Russen werden immer älter: Aber am längsten leben sie nicht in Moskau

In den Großstädten Moskau und Sankt Petersburg machen mittlerweile oft auch ältere Menschen Yoga und anderen Alltagssport..

In den Großstädten Moskau und Sankt Petersburg machen mittlerweile oft auch ältere Menschen Yoga und anderen Alltagssport..

Alexander Vikulov/RIA Novosti
Vor 100 Jahren wurde die russische Bevölkerung durchschnittlich gerade einmal 30,5 Jahre alt. Heute leben sie doppelt so lange. Wie lange, das schwankt von Region zu Region.

Traurigerweise hatte Russland noch nie eine besonders hohe Lebenserwartung, wenn man sie mit anderen Staaten vergleicht. Dennoch darf das größte Land der Erde mittlerweile ein stetiges Wachstum der zu erwartenden Lebensjahre verzeichnen.

Nach offiziellen Angaben der russischen Regierung erreichte die durchschnittliche Lebenserwartung in der Russischen Föderation in der ersten Hälfte des  Jahres 72,4 Jahre. Vize-Premierministerin Olga Golodez betont, dass dies ein Zuwachs  von einem halben Prozent zum Vorjahr sei.

Dabei unterscheiden sich die Werte natürlich zwischen den Geschlechtern. In Russland besonders stark: Die Männer leben dabei durchschnittlich zehn Jahre weniger als die Frauen (66,5 zu 77 Jahren). Laut Golodez ist seit  2016 aber auch die Sterblichkeitsrate von 13,2 auf 12,9 von 1000 Personen gefallen.

Blick in die Geschichte

Die höchste Lebenserwartung in der Historie der Sowjetunion war  1990 registriert worden, kurz vorm Zusammenbruch des Staatenbundes: 60,1 Jahre. Das war immerhin schon das Doppelte im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts, 1896 bis 1897, als die Menschen durchschnittlich nur 30,5 Jahre alt wurden. Ein besonders großer Ansprung folge auf die Revolutionszeit: Bis 1927 war der Wert auf bereits 47 Jahre angewachsen.

In den 70ern erreichte die Lebenserwartung in der Sowjetunion sogar nahezu die Werte westlicher Staaten. Und diese Rekorde wurden im postsowjetischen Russland auch erst 2010 wieder eingeholt. Seitdem ist ein weiterer stetiger Anstieg zu beobachten.

Erstaunlich ist, dass mit Blick auf die einzelnen Regionen Russlands die höchste Lebenserwartung nicht etwa in den Metropolen Moskau oder Sankt Petersburg zu finden ist, sondern der Nordkaukasus.

Mit Abstand führt die Liste mit 80,8 Jahren Inguschetien an, darauf folgt Dagestan mit 77,2 Jahren und erst an dritter Stelle steht die Hauptstadt mit 77 Jahren. Durchschnittlich am kürzesten leben die Russen in der südsibirischen Steppenrepublik Tywa: 64,4 Jahre.

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