10 interessante Fakten über sowjetische Marschälle, die Sie (wahrscheinlich) nicht kannten (TEIL 1)

Geschichte
BORIS JEGOROW
Malinowskij diente als junger Mann in der französischen „Afrikanischen Armee“, während Goworow aktiv gegen die Bolschewiki kämpfte. Tuchatschewskij war der jüngste Marschall der Sowjetunion, und nach Budjonny sind ein Kopfschmuck und eine Pferderasse benannt.

1. Woroschilow gilt als der erste Marschall der UdSSR, obwohl dieser Titel gleichzeitig mit ihm vier anderen militärischen Führern verliehen wurde.

Am 20. November 1935 wurde zum ersten Mal in der sowjetischen Geschichte fünf militärischen Befehlshabern der Roten Armee (Semjon Budjonny, Kliment Woroschilow, Alexander Jegorow, Michail Tuchatschewskij und Wassilij Blücher) der damals höchste militärische Rang verliehen: Marschall der Sowjetunion.

Alle wurden zur gleichen Zeit Marschälle, aber in der öffentlichen Meinung galt Woroschilow als der erste. Er hatte viel mehr Einfluss als die anderen Militärkommandeure: Er hatte nicht nur das Amt des Volkskommissars (Ministers) für Verteidigung inne, sondern war seit dem Bürgerkrieg auch ein enger Freund von Stalin selbst. Der sowjetische Führer schätzte Woroschilows Leistung und persönliche Loyalität sehr.

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2. Tuchatschewskij wurde der jüngste Marschall der Sowjetunion.

Michail Tuchatschewskij war 42 Jahre alt, als ihm der höchste militärische Rang verliehen wurde, was ihn zum jüngsten Marschall der Sowjetunion werden ließ.

Formal gab es aber auch jüngere Marschälle. Alexander Golowanow wurde im Alter von 39 Jahren zum Marschall der Luftfahrt ernannt, und Iwan Peresypkin wurde im selben Alter zum Marschall der Kommunikation. Diese Ränge der Marschälle der Teilstreitkräfte oder Spezialeinheiten entsprachen jedoch dem allgemeinen militärischen Rang eines Armeegenerals.

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3. Marschall Malinowskij kämpfte als junger Mann in der französischen „Afrikanischen Armee“.

In Frankreich befand sich der Feldwebel Rodion Malinowskij im Frühjahr 1916. Er kam dort als Mitglied des russischen Expeditionskorps an, das von Kaiser Nikolaus II. zur Unterstützung des Verbündeten geschickt wurde. Nach den revolutionären Ereignissen von 1917 wurde das Korps aufgelöst.

Malinowskij kämpfte an der Westfront in den Reihen der Russischen Ehrenlegion weiter gegen die Deutschen. Diese Formation war Teil der 1. Marokkanischen Division, die zur so genannten französischen Afrikanischen Armee gehörte. Normalerweise in Algerien, Marokko und Tunesien stationiert, wurde sie zu Kampfeinsätzen in Europa herangezogen.

Der künftige Marschall bewährte sich beim Durchbruch der befestigten Hindenburg-Linie im Herbst 1918, wofür er mit dem französischen Militärkreuz mit Silberstern ausgezeichnet wurde. Nach dem Ende des Krieges kehrte er nach Russland zurück.

4. Marschall Goworow kämpfte während des Bürgerkriegs gegen die Bolschewiki.

Im Jahr 1918, als der Bürgerkrieg in Russland tobte, lebte Leonid Goworow in der kleinen Stadt Jelabuga in der Nähe von Kasan. Er hatte eine Artillerieschule besucht und kurz in der kaiserlich-russischen Armee gedient, aus der er mit dem Rang eines Fähnrichs demobilisiert wurde.

Im September schloss sich Goworow den Weißen an, den Anhängern der Monarchie. Deren Truppen besetzten die Stadt. Goworow selbst behauptete später, er sei mobilisiert worden.

Fast ein Jahr lang kämpfte der künftige Marschall in der 8. Kama-Schützen-Division der Westlichen Selbstständigen Armee, wo er eine Artilleriebatterie befehligte. Mit Anordnung vom 13. Juli 1919 befördert ihn der Oberbefehlshaber Admiral Alexander Koltschak zum Unterleutnant.

Als jedoch im November-Dezember 1919 die weißen Truppen im Osten des Landes eine schwere Niederlage erlitten und begannen, sich hinter den Ural zurückzuziehen, beschloss Goworow, zu den Roten zu gehen.

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5. Rokossowskij war der einzige sowjetische Marschall, der auch Marschall von Polen war.

„Ich bin der unglücklichste Marschall der Sowjetunion. In Russland hielt man mich für einen Polen, in Polen für einen Russen“, klagte der in Warschau geborene Konstantin Rokossowskij, Sohn eines polnischen Arbeiters und einer russischen Lehrerin, der zu einem der besten Kommandeure des Zweiten Weltkriegs wurde.

Nach dem Sieg befehligte der Marschall die Nordgruppe der in Polen stationierten sowjetischen Truppen. Im Oktober 1949 übernahm Rokossowskij auf Wunsch des Präsidenten der Volksrepublik Polen, Boleslaw Berut, und mit Genehmigung der sowjetischen Führung das Amt des Ministers für nationale Verteidigung. Im selben Jahr wurde ihm der Titel eines Marschalls von Polen verliehen.

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