„Metro-Logo-Design-Wettbewerb! Für die besten Beiträge <...> werden die folgenden fünf Preise vergeben: Platz 1 bringt 2000 Rubel, Platz 2 (zweimal vergeben) bringt je 1000 Rubel und Platz 3 (ebenfalls zweimal vergeben) bringt je 500 Rubel.“ So stand es in einer Zeitungsanzeige aus dem Jahr 1934, die den Beginn der Geschichte des Logos markiert. Zum Vergleich: Ein Universitätsdozent erhielt damals etwa 4.000 Rubel Gehalt pro Jahr.
Der Bau der U-Bahn selbst war in vollem Gange, aber es gab noch kein prägendes Symbol. Also schrieb die Projektleitung einen landesweiten Wettbewerb aus, an dem sich alle Bürger beteiligen konnten. Doch die Ergebnisse waren enttäuschend. Es gab nur 97 Einsendungen. Zwar wurden der zweite und dritte Platz vergeben und die Gewinnsumme ausbezahlt, aber einen Sieger gab es nicht.
Metrostation Biblioteka imeni Lenina, 1935.
Metro Press ServiceSchließlich wurde die Aufgabe an Profis übergeben. Als Schöpfer des Logos der Moskauer U-Bahn gilt der Architekt Iwan Taranow, der zusammen mit seiner Frau Nadeschda Bykowa ein Symbol für die allererste Station des neuen Verkehrssystems, Sokolniki, entwarf.
Über diesem und später auch über anderen Bahnhöfen prangte groß der Buchstabe „M“ und dazu der Schriftzug „Metro“ auf einem eigenen Schild. Alle Gestaltungselemente waren dreidimensional und wurden nachts elektrisch beleuchtet.
Später wurden die „Metro"-Schilder abgeschafft, um nicht von der Architektur der Bahnhofshalle abzulenken, und es blieb nur noch das große „M“ übrig, an das sich die Moskauer schnell gewöhnten, berichten „Russia Beyond“ Andrei Komarow und Michail Schulga, Experten für die Geschichte der Moskauer U-Bahn.
Vorhalle der Komsomolskaja Str., 1935.
Ab 1943 kennzeichnete ausschließlich das große „M“ die Stationen. Dafür gab es keine Norm, so dass das „M“ an den U-Bahn-Eingängen anders aussah als gedruckte Varianten in Zeitungen, auf Mitarbeiterausweisen oder Fahrkarten.
Im Jahr 1950, als die Ringlinie eröffnet wurde, erschien das erste einheitliche Logo in den neuen Bahnhofshallen: Der Buchstabe „M" mit grauen Serifen, dazu eine rote Linie, die nachts beleuchtet wurde.
Ochotny Ryad. Alte Lobby.
Metro Press ServiceIm Jahr 1967 kreierte das Architekturinstitut Metrogiprotrans ein neues Logo. Das „M"-Symbol sollte nun auf allen Karten und Fahrkarten sowie an den Bahnhofseingängen und in den Lobbys gleich sein. Dieser Plan wurde jedoch nur teilweise umgesetzt. Das Symbol selbst wurde ebenfalls geändert, und zwar durch einen schwarzen Kreis um das „M“, der in den 1980er Jahren durch den symbolischen, blau gefärbten Umriss eines Tunnels ersetzt wurde.
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR in den 1990er Jahren wurde für Eingangsschilder eine serifenlose Umrandung des Buchstabens verwendet, und 1996 wurde der Buchstabe „M“ rot umrahmt. Auch hier gab es keine Normen, und jeder Gestalter konnte das Symbol auf Druckerzeugnissen für die U-Bahn nach eigenem Gutdünken abbilden.
Ein einheitliches Format für alle Symbole erschien erst 2014, entwickelt von Artjom Lebedew. Er kreierte ein großes „M“ mit Serifen, ohne Hintergrund und ohne Umrandung.
Lebedew entwarf auch eine größere Version des Buchstabens mit Leuchtröhren, die jedoch nicht verwendet wurde.
Im Jahr 2016 schließlich wurde das Logo in eine rote Schleife eingefügt, die zum Corporate Design von „Moskau Transport“ gehört.
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