Peter der Große
Peter I. war der erste Kaiser des Russischen Reichs. Erst nach seinem Tod 1725 erhielt er den Beinamen "der Große". Er war er einer der aktivsten und energischsten Herrscher Russlands: Er gründete die erste russische Marinebasis und die neue Hauptstadt Sankt Petersburg und führte europäische Benimmregeln ein.
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Peter I. war misstrauisch und dachte, sein eigener Sohn Alexej sei an eine Verschwörung gegen ihn beteiligt. Er ließ ihn festnehmen und im Gefängnis in der Peter-und-Paul-Festung einsperren. Nachdem Alexej gefoltert wurde, legte er ein umfassendes Geständnis ab. Man verurteilte ihn zum Tode. Im Juni 1718 starb der Zarewitsch im Gefängnis noch vor Vollstreckung des Urteils.
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Anna Iwanowna
Anna Iwanowna war eine Nichte Peters des Großen. Nachdem ihr mächtiger Onkel sie 1711 ins Herzogtum Kurland, heute Lettland, schickte, verbrachte sie dort über zwei Jahrzehnte ihres Lebens. Nach dem Tod von Peters Enkel Peter II. im Jahr 1730 kehrte sie zurück und übernahm den Zarenthron.
Die Politik des Landes wurde jedoch nicht von Anna selbst bestimmt, sondern von ihrem kurländischen Protegé und Liebhaber Ernst Biron, der in den 1730er-Jahren als der mächtigste Mann Russlands galt. Historiker bezeichnen diese Zeit auch als die „Ära Biron“ und kritisieren, Russland sei „zu ausländisch“ geworden.
Elizabeth Petrowna
Die Tochter Peter des Großen regierte Russland zwei Jahrzehnte lang. 1741 kam sie im Zuge eines Putsches an die Macht. Als Zarin gab sie bekannt, die Politik ihres Vaters zurückbringen zu wollen. Mit ihrer Hilfe wurden die erste Universität in Russland (heute Moskauer Staatliche Lomonossow-Universität), das Nationaltheater und die Akademie der Künste gegründet. Sie schaffte zudem die Todesstrafe ab.
Elisabeth stand ihrem Neffen, dem jungen Zaren Peter II., sehr nahe. Sie veranstalteten häufig Partys, gingen auf die Jagd und machten lange Spaziergänge. Man sprach sogar von ihrer möglichen Ehe. Hätten sie geheiratet, wäre Elisabeth viel früher Zarin geworden. Sie wartete aber noch 11 Jahre und zwei Herrscher ab, bevor sie den Thron bestieg.
Katharina die Große
Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst erhielt den Namen Katharina nach ihrer Konvertierung zum orthodoxen Glauben und der Verlobung mit dem russischen Thronfolger Peter III. Er kam 1761 an die Macht, betrieb jedoch eine preußenorientierte Politik und war sehr unpopulär unter den Adligen. 1762 kam die zukünftige Katharina die Große durch die Unterstützung ihrer Elitegarde an die Macht und setzte ihren Mann 1762 ab. Wenige Tage später wurde er tot aufgefunden. Katharina führte nicht nur innerhalb des eigenen Landes erfolgreiche Kriege, sondern weltweit. Ihr Ziel war es, den Einfluss Russlands in Europa zu stärken.
Unter Katharina II. wurde die Eremitage gegründet, das heute zu den größten Museen weltweit gehört. Auf Einladung der Zarin kamen bekannte europäische Architekten nach Russland und bauten weltberühmte Paläste und Kirchen in Sankt Petersburg. Katharina dichtete und stand sogar im Briefwechsel mit den französischen Philosophen Voltaire und Diderot.
Katharina hatte viele Liebhaber, die großen Einfluss bei Hofe genossen, teure Geschenke, vor allem Paläste und Grundstücke bekamen.
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Paul I.
Paul I. war Katharinas Sohn und Nachfolger. Er hasste seine Mutter und verehrte seinen Vater, Peter III. Er war ein strenger und erbarmungsloser Herrscher, der viele der Reformen seiner Mutter zurücknehmen wollte. Da diese die Position des Adels gestärkt hatten, löste er damit einen Konflikt aus.
Zu Beginn seiner Herrschaft beäugte Paul seine potenziellen Feinde argwöhnisch und ließ deshalb im Herzen Sankt Petersburgs die Michaelsburg errichten. Sie sollte ihm als sicherer Rückzugsort dienen, brachte ihm jedoch den Tod. Am 12. März 1801 brachen Verschwörer in sein Zimmer ein. Nachdem sie ihn brutal verprügelt hatten, erwürgten sie ihn mit einem Schal. Die meisten Historiker glauben, dass selbst sein Sohn Alexander die Verschwörung unterstützte. Am nächsten Morgen bestieg Alexander I. den Thron.
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Alexander I.
Alexander begann seine Herrschaft als liberaler Zar, der voller Reformwillen strotzte: Er wollte ein Parlament schaffen, dem Land eine Verfassung geben und sogar die Leibeigenschaft abschaffen. Letztlich aber entschied er sich dazu, keine ernsthaften Veränderungen einzuführen, um seine aristokratische Machtbasis zufriedenzustellen.
Dennoch war seine Herrschaftszeit durchaus glorreich. Unter Alexanders Führung besiegte Russland Napoleons Armee und besetzte sogar die französische Hauptstadt Paris. Zum Ende seines Lebens war der Zar jedoch in Apathie verfallen und verbrachte seine Tage in Gebete versunken. Vielleicht war dies der Grund, dass sein plötzlicher Tod in der Bevölkerung ein so großes Misstrauen hervorrief.
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Nikolai I.
Die Herrschaft des Enkels von Katharina der Großen startete turbulent: 1825 in der damaligen Hauptstadt Sankt Petersburg der so genannte Dekabristenaufstand statt, den eine Gruppe rebellischer Offiziere anführte, die den Eid auf den neuen Zaren verweigerten und sich gegen die Monarchie erhoben, um liberale Freiheiten zu erlangen. Nikolai ließ die Revolte niederschlagen.
Dieses Ereignis prägte seine gesamte Regierungszeit. Per Dekret schuf er die sogenannte Dritten Abteilung – eine Geheimpolizei, die Revolutionen und andere Unruhen im Vorfeld im Keim ersticken sollte. Seit 1825 war eines von Nikolais Hauptzielen in der Außenpolitik, keinesfalls eine Revolution über die europäischen Grenzen zuzulassen. Seine Befehle, die Aufstände in Polen (1830) und Ungarn (1848-49) zu unterdrücken, brachten Russland das Image eines „Gendarmen Europas“ ein.
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Alexander II.
Die Abschaffung der Leibeigenschaft 1861 war nicht die einzige Folge der liberalen Einstellung von Nikolais Sohn Alexander II. Während seiner Herrschaft wurde die lokale Selbstverwaltung eingeführt, die strenge Zensur gelockert, die Armee modernisiert.
Aber zu Zeiten Alexanders II. setzten radikale Revolutionäre erstmals Anschläge auf Amtspersonen als Mittel des Machtkampfs ein. Dem ersten Attentat entging der Zar 1866, vier weitere Anschläge folgten. Am 1. März 1881 griffen dann Mitglieder der Terrororganisation „Narodnaja Wolja“, deutsch „Volkswille“, das Ehrengeleit des Zaren mit einem Sprengsatz an. Alexander II. wurde dabei tödlich verletzt und verstarb nach wenigen Stunden. Am Anschlagsort wurde zum Andenken an den Zaren die Auferstehungskirche errichtet – bis heute ein Wahrzeichen Sankt Petersburgs.
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Alexander III.
Nachdem Alexander II. bei dem Bombenattentat ums Leben gekommen war, folgte Alexander III. auf dem Thron. Der neue Zar war gegen neue Reformen und machte viele seines Vaters wieder rückgängig. Da er nach dem verlorenen Krimkrieg militärische Konflikte vermied, genoss er den Ruf eines „Friedenszaren“.
Seine Frau Maria Fjodorowna war die gebürtige dänische Prinzessin Dagmar. Sie hatten sechs Kinder, der älteste von ihnen war Nikolai, der 1894 nach dem Tod seines Vaters zum letzten Zar des Russischen Reiches gekrönt wurde.
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Nikolai II.
Der letzte russische Zar Nikolai II. war viel mehr Familienmensch als Herrscher: Er liebte seine fünf Kinder und Frau Alexandra, war ein eifrige Sportler und mochte Wildvögel schießen. Seine Abdankungsurkunde unterzeichnete er 15. März 1917. Das Ende der Monarchie spaltete das Volk – die einen waren verzweifelt, die anderen jubelten.
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Die letzten Romanows sind tragischerweise dafür bekannt, dass sie grausam durch Bolschewiki ermordet wurden. Im Kellerraum des Ipatjew-Hauses in Jekaterinburg wurde der letzte Zar mit seiner Familie gefangen gehalten und in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 erschossen.
Könnte jemand russischer sein, als die Zarenfamilie der Romanows? Russia Beyond hat einen genaueren Blick auf diese Frage geworfen. Machen Sie sich bereit für einige überraschende Fakten zur Genealogie der Zarendynastie.