem gewann sie fünf von sechs Titeln. 

10. Oleg Blochin (Fußball)

Blochin spielte für das sowjetische Nationalteam und für Dynamo Kiew. In über hundert Spielen im Nationaltrikot schoss er insgesamt 42 Tore, womit er der erfolgreichste Stürmer in der Geschichte der sowjetischen Nationalmannschaft ist. 

Mit der Nationalelf nahm Blochin auch an den Olympischen Spielen 1972 und 1976 sowie an der WM 1986 teil. Zu seinen Ehrungen gehören ein Ballon d‘Or sowie der Titel als Europas Fußballer des Jahres 1975. Er gilt als einer der größten Fußballer seiner Zeit. 

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