Meeresfrüchte in Dosen aus der Region Sachalin.
Sergei Metelitsa/TASSBuchweizen ist in Russland so beliebt wie in kaum einem anderen Land. Er wird in verschiedenen Formen gegessen, mit Zucker und Salz, und sogar Schnitzel werden aus ihm gemacht. Obwohl Buchweizen nicht einmal gekocht, sondern nur ein paar Stunden lang mit heißem Wasser gedämpft werden muss, fand man in den sowjetischen Regalen oft Buchweizenkonserven. In den meisten Fällen wurde er mit Schweine- oder Rindfleisch gekocht. Die Hauptkonsumenten waren Camper und Reisende: Nach langen Wanderungen konnte der Hunger leicht gestillt werden, und man konnte ihn direkt in der Dose aufwärmen, indem man ihn zehn Minuten lang in kochendes Wasser tauchte. Man gab ihr sogar den Spitznamen „Camper-Mahlzeit“ (manchmal wurden Konserven unter diesem Namen hergestellt und bestanden einfach aus Eintopf oder Fischfrikadellen). Es wurden nur natürliche Zutaten verwendet, und das Essen konnte bis zu zwei Jahre lang aufbewahrt werden. Dosenbrei wird auch heute noch verkauft, und zwar nicht nur aus Buchweizen, sondern auch aus Gerste und Reis.
Das Sammeln von Birkensaft war für viele Sowjetbürger ein beliebter Zeitvertreib (und ist es für viele Russen auch heute noch). Wenn man aber keine Lust hatte, frühmorgens in den Frühlingswald zu gehen, dann konnte man Birkensaft im nächsten Geschäft kaufen. Er wurde im Zapfhahn verkauft, so wie heute Limonade in Imbissbuden, oder direkt in einer Blechdose.
Nudeln in der Dose sollten das Problem der „Küchensklaverei“ lösen. Diese Halbfertigprodukte wurden in den späten 1950er Jahren im Konservenkatalog aufgeführt und mit Fleisch hergestellt. Im Angebot waren Nudeln in Dosen mit Rindfleisch, Schweinefleisch, Hühnerpastete und Hühnereintopf.
Ein großer Teil der sowjetischen Konserven war speziell dem Fisch gewidmet: Sprotten in Öl, Grundeln in Tomaten, rosa Lachs im eigenen Saft. Daneben wurden in der UdSSR aber auch Kamtschatka-Krabbenkonserven hergestellt, die heute teuer sind. In Kamtschatka arbeiteten sogar spezielle Krabbenfangschiffe - buchstäblich schwimmende Konservenfabriken.
Der Walfang wurde 1987 in der UdSSR verboten. Aber bis dahin konnte man Walfleisch in Dosen kaufen.
„Ich habe Walfleisch in Dosen ein paar Mal probiert“, schreibt der Blogger Maxim Maljawin aus Toljatti. „Irgendwie erinnerte es an Rindergulasch, nur zarter - und es war einfach nur Fleisch. Egal, wie sehr ich die Regale der Geschäfte durchsuchte, ich fand es nie wieder. Es ist irgendwo verschwunden und nie wieder aufgetaucht.“
Krill sind kleine Krustentiere, die hauptsächlich als Futtermittel verwendet werden. Ende der 1960er Jahre brachte die Sowjetunion Ozean-Nudeln und Fleischkonserven auf den Markt. Zunächst waren die Menschen verwirrt, wie Krill zum Kochen verwendet werden konnte, aber die Werbung überzeugte sie, es zu versuchen. Krill erwies sich als schmackhafter und gesunder Brotaufstrich mit nur natürlichen Zutaten - Krill und Salz. Das Krillfleisch sieht aus wie eine kleine Garnele, und der Geschmack ist eher salzig und fischig, was Liebhaber von Meeresfrüchten zu schätzen wissen.
Eines der seltsamsten (aber sehr beliebten) sowjetischen Lebensmittel ist die Seegurke (Cucumaria). Sie sieht so unscheinbar wie möglich aus, aber dieses Weichtier hilft denen, die Probleme mit der Schilddrüse haben. In frischer Form war sie äußerst selten zu sehen, aber in den Fischabteilungen tauchten regelmäßig Dosen auf.
Mit Reis und Hackfleisch gefüllte Paprikaschoten sind in Russland immer noch ein beliebtes Gericht. Zu Sowjetzeiten wurden gefüllte Paprikaschoten als Fertiggericht hergestellt, das vor dem Servieren nur noch erhitzt werden musste.
Zu Sowjetzeiten wurde auch Borschtsch, die Lieblingssuppe der Russen, in Dosen abgefüllt. Sie wurde mit reichhaltiger Fleischbrühe, roten Rüben, Kohl und Kartoffeln zubereitet. Andere traditionelle russische Suppen wie Schtschi (Kohlsuppe), Ucha (Fischbrühe) und Rassolnik (Gurkensuppe) waren ebenfalls in Dosen erhältlich.
Viele Russen erinnern sich noch an den Geschmack von Kürbis- oder Auberginenaufstrichen, die in der UdSSR sehr beliebt waren. Neben diesen Gemüsesorten wurde aber auch Rote Rüben in Gläsern verkauft und daraus nicht nur Aufstriche gemacht, sondern sie wurden auch einfach in Stücken eingelegt.
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